Hallo Uta...
... eins gleich vorweg. Ich bin nicht hier um zu urteilen. Ich nehme Deinen Eintrag so an, wie er ist. Du darfst mich aber gerne, falls ich was falsch verstanden habe, korrigieren.
So wie ich Dich verstehe, ist Deine Geschichte folgende:
Du hattest mit Einverständnis Deines Partners schon Sex ausserhalb der Beziehung.
Dein Partner ist NICHT dominant veranlagt! (Ich vermute, dass er Dich liebt und sich nicht vorstellen kann, Dir weh zu tun.)
Du hast nun Deine devote Seite (und gleichzeitig einen Dom ausserhalb Deiner Beziehung) entdeckt.
Nun würdest Du gerne mit dieser neuen Dom-Entdeckung das Neuland Deiner Devotheit erforschen.
Soviel zur Ausgangslage.
Ich vermute zu wissen, was Du möchtest. Du weisst insgeheim, dass Dein Partner Deine BDSM-Sehnsüchte nicht befriedigen werden wird können. Deshalb planst Du jetzt schon - Ich behalte, was ich habe und nehme mir gleichzeitig DAS, was ich zur Befriedigung meiner Sehnsüchte brauche - eine Ménage à trois.
Weisst Du, wo ich das Problem sehe (und da deckt sich meine Meinung mit dieser von "Schlagfertig"). Es ist keine win-win-Situation. Du holst Dir vom einen dies und vom anderen jenes. Das gibt über lange Zeit nur Verlierer. Denn es könnte Dich, im Falle, dass Du "süchtig" wirst, genau so treffen, wie die beiden Männer. Es gibt eine Ausnahme. Die heisst, zusammen sitzen und alles zu Dritt bis ins Detail besprechen, dann könnte es klappen. Aber Du siehst, ich schrieb im Konjunktiv.
Wenn Du hingegen nur Lust auf fremde Haut in der Rolle der Devota hast, so sag es beiden Männern und Du wirst staunen, was für tolle Rollenspiele existieren, wo es keine Verlierer gibt.
Du fragst Dich vielleicht, weshalb ich hier eine so ausführliche Antwort schreibe. Das möchte ich an dieser Stelle kurz tun. Denn ich war der (dritte) Dom in so einer Angelegenheit. Ich kenne den weiblichen Teil schon lange und sie sprach mich mal direkt auf das Thema an, weil ich ihr erzählt hatte, weshalb ich geschieden sei. Zuerst unterhielt ich mich mit den beiden zusammen, dann einen Abend lang mit ihr und anschliessend einen Abend mit ihm. So wurden die Fronten geklärt. Wir vereinbarten, dass ich versuche, ihn in die Welt des Dominanten einzuführen. Desweiteren wollte ich nicht aktiv in die sexuellen Handlungen eingreifen.
Was dann geschah, ist, zumindest aus meiner Sicht, ziemlich in die Hosen gegangen. An der zweiten Session (die erste verlief schon sehr mühselig) kam der Mann zu mir und sagte: "Ich bringe das nicht, ich kann ihr nicht weh tun. Schon beim Gedanken, dass ich eine Wäscheklammer an einer Brustwarze anbringen soll, lässt mich bis ins Rückenmark erschaudern." Dieses Outing hätte ich lieber an dem Abend gehabt, wo ich mit alleine diskutierte, aber da war er, vermutlich weil sie nicht anwesend war, noch extrem mutig. Mir wurde aber sofort klar, dass ich jetzt Klartext sprechen musste. Ich sagte den beiden dann unverblümt, dass die Phantasien bei ihr weiterblühen werden und er sich, weil er es nicht bringt, sie wunschgemäss zu befriedigen, sich als Versager fühlen werde. Die Konsequenz sei, dass wenn sie jetzt zur Tagesordnung übergehen würden, die Partnerschaft zum Scheitern verurteilt sei. Sie machte dann den Vorschlag, dass ich ihre "Ausbildung" übernehmen solle und sie dann versuchen werde, es ihrem Partner beizubringen. Meine Antwort war nein, da mir dieses Konstrukt als ungeeignet erschien. Wir liessen es dann sein. Nach einer Woche trat er dann aber auf mich zu und fragte mich, ob ich "es" nicht tun wolle. Er wolle seine Partnerin nicht verlieren. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich [b]es[/b] genau aus dem Grund, dass er seine Parterin liebe, nicht tun werde, da Komplikationen und Konflikte so vorauszusehen seien. Er solle sich viel lieber fragen, ob er nicht loslassen wolle, denn ich sei überzeugt, dass dies der einzig richtige Schritt sei, denn im Grund der Dinge passen in diesem Puzzle eben einige Teile überhaupt nicht zusammen. Anfänglich wollten es beide nicht wahrhaben. Es sind jetzt aber zwei Jahre vergangen und beide leben in einer neuen Beziehung und sind, so denke ich zumindest, richtig zufrieden.
Du könntest jetzt ja auch sagen: "Und was, wenn er es gebracht hätte?" Da erlaube ich mir den Verweis auf "Schlagfertig". Dann hätte es den 3. im Bunde (in diesem speziellen Fall mich) nicht gebraucht. Und ich habe, so leid es mir tut, liebe Uta, ein ähnliches Gefühl in Deinem Falle.
Ich möchte Dich aber jetzt nicht entmutigen. Geh Deinen Weg und finde, was Du suchst - egal, was Du auch antreffen wirst. Jede Erfahrung macht Dich reicher
!
Liebe Grüsse
Pit