Sündenfall
SündenfallEinem Irrtum aufgesessen
ist wohl die ganze Religion.
Manches hat man nur vergessen,
doch vieles ward gelogen schon.
Ja, es war einmal ein Garten
und ein Paar, das lebte drin.
Man vertat die Zeit mit Warten,
hatte Schlemmen nur im Sinn.
Gab sich ferner hin dem Trunke,
die Nacht war nur zum Schlafen da.
Das kam zu Ohren einer Unke,
die hüpfte gleich zum Großpapa:
„Gott“, sprach sie, „muss ich mich denn zieren,
wenn ich die Menschen hier verpfeif?
Oder darf ich denunzieren?
Zeit und Äpfel sind jetzt reif.“
„Kröte, komm doch gleich zur Sache“,
sprach der Herr in strengem Ton,
„auf dass ich nun ein Bild mir mache:
Fortpflanzt sich die Menschheit schon?“
„Nein, sie denkt nicht an die Sünde,
der Mann, er zieht sein Weib nicht durch!“
Dass Adams Glied ihm niemals stünde,
all das verriet der kleine Lurch.
Der Herr hielt beiden eine Predigt,
„Seid fruchtbar jetzt und mehret euch!
Der Fall ist erst für mich erledigt
wenn die Erkenntnis kommt zu euch.
Habt ihr etwa ganz vergessen,
warum ich gab dem Weibe Titten?
Der Apfel wird jetzt schnell gegessen!
Noch einmal will ich euch nicht bitten!“
So biss die Eva in den Apfel,
gab dem Adam auch ein Stück,
nahm dann endlich seinen Zapfel,
führt ihn sich ein mit viel Geschick.
Doch Gott, dem ging das gar zu schnelle:
„Eine Befruchtung braucht doch Zeit!
Zieht erst mal aus die Ziegenfelle,
und Eva - mach die Beine breit!
Hier, ich geb euch diese Schlange,
ihr tut immer was sie sagt.
Denn das Reptil, es weiß schon lange,
all das, was einem Weib behagt.“
Die Boa blähte ihre Nüstern,
verriet den Beiden viele Tricks
Ganz leise hören wir sie flüstern,
die Geheimnisse des höchsten Glücks:
„Zuerst musst du die Flöte blasen,
tu, Eva, das mit aller Gier!
Dann legt sie sich auf diesen Rasen,
du, Adam, züngelst wie ein Tier.
Vergiss nicht den Griff an ihre Brüste,
zu gerne wird sie sanft gemolken.
Ganz klar, dies steigert ihre Lüste.
Jetzt macht schon hin, es kommen Wolken.“
Das Paar befolgt den Rat der Natter,
legt hin sich auf die Wiese quer.
Was nun folgt, das ist ein glatter
nahezu perfekter Mundverkehr.
Nach dem Vorspiel drängt die Otter
unsre schöne Eva auf die Knie:
„Macht jetzt mal ein wenig flotter,
sonst begattet ihr euch nie!“
„Was hat die Schleiche noch zu nörgeln?“
Adam kniet schon bei seinem Weib,
beginnt, ganz heftig sie zu vörgeln,
gar freudig bebt ihr Unterleib.
Die Cobra sieht das mit Erbauung,
selbst Gott, er findet das nun gut.
Es bricht der Damm des Samens Stauung
und auch bei Eva kommt die Flut.
Ich muss es nicht noch mal betonen,
Gott will, dass sich der Mensch ihm beugt!
So geht das schon seit Generationen,
so ähnlich wardst auch du gezeugt.
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