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Rettet die deutsche Sprache

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Das ist Heinrich Heine und mir auf keinen Fall zu blöd.

Sieh mal, um Missverständnissen vorzubeugen, ich habe gar nichts gegen deutsches Lied- und Gedichtgut. Im Gegenteil.

Aber ein Gedicht von Goethe, Heine und Konsorten schön zu finden und gleichzeitig eben NICHT der Meinung zu sein, dass die deutsche Sprache ganz dringend vor ihrer eigenen Entwicklung gerettet werden muss, das schließt sich für mich nicht aus.

Eine Sprache kann großes hervorgebracht haben und sich trotzdem zeitgemäß entwickeln. Es gibt übrigens auch hervorragende Lyrik, die von der Sprache her wesentlich moderner ist. Lehnst Du die auch ab?

Eine Übersetzung ins Englische (wohlgemerkt, englisch, nicht denglisch) kann ich Dir anbieten, falls Du wirklich Interesse daran hast.

Mehr Information über Preise gibt es per CM.
Nein, ich meinte eine Übersetzung ins Neudeutsch! Um diese hatte ich dich nämlich ein paar Einträge zuvor gebeten...(!)

Darauf bekam ich von dir zur Antwort:
Ich könnte Dir das sehr wohl übersetzen, ich habe sogar ein Diplom dafür. Jaja, verblüffend, nicht wahr.
Gut. Also wenn du ein Diplom für "Neudeutsch" - Übersetzungen hast, dürfte es dir ja nicht allzu schwer fallen, die Grabinschrift von Heinrich Heine auf dem Montmarte (Feld 27, Grabstelle 54 übrigens...) ins Neudeutsche zu übersetzen... oder?

Aber wenn möglich, das sich reimt bitte... auf jeden Fall aber so, dass es einen Sinn ergibt, den man halbwegs herauslesen kann.
*zwinker*
Bin gespannt...
PS:
Englisch kann ich selber...
*zwinker*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wieso sollte ich das tun?

Ich glaube, DIESER Text ist perfekt, so wie er ist.

Alles, was ich in meiner Eigenschaft als allenfalls laienhafte Lyrikerin daran verbiegen und verdrehen würde, würde sicherlich nicht zu seiner Verbesserung beitragen.

Worauf genau möchtest Du denn eigentlich hinaus?

Zu Deiner Meinung, Du könntest englisch, kann ich Dich nur beglückwünschen. Du teilst sie mit einer großen Anzahl Menschen. Von denen sich die allermeisten allerdings reichlich überschätzen. Die meisten von denen können nicht einmal richtig deutsch.
********eams Paar
49 Beiträge
Langsam wird's seicht. (Und damit meine ich nicht STs Beiträge.)

Übrigens war Goethe selbst ein großer Feind der (Deutsch-/)Sprachpuristen.

Ich verfluche allen negativen Purismus, dass man ein Wort nicht brauchen soll, in welchem eine andre Sprache Vieles oder Zarteres gefasst hat.
Meine Sache ist der affirmative Purismus, der produktiv ist und nur davon ausgeht: Wo müssen wir umschreiben, und der Nachbar hat ein entscheidendes Wort?
Der pedantische Purismus ist ein absurdes Ablehnen weiterer Ausbreitung des Sinnes und Geistes
(Maximen und Reflexionen)


Ihn also als Beispiel für die "Heiligkeit" der dt. Sprache zu nutzen ist etwas heikel. *zwinker*
@ Sina
...eigentlich darauf, dass die Veränderungen in unserer Sprache zum Tot der deutschen Lyrik führen...!

Für DICH ist der Heine Text (und meiner vieleicht auch) ja noch verständlich sein und eventuell auch perfekt sein...

Aber 90 % der Heranwachsenden verstehen nicht, was Heine da überhaupt sagte...!
Und warum?
Weil sie heute bereits eine ganz andere Sprache sprechen, was zum Unverständnis des Inhaltes und reziprok dazu, zu Desinteresse an solcherlei Lyrik führt.

Und Desinteresse an einer Sache (egal welcher Art) führt zum Aussterben derselben...

Das ist schon seit Jahrhunderten so.
Das Ende vom Lied ist, dass auf diese Weise Kulturzerstörung vorgenommen wird.
Das es genügend Personengruppen in deutscher, bzw. europäischer Nachbarschaft gibt, die unsere Kultur gerne vernichtet sähen, braucht man ja nicht extra zu erwähnen. Das war schon öfter der fall - nicht erst seit Hitler.
Aber dieses massive Fortschreiten in dieser Richtung, macht mir als Hobby-Lyriker doch schon ein wenig Angst...
*skeptisch*
Du magst jetzt einwänden, das es Sprachveränderungen (in geringer Form) immer schon gab. Zugegeben. Aber NICHT in dem Maße (!) vor 40 Jahren zB., hatten auch WIR unsere eigene Sprache auf dem Schulhof...(!) Aber wir haben immer noch verstanden, was in unseren Lesebüchern stand und was uns ein Dichter mit seinem Worten sagen wollte!
Sogar einen Walther v.d. Vogelweide, den wir im Deutsch im "Orginaltext" lesen und zitieren mussten (!)
Vogelweide versteht heute GAR KEINER MEHR
*heul**heul**heul*
ff
Also, wie willst du heute der Jugend noch einen Eichendorff oder Heine nahebringen, wenn der den Text nicht versteht?

Deshalb meine Aufforderung, den Heine mal ins Neudeutsch zu übersetzen *g*

Vogelweide haben wir in der Schule noch SELBER ins deutsche übersetzen können *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm... ich habe mir den Kopf zerbrochen über den Heine, aber ich kann nichts anbieten, das adäquat wäre.

Das sollte wohl ein Lyriker übernehmen, immerhin war Heine auch einer und fair muss die Sache schon sein.

@******ker:

es ehrt Dich, dass Du das humanistische Bildungsgut hochhältst und JA, es ist schade, dass die klassische Bildung heute zu kurz kommt in der Schule.

Mein Sohn ist noch ein Kleinkind aber ich vermute, er wird auch wenig Kontakt mit klassischen Texten haben in der Schule.

Ich denke aber, die Schönheit und Besonderheit einer Sprache wird in zeitgenössischen Texten auch transportiert. Vielleicht mehr und zeitgemäßer als in sehr alten Texten. V.d. Vogelweide ist sicher ein wichtiger Vertreter, aber den habe selbst ich nicht mehr in der Schule durchgenommen sondern erst im Studium "behandelt".

Sprache wird ja nicht nur durch klassische Texte vermittelt. Und um Bildung zu vermitteln, muss man in der Lage sein, Begeisterung zu entfachen, sonst bleibt vom Gelernten sowieso nichts drin in den Köpfen.

Und Begeisterung entfacht man mit Dingen, mit denen junge Menschen sich identifizieren können. Da wird es dann schwierig mit Vogelweide.

Sprache muss nicht altertümlich sein um schön zu sein, mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Ich halte es für wichtig, das GELESEN wird. Überhaupt gelesen. Und daher halte ich es für wichtig, dass man als Autor eine Sprache findet, die auch Menschen von heute berührt und erreicht.
********eams Paar
49 Beiträge
Aber 90 % der Heranwachsenden verstehen nicht, was Heine da überhaupt sagte...!
Und warum?

Das hätte ich gerne mit Quellen belegt.

Dass dahingehend weniger in der Schule gemacht wird bestreite ich aber nicht; das ist allerdings nicht der Fehler der Schüler und oftmals auch nicht unbedingt der Lehrer. Dank der Weisheit der Kultusministerien und PISA nämlich werden diese vermehrt auf "nutzbringende" Qualitäten getrimmt, wobei "nutzbringend" in dem Fall v.a. mit Wirtschaft zusammenhängt.
Es soll immer mehr in immer kürzerer Zeit gelernt werden, aber dass man für Kunst und damit auch für Lyrik Muse braucht und die mit Leistungsdruck unvereinbar ist wird dabei völlig außer Acht gelassen.
Sprache muss nicht altertümlich sein um schön zu sein, mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Ich halte es für wichtig, das GELESEN wird. Überhaupt gelesen. Und daher halte ich es für wichtig, dass man als Autor eine Sprache findet, die auch Menschen von heute berührt und erreicht.

Das ist endlich mal eine klare Aussage, mit der ich leben kann!

*frieden*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich habe gerade mal bei Google "zeitgenössische Lyrik" eingegeben und gleich auf Anhieb zwei sehr schöne Seiten gefunden, wo auch Kostproben präsentiert wurden.

Die Autoren waren (fast) alle noch am Leben und die Sprache kraftvoll, ausdrucksstark, präsent, mit Liebe zum Wort.

Solange das so ist, mache ich mir um unsere Sprache eigentlich wenig Sorgen.

*g*
@ WilderDreams
Das hätte ich gerne mit Quellen belegt.

Brauchst nur mal nach Monheim am Rhein zu kommen und auf der Friedrichstraße versuchen, dich mit einem Jugendlichen über Heine zu unterhalten... (!)

Tipp:
Langenscheidt Jugendsprache/Deutsch mitnehmen (!)

ICH hab´s gemacht. Kein Witz! Das Ergenis hat mich allerdings doch sehr erschüttert *snief*
Hab meine Tochter auf ihrer Geburtstagsfeier (als Geburtstagsspaß getarnt!) aufgefordert, ihren Freunden eine Kopie des Heine-Grabtextes zu geben und jeder sollte dass mal in die Jugendsprache übersetzen. War einfach neugierig was dabei rauskäme.

Heraus kam garnichts, weil keiner wusste, was der Lyriker damit sagen wollte. Außer meiner Tochter.

Auf 90% komme ich deshalb, weil insgesamt 10 ihrer Freunde und Freundinnen anwesend waren... (mag vieleicht nicht repräsentativ sein, weil bei einem Anteil von 67% "Migrationshintergründiger" in Monheim entsprechend viele vom "Bosporus" zu ihren Freunden zählten)
"Die Deutsche Gedichte Bibliothek"

Unterabteilung:
"Zeitgenössisches / Neue deutsche Gedichte"

Dort gibt es über hundert "zeitgenössische Dichter" mit ihren Texten zu finden.

Alles sehr schöne Texte. Stimmt.
Aber der Vorteil bei DIESER Seite ist, das zu jeder Person das Geburtsjahr angegeben ist.

Dabei fällt jedem unbedarften Kritiker auf, das nur ein einziger jünger als 20 ist dort. Und von den über hundert Dichtern die dort aufgeführt sind, gerade 3 Personen aus dem jahr 1990 sind!
Der "jüngste" ist von 1993 und hat ein Gedicht mit dem Titel "Sonnenschein" dort eingestellt.

Wenn das "Gesamtverzeichnis deutschsprachiger Gedichte" wie sich die Seite offiziell nennt, so etwas in ihren Kanon aufnimmt, dann ist es mit unserer "zeitgenössischen" deutschen Lyrik nicht weit her.
Die zahlreichen Schreibfehler darin übersehe ich mal geflissentlich da es Tippfehler sein könnten (auch wenn das "Harr" zweimal nacheinader verwendet wird)

Was angenehm auffällt und was ich ihm zu Gute halte ist bei ihm, dass er sich ernsthaft um die Verwendung der deutschen Sprache bemüht hat!

Alle anderen der aufgeführten zeitgenössischen Dichter, sind weit über 30 und von der heutigen Sprachentwicklung meilenweit entfernt (!)

Bitte nachlesen.
(Den Link darf ich ja nicht reinschreiben hier. Oder? Ich versuchs mal unten in dem Fenster dafür)
denglisch (rettet die deutsche Sprache)
Rettet die Deutsche Sprache.
Jo voll krass *lacht

Ich muss zugeben, ich bin neu hier und habe mir die 18 Seiten nicht wirklich durchgelesen, nur quergelesen.

Englisch sehe ich als Völkerübergreifende Weltsprache an. Und ich wünschte ich könnte sie besser sprechen und lesen.

Aber manchmal wird es auch mir zuviel.

Links darf man ja hier nicht weitergeben, also schaut mal bitte bei You tube unter : "Wise Guys denglisch."
Ich finde das Lied einfach passend für diesen Threat.

Und ja, unsere Kinder müssen nicht mehr " Die Glocke " ect auswendig lernen, aber sie müssen so vieles andere lernen, was wir damals nicht brauchten.
Zu meiner Zeit als Kind gab es keinen PC , Microsoft (kleinweich) , I-Pod, Handy Blogs , twitter und co.... wir durften draußen spielen und die Kindheit genießen.
LG
Amelie
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