Einzelhaft
Ich seh die Welt mit Deinen Augen.Diese Welt hat kein Gesicht.
Ich seh nur seelenlose Schatten,
Dunkle Zellen ohne Licht.
Ich spür die Trauer und den Schmerz -
Ich seh, was Dich gefangen hält.
Ein kalter Zorn regiert mein Herz,
Weil ich begreife, was Dich quält.
Seit vielen Jahren auf der Suche
Nach dem Feuer, dass Dich heilt,
Nach einem Menschen, der Dich liebt
Und der mit Dir sein Leben teilt...
Zahlst Du mit Schweiß und Blut
Für Stunden, die nicht wirklich Glück Dir bringen.
Hast Du nicht mehr den Mut,
Den Fluch auf Deiner Seele zu bezwingen ?
„Woher weißt Du so genau,
Wie meine Seele fühlt ?
Welchen Weg mein Leben nimmt ?
Wohin mein Streben zielt ?“
Ich kann seh ´n und ich kann hören,
Wer Du wirklich bist.
Deine Augen sagen deutlich,
Was Dein Herz vermisst.
„Ich lebe hier in Einzelhaft.
Ich hab mich isoliert.
Ich will nicht mehr die Güte sein,
Die keine Schmerzen spürt“
Ist der Preis, den Du bezahlst,
Die schwarzen Stunden wert ?
Hat Dein Schmerz am Ende Dich
Den falschen Weg gelehrt ?
„Niemand soll mich mehr besitzen
Und mein Meister sein.
Ich muss meine Seele schützen.
Will nie wieder schrei ´n.“
Kann ich fühlen, was Du fühlst ?
Kann ich die Furcht versteh ´n ?
Wir Deine lange Einzelhaft
Jemals zu Ende geh ´n ?