Eingebildete Musen
Eingebildete MusenSie glotzten beisammen, sie fledderten kreischend,
Im schwarzen Tutu, karzinomische Leichen.
Sie mochten verdrießlich im Unrat zu stecken,
Entgeistert die eitrig Verwundung zu lecken.
Analrhabarber als stocksteife Bürde.
Einsilbigkeit als mannshohe Hürde.
Rohfleischigkeit als zahnloser Biss.
Gäriger Grießbrei als fauliger Schiss.
Hieronymus Meister, du fühltest sie einst.
Du hast ihre Abgründ, im Geiste bereist.
Ein Narrenschiff kentert, wenn Einfalt gewinnt,
Allegorischer Gleichmut als Ausfluss beginnt.
Kein Tautropf mag dieses, kein Blüt sieht hier Leben,
Kein Stern strahlt dazu, kein Glas lässt sich heben.
Auf Dieses und Jenes, schwielig Gezeter,
Sie tanzen belanglos, fernab jeglich Äther.
Und doch sind sie Abbild der eigenen Braut,
Im Grund, meinen engsten Geistern vertraut.
Darum hab ich hier Nachsicht und schenk Ihnen Worte.
Sie sind nicht verloren, nur an düsterem Orte.
Besänftigt mein Last, im Irrgart der Lust,
Berauscht wie am Meer, ich spür deine Brust.
So neig ich mein Haupt, heb galant meine Hand,
Schenke vertraulich, stell nicht an die Wand.
Besinn mich der Wahrheit, der reinen Natur,
Und küsse Dich Liebste, da bleibe ich stur.
Kentrod