@silvergirl
Einige Informationen hast Du ja nun schon bekommen. Ich kann mich den Aussagen nur anschließen. Wirklich fixe, zwingende Abläufe gibt es nicht.
Da Du aber auch nach Erfahrungen gefragt hast kann ich Dir ein paar kleine Tipps geben, die Dir vielleicht helfen.
Gerdom, Youwillfindme, AshPhe und andere haben schon erwähnt, dass es sehr stark von der jeweiligen Erwartungshaltung abhängt, wie und was geplant werden kann und soll.
Passiert eine „Session“ spontan, dann kann und soll man sowieso nichts planen. Einfach von der Lust treiben lassen. Bei Fotosessions (AshPhe hat es schon erwähnt) ist eine Planung wichtig, da ja meistens mehrere Posings angestrebt werden. Dabei können vorhergegangene Ropemarks störend sein. Außerdem kann man von einem Set in das nächste arbeiten. Zu viel umziehen und umstellen sollte dabei vermieden werden. Mein vorletztes Shooting dauerte 9 Stunden mit drei Modellen. Da sollte man auf alle Fälle VORHER planen.
Im privaten Bereich hängt es nun davon ab, ob die B. ein Teil einer weiterführenden BDSM Session sein soll oder ob die B. die Session selbst ausmacht. Wenn es darum geht, die Bondage als Kunst anzusehen, Sub sich in die B. hineinfallen lassen will, das Gefühl genießen will, sich Schritt für Schritt immer weniger rühren zu können, dann ist es von Vorteil, wenn Top den Weg zum Ziel schon vorher im Kopf hat. Änderungen im Plan sind natürlich immer möglich sollten aber den Ablauf nicht stören. So eine Session kann und wird sich über Stunden hinweg ziehen.
Geht es darum, die B. als Fixierung für andere Spiele zu benutzen (Wachs, Flag, Vergewaltigungsspiele, etc.) dann dauert die eigentliche B. entsprechend kürzer. Aber auch da sollten ein paar planerische Gedanken nicht vergessen werden. Ich spreche jetzt von B. mit Seilen.
• Wenn die Beine einmal gefesselt sind, fällt es schwer danach einen Slip ohne Messer auszuziehen
• Bei größeren Knotenansammlungen bei umfangreichen Bondages (meistens am Rücken) ist darauf zu achten, dass keine Druckstellen beim Liegen auftreten.
• Sind Stellungswechsel und wechselnden Fesselungen geplant, ist es hilfreich, wenn Top sich die Reihenfolge vorher überlegt. Z.B. Hände nicht mit einem Seil aneinander binden, sondern mit je einem Seil eine Manschette anlegen und mit beiden Seilenden die Hände aneinander binden. So sind schnelle Wechsel möglich, ohne Sub „freizulassen“.
Es hängt auch stark davon ab, was man unter Bondage versteht. Werden hauptsächlich Ledermanschetten, Karabiner, Handschellen und ähnliches verwendet ist eine genaue Planung nicht so notwendig wie bei einer reinen Seilbondage, da sich bei so mancher Fesselung die Seile nicht so leicht lösen lassen, wie ein Karabiner von einer Ledermanschette.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich Top bei abgemachten und nicht zufälligen B-Sessions einen Plan (Art des Spiels, Art der Fesselung, ungefähre Dauer) und ein bis zwei Alternativen zurecht legen sollte. Diese Pläne werden dann ziemlich sicher nicht eingehalten werden, weil die Spontanität meistens siegt. Dennoch hilft der Plan, falls mal die Spontanität aussetzen sollte und man Sub dann nicht das Gefühl geben will, nicht zu wissen, was man tut. Das ist dann das Schlimmste was einem Top passieren kann.
Dass man sich bezüglich Sicherheit VORHER den Kopf zerbrechen sollte, erwähne ich hier nicht extra.
Liebe Grüße,
Nawashi Taka