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Männer und Frauen: Sex oder Liebe?

*****lis Mann
690 Beiträge
Themenersteller 
Männer und Frauen: Sex oder Liebe?
Hallo miteinander!
Aus einer Weinlaune heraus ergab sich das folgende Gespräch zu Männern, Frauen und Beziehungen:

1. Das Klischee sagt, es sind die Frauen, die Sex mit Liebe verwechseln.
Männern können auch mal nur vögeln, ohne gleich mit dem Herzen dabei zu sein.

2. Die (rein subjektive) Erfahrung sagt: Frauen in (offenen) Beziehungen wollen außerhalb nur den Sex, am besten ohne gemeinsames Frühstück, während Männer in vergleichbarer Situation auch im Außen gern mehr Bindung spüren.

Aber was Männer viel mehr plagt als Frauen: Wenn in der Beziehung selbst kein Sex mehr stattfindet, dann fühlt Mann sich definitiv ungeliebt. Das ist dann nicht "ach, schade", das ist ernsthaft schmerzhaft. Frauen scheinen das weniger dramatisch zu sehen.

Ein paar Freunde stimmten dem zu, aber wir waren nicht sicher, ob das haltbar ist. Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau, was die Verbindung von Sex und Liebe angeht? Und wie zeigen die sich? Meine Erfahrung ist 2., aber ich bin gespannt auf andere Sichtweisen von Männern und Frauen.
Aber was Männer viel mehr plagt als Frauen: Wenn in der Beziehung selbst kein Sex mehr stattfindet, dann fühlt Mann sich definitiv ungeliebt.

das wäre dann nur subjektive männliche gedankenwelt..die nicht abgeglichen wird ob es in der REALITÄT tatsächlich so stimmt..ich wage zu behaupten das umgekehrt die frauen genauso leiden aus den selben gründen. die sache liegt wohl dabei eher wie man dies verbirgt,versteckt oder schauspielerisch anders dar stellt, und wie man sich ablenken kann um sich nicht damit befassen zu müßen damit es einem nicht plagt
******ier Frau
36.241 Beiträge
Sex & Liebe
Sehr gutes Thema!
Deine Gedanken sind sehr klar und einfach nachvollziehbar, und richtig, ich sehe das weitestgehend auch so.

Nun meine Erfahrungen als Frau.
Also ich kann auch ohne Liebe vögeln und Sex haben wie sonst was, wenn mir der Mensch / Mann angenehm ist und ich mich wohl fühle.
Und auch ich leide sehr, wenn in einer Beziehung kein Sex mehr statt findet, weil der Mann keinen Bock mehr hat.

Es ist ein geiles Gefühl, begehrt zu werden und Lustobjekt zu sein.
Aber ich neige dazu, schnell mein Herz zu öffnen.
Und dann?
Nein, Liebe wollen die Männer nicht.

Ich frage mich gerade, ob das überhaupt geht, dass ein Mann eine Frau lieben und sie aber trotzdem als Lustobjekt auch sehen und nehmen kann.

Jedenfalls versuche ich gerade, mich von der Illusion zu verabschieden, dass ich im Joyclub eine große Liebe finde. Obwohl die Männer hier durchaus NICHT oberflächlich sind.
Na ja, Sex ohne Liebe ist auch geil.
Aber das Herz?
Es gab eine Phase bei mir, da standen va ONS im Vordergrund. Herz musste da nicht dabei sein, aber natürlich Sympathie. Inzwischen, schon lange, sind mir neben der Lust und Geilheit das Herz und die Empathie genauso wichtig. Nicht im Sinne von "der" Liebe, aber im Sinne von Freundschaften plus, jede für sich besonders, kostbar und bereichernd füreinander. Warmherzige, ehrliche und vertraute Begegnungen mit Tiefgang, die bleiben, die gleichzeitig Nähe und Freiraum geben, sind für mich wichtig, um mich komplett hingeben und die Lust und Geilheit auskosten zu können.
Mich muss der Mensch an sich, mit dem ich mich einlasse, interessieren, inspirieren und auf seine Art berühren. Der Kontakt auch außerhalb der Bettkante ist mir dabei wichtig, denn wie gesagt, es geht mir auch immer um die Menschen an sich, auf die ich neugierig bin, die ich entdecken möchte, ohne dass ich mit ihnen in einer klassischen Beziehung sein möchte/ muss oder in sie verliebt bin. Liebe muss nicht Liebe im herkömmlichen Sinn sein, hat aber immer Herz. Ich bin nunmal ein sehr emotionaler und leidenschaftlicher Mensch und brauche das auch vom Gegenüber.
So ein gemeinsames Abendessen davor oder ein Frühstück danach ist doch recht erfrischend *zwinker*
Klar kann es unter bestimmten Umständen auch heute noch bei mir zu einem ONS aus reiner Geilheit kommen, aber das ist nicht das was ich anstrebe, was mich in erster Linie anmacht.

Zu Punkt drei: ich denke, dass Frauen genauso leiden, sich nicht begehrt fühlen, wenn kein Sex mehr in einer Partnerschaft stattfindet. Dasselbe gilt, wenn ich den Sex als "Pflichtübung" des anderen empfinden würde ( unabhängig davon ob er es auch so empfindet )
********misi Frau
529 Beiträge
+1
Du schreibst ziemlich genau das was ich auch schreiben wollte, http://www.joyclub.de/my/424207.lara37.html ! Besonders gefällt mir der Satz:
Mich muss der Mensch an sich, mit dem ich mich einlasse, interessieren, inspirieren und auf seine Art berühren.

Deswegen finde ich auch das Frühstück danach und das Abendessen davor sehr schöne Ergänzungen zu dem was dazwischen liegt. *g*
********nder Mann
2.896 Beiträge
Subjektiv teile ich den von coriolis geäußerten Eindruck und gibt es selbst Frauen, die "zugeben", dass Frauen bei ihrer Partnerwahl gemeinhin berechnender sind/rationaler vorgehen als Männer. Wir verhalten uns letztendlich wohl wie Ameisen, die drohnenartig für die Königin stehen und fallen, auch, wenn das Patriarchat... gut, das führt wohl zu weit.

Ich habe mal eine Studie gelesen, in der je nach Bindungstyp Sex eine unterschiedliche Wertigkeit erhält. "Angenommensein". Da wir Männer (XY vs. XX) das irritierbarere/vulnerablere Geschlecht sind...

... auf der anderen Seite kenne ich einige Frauen, die sich über mangelnden Sex/Sexunlust des Partners beschweren. Und die Tage kam in einem Bericht, dass die Anzahl "sexunlustiger Männer" in "keine Ahnung welcher Zeitraum" von 9% auf 20% gestiegen ist und Frauen (ebenfalls) darunter leiden.

tldr: Ist in erster Linie wohl eine individuelle/dyadische/universelle Geschichte und die Unterschiede innerhalb des Geschlechts wohl größer als zwischen den Geschlechtern. Letztendlich ist die Statistik für den Einzelfall ohnehin unerheblich.
****ult Paar
101 Beiträge
Unterschiede ?
Hallo Ö.,
ein interessantes Thema, das du da angeschnitten hast. Aber meiner Meinung nach ist das viel zu komplex, als dass es sich mit Umfragen oder Statistiken erfassen lässt. Da spielt doch die individuelle Entwicklung und die augenblickliche Lebensphase oder auch die aktuelle Situation in der sich ein Mensch und auch die sonst beteiligten Akteure befinden eine zu große Rolle
. Ich persönlich denke, dass die so global attestierten Eigenschaften bezüglich Sex und Liebe bei beiden und anderen Geschlechtern nicht so fixiert sind wie gemeinhin angenommen. Vielmehr neigen Männer und Frauen eher dazu den Erwartungen, die an die geschlechtspezifiche Rolle geknüpft werden entgegen zu kommen. Wenn sie es geschafft haben sich davon zu lösen, kann das zu gegebener Zeit dann wieder ganz anders aussehen.
Wir haben beide alle verschiedene Varianten ( ONS, Affäre bis Liebesbeziehung etc) erlebt und ausgelebt. Auch unsere Beziehung hat sich aus einer Affäre, die primär zum Ausleben einer speziellen Variante unserer sexuellen Bedürfnisse ausgerichtet war zu einer intensiven Liebesbeziehung entwickelt und das schon nach relativ kurzer Zeit. Obwohl wir keine offene Beziehung im eigentlichen Sinne leben haben wir doch unsere anderweitigen sexuellen Erlebnisse. Aber auch hier ist es nicht unbedingt der ons , der die beste Erfüllung bringt. Mir persönlich geht es so, dass selbst eine Frau, die ich rein optisch durchaus sehr ansprechend finde mich nicht anzieht, wenn ich merke , dass auf anderen Ebenen nichts rüberkommt. Attraktivität im Sinne vom englischen attractive ist es was mich anmacht, da muss mehr sein als eine schöne Hülle. Deshalb hatten wir die schönsten Erlebsnisse und das geht uns beiden so, mit Menschen die man etwas näher kennt und bei denen man spürt, dass man auf der gleichen Wellenlänge liegt. Wenn man was schönes erleben möchte sollte man sich drauf einlassen können. Ist das möglich, kann man guten Sex haben, auch wenn man jemand anderen liebt. Natürlich bedingt das auch eine entsprechende Lebenseinstellung verbunden mit entsprechender gegenseitiger Toleranz, sonst funktioniert das nicht.
Aber wie gesagt bin ich gegen Pauschalität und wenn es passt kann auch eine einmalige leidenschaftliche Begenung ihren Reiz haben *zwinker*
In diesem Sinne bin ich auf die weiteren Beiträge gespannt.
Er oKult
****ale Frau
4.612 Beiträge
Butterbrot
Sex ohne Liebe ist wie Brot ohne Butter.
Habs probiert, ich mags nicht.

Liebe, Beziehung ohne Sex ist genauso, und ich mags auch nicht.
Aber: Das geht erstaunlich lange.
Ich kann mich durchaus lange (mehrere Monate, Jahre) ohne Sex oder auch mit nur sehr wenig dennoch attraktiv, angenommen, in speziellem Einzelfall sogar geliebt fühlen.

Unterm Strich: Herz, Bindung, Beziehung wiegt schwerer als Lust.
Zumindest bei mir.

Kommt aber beides zusammen, das Komplettpaket, dann ist es Genuss pur. *schleck*
gleichwertig...
Gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau, was die Verbindung von Sex und Liebe angeht?

Es gibt unterschiede zwischen MENSCHEN…
Einige können es trenne andere nicht…
Ich habe bei beiden Geschlechtern beides erlebt…
Frauen ist es häufiger eingeredet worden, das Sex ohne Liebe nicht geht als Männer..
Männern hören in ihrer Jugend häufiger was von „nur Spaß“, „Hörner abstoßen“ usw…
Frauen sollen immer auf die Liebe warten bis sie sich körperlich hingeben…
(was natürlich auch damit zu tun hat das die Konsequenz „Schwanger“ immer über ihren Köpfen hängt… )

Aber bei Frauen und Manen die sozusagen diese Erziehung abgelegt haben, gibt es beides gleichwertig…
Es gibt Männern die unbedingt wollen, das man zum Frühstück bleibt und die kuscheln ohne ende (obwohl man ein ONS hat) und durchaus sich bei ihnen eine gewisse Verliebtheit gegenüber der Frau einstellt..
Es gib Männern die enttäuscht reagieren wenn „Frau“ sich in eine Affäre nicht verknallt in sie
(es gibt sogar Männer die einem das einfach nicht glauben wollen, dass man nichts emotionales für sie empfindet… da kann man es als Frau hundert mal sagen „nein ich bin NICHT in dich verliebt!“)

Und es gibt Frauen die denken nur weil er so nett ist, noch ein Frühstück nachzuschieben das er gleich eine Beziehung will und sich verknallen. Oder nach einem guten Orgasmus im Swinger Club dann sofort in diesen Mann verliebt sind…

Es gibt da alles… ich kann aus meiner Erfahrung sagen das es da keine Präferenzen zu einem oder dem anderen Geschlecht gibt…

Allgemein kann ich nur sagen das Frauen eher zu einem „schlechten Gewissen“ neigen wenn sie ohne Gefühle einfach nur körperlich Sex genießen (aber das ist eben uns immer so eingeredet worden.. also wenn wundert es… )

Also es gibt Menschen bei denen ist das so, bei anderen anders…

Die Frage ist auch nur wie offen gestehen wir uns das was passiert ein..
Ich denke Männer reden eher seltener darüber das sie sich in eine ONS/Swinger Club/ Affäre Frau verknallt haben, während Frauen öffentliche Leiden und das eher kundtun … wenn sie unglücklich verliebt ist…
Also ich kann Sex und Liebe schon ganz gut trennen, jedoch gehört eine gewisse sympathie und anziehung schon dazu. Bei einem ONS geht es ja auch eigentlich nur um den Sex an sich und nicht darum jemanden gleich zu lieben. Sex und Liebe, für mich ganz klar trennbar.

Das eine gebundene Frau ausserhalb der Beziehung nur den Sex sucht aber ein gemeinsames Frühstück ablehnt halte ich jedoch für ein Gerücht. Natürlich gibt es wohl Frauen die diese Denkweise vertreten, jedoch behaupte ich einfach das diese Damen eher die seltenheit sind. Männer hingegen legen auch Wert auf eine gewisse Bindung?! Okay, auch das halte ich für ein Gerücht sofern es nur um Sex geht. Mir persönlich ist bis jetzt noch kein Mann unter gekommen, der Wert darauf gelegt hätte das man noch gemeinsam Frühstückt, im Gegenteil ich denke dieser Punkt wurde hier ganz klassisch vertauscht. Ich sehe es so, dass eher eine Frau dazu neigt noch lieber zusammen zu Frühstücken oder sich auch mal zum Essen zu treffen und der Mann eher derjenige welche ist, der darauf eher weniger Wert legt.

Wenn in einer Beziehung kein Sex mehr vorhanden ist, glaube ich schon das beide Seiten damit zu kämpfen haben und sowohl der Mann als auch die Frau sich dann eher ungeliebt fühlen. Bei mir jedenfalls wäre es definitiv der Fall, dass ich mich bei fehlendem Sex in der Partnerschaft ungeliebt und nicht mehr weiblich atraktiv finden würde. Das wiederrum würde dazu führen, dass ich mich irgendwann zurück ziehen würde und selbst ab einem gewissen Zeitpunkt ebenfalls keinen Sex mehr haben wollte. Ich würde dazu tendieren, bei fehlendem Sex anzunehmen, dass ich für meinen Partner nicht mehr atraktiv bin. Ich kann mir gut vorstellen, dass im umgekehrten Falle, der Mann ebenfalls ab einem gewissen Punkt dahin tendieren würde, anzunehmen das er für seine Partnerin nicht mehr atraktiv genug ist. Ich denke das Bedürfnis nach Nähe, Sex, Leidenschaft liegt in der Natur des Menschen, sobald diese Fehlt fühlt sich der Mensch unwohl, ganz gleich ob Männlich oder Weiblich.
Aber was Männer viel mehr plagt als Frauen: Wenn in der Beziehung selbst kein Sex mehr stattfindet, dann fühlt Mann sich definitiv ungeliebt. Das ist dann nicht "ach, schade", das ist ernsthaft schmerzhaft. Frauen scheinen das weniger dramatisch zu sehen.

Ich glaube nicht, dass es sich hier um ein geschlechterspezifisches Problem handelt. Vielmehr ist die Qualität der Beziehung ausschlaggebend. Habe ich mit meinem Partner ein gutes, freundschaftliches und durch Respekt und Anerkennung geprägtes Verhältnis, so werde ich mich durch das Fehlen von gelebter Sexualität niemals ungeliebt fühlen oder verletzt sein.

Das Sich geliebt fühlen kann und darf nicht alleinig abhängig sein von sexuellem Verlangen oder Triebhaftigkeit. Das Nachlassen der sexuellen Aktivität und auch das Schwinden von sexueller Attraktivität nach vielen Jahren gemeinsamen Zusammenlebens ist ein ganz natürlicher Prozess mit dem Männer und Frauen umzugehen wissen sollten.
*******eis Frau
121 Beiträge
Ich finde, Klischee und Erfahrung passen da wunderbar zusammen.
Wenn Frauen schnell eine emotionale Bindung aufbauen, sich im "schlimmsten" Fall verlieben, ist es in einer offenen Beziehung (die nicht polyamorös werden soll) angebracht, dieses Risiko weitestgehend zu vermeiden.
Und man verliebt sich ja meistens nicht nur ins/beim Ficken, sondern vorallem in den Menschen. Den man beim Abendessen, Frühstück, Kino, Enten füttern erst besser kennenlernt.
Meine Einschätzung ist weniger, dass Frauen Sex und Liebe nicht trennen können als eher die, dass Frauen Freundschaften mit Sex nicht von Liebe trennen können. Da sich da aber ja auch einiges mit der Konstellation Beziehung überschneidet, finde ich das verständlich (und erstaunlich, dass Männer da irgendwie weniger Probleme zu haben scheinen mit unerwünschten Gefühlen).

Andersrum genauso: Sollten sich Männer tatsächlich nicht so schnell verlieben und die beiden Dinge besser voneinander trennen können, gibt es auch in einer offenen Beziehung keinen Grund, auf Freundschaften mit den Sexpartnerinnen zu verzichten.

Interessant aber auch: Wenn ein Mann sich dann doch mal verliebt (auch dann, wenn die Affäre nicht innerhalb einer offenen Beziehung stattgefunden hat) , ist er eher gewillt, die alte Beziehung hinzuschmeissen und eine neue anzufangen, während Frauen Gefühle verleugnen, zu unterdrücken versuchen und irgendwie beide(s) nicht loslassen wollen.

Das ist sicher alles nicht allgemeingültig und erklären kann ich diese Unterschiede schon zweimal nicht (finde aber den Ansatz von TendernessXXL interessant - es ist keineswegs seit den 70ern überholt, Liebe als Voraussetzung für Sex und Romantisierung wird in der Erziehung [von Mädchen] immer noch propagiert), aber das ist so meine Beobachtung.
Hm, sicher ist es nach einigen Jahren anders als am Anfang. Aber fängt es an, dass Sexualität in der Partnerschaft Mangelware wird oder dass sich ein unterschiedliches sexuelles Bedürfnis einstellt oder gar eine unterschiedliche Art von Sexualität, die nicht aufeinander abgestimmt werden kann, eben weil unterschiedliche Vorlieben bestehen, dann ist das schon eine Belastungsprobe für die Beziehung. Sicher ist Sex nicht alles, aber für eine erfüllende Partnerschaft wichtig. Vielleicht fühlt man sich, wenn sonst die Basis fehlt, nicht gleich ungeliebt, aber auf Dauer dennoch unzufrieden. Und dann gilt es eben abzuwägen, wie man damit umgeht, auch um seiner selbst willen. Das Leben ist zu kostbar, als dass man nicht versuchen sollte, es für sich erfüllt zu leben.
Um die Frage zu beantworten..

Alles geht, so wie beschrieben. So ist es in der Vielzahl unseres Daseins eben.
Die einen mögen nur den Sex - das gilt für Weiblein oder Männlein, andere halt mit Frühstück oder ohne.
Andere suchen eher Liebe, ohne das sie sich den Sex gar nicht vorstellen können.

Und in der Beziehung ohne Sex - was für ein Spektrum...

Ich hatte von alle dem - und nur die sexlose Beziehung machte Kopfschmerz, intensives Nachdenken, Gefühle des "noch geliebt werden oder nicht", Befürchtungen - halt die ganze Klaviatur der Gefühle.

Nur, das hier zum Besten zu geben, reichen zumindest bei mir die Seiten nicht.

Ob dies die Frage des TE erhellt? Wohl kaum..

LG noelle
********lack Frau
19.014 Beiträge
@*****lis

Ich gehe davon aus, daß sowohl Frauen wie Männer Sex und Liebe trennen können, aber manche wollen das einfach nicht. Wieso sollten sie auch, wenn man doch beides haben kann?

Aber was Männer viel mehr plagt als Frauen: Wenn in der Beziehung selbst kein Sex mehr stattfindet, dann fühlt Mann sich definitiv ungeliebt. Das ist dann nicht "ach, schade", das ist ernsthaft schmerzhaft. Frauen scheinen das weniger dramatisch zu sehen.

Eine Beziehung besteht ja nicht nur aus Sex und da sind wohl eine Menge anderer Dinge, die Menschen verbinden. Zärtlichkeiten und Nähe sollten aber da sein, selbst wenn der Sex gerade nicht statt findet.
Ungeliebt wäre es wohl eher, wenn kein Interesse mehr da ist, Gleichgültigkeit sich breit macht.
Es macht eben einen Unterschied ob man sich nicht begehrt oder nicht mehr geliebt fühlt.

WiB
Fehler
"die Basis NICHT fehlt" sollte es in meinem letzten Beitrag natürlich heißen
Interessantes Thema
und sehr komplex. Da laufen mehrere Dinge in verschiedenen Richtungen gleichzeitig ab.

Erstens: Nach meiner Erfahrung und zahllosen Gesprächen mit Männern und mit Frauen die unterschiedlich "wild" unterwegs sind, kann ich keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen erkennen. Der Unterschied liegt eher in der emotionalen Kompetenz. Kann Mann oder Frau emotional viel, haben sie mehr Freiheitsgrade im Umgang mit den aufkommenden Gefühlen. Das macht natürlich frei.
Aber ich sehe so eine gewisse Tendenz: Männer können sich zu beginn besser abschotten gegen Gefühl. Erreicht sie dann das Gefühl doch mal, sind sie überfordert und werden überwältigt, weil nicht geschult darin.
Zitat von einer wilden Swingerin: "Wenn Du einen typen dreimal mit bettszene gedated hast, werfen sie Frau, Haus und Hof einfach hin. Mag ich ihn, verdrehe ich die Augen, zucke mit den Schultern und bin weg."

Zweitens: Das Verhältnis zischen Sex und Liebe ist wie der eines Hundes zum Herrchen. Der Sex ist der Hund und der ist an einer langen leine, mal läuft er vorraus, mal bleibt er zurück, aber konstant eng ist es eigentlich nie.

Drittens: Der Liebesbegriff! Das ist tückisch! Was haben wir eigentlich für einen Liebesbegriff? Welche Liebe zum Teufel ist denn gemeint? Die Leidenschaftliche Liebe, oder die partnerschaftliche Liebe oder irgendwie dazwischen. Das ist ein riesenmanko: Da gibt es eine Lücke in unserer (Sprach)kultur. Geredet wird von Liebe, doch welche Färbung sie hat ignorieren wir bei der Diskussion.
Es ist ein himmelweiter Unterschied ob man von der partnerschaftlichen Liebe spricht oder von den Schmetterlingen im Bauch die man empfindet weil einem der gerade sehr gefällt der unter oder neben einem liegt. Das sind ganz unterschschiedliche Dinge, doch wo fängt die Liebe an und wo hört sie auf?

Nach meiner Erfahrung gibt es keinen Sex ohne Gefühl - so wird ja gerne getitelt. Es ist nicht möglich! Man kann sich dagegen abschotten.
Das ist die Standartmethode will man nicht mehr. Tja, aber wie bei allem verdrängen darf man sich nicht wundern, oft holt einen das Gefühl dann doch irgendwie ein. Und dann kennt man sich nicht mehr aus.
Die die es so nehmen wie es ist: ein Gefühl das man manchmal gar nicht einordnen kann, die die das nicht versuchen und einfach durchlassen "ist es liebe ist es eben Liebe, ist es mir scheißegeal, dann eben das" - die kommen am besten klar. Egal ob Mann oder Frau.
*******_Goe Frau
7.574 Beiträge
Liebe ohne Sex und Gefühle geht, na klar aber er lohnt sich nicht wirklich.
Es bleibt eine rein körperliche Befriedigung, Herz und Seele bleiben unberührt Während sich das in der Anfangsphase "gut anfühlte", ich befand mich in der Eheöffnung, geht das heute nur noch bedingt. Freundschaft plus ist da schon eher ein Ziel, heute bin ich Single und damit veränderte sich auch die Sicht. Aktuell entwickelt sich die Beziehung zu meinem Freund von der Freundschaft plus deutlich zu einer Freundschaft plus plus *zwinker*. Wir harmonieren sehr gut und verstehen uns auch außerhalb der Bettkante hervorragend. Wir haben unser "wir" nie definiert, das müssen wir auch nicht, denn es ist genau gut so wie es ist. Uns trennen zwanzig Jahre und ich bleibe Realist, es wird ein Glück auf Zeit sein. Ich lebe im HIER und JETZT und da ist es einfach nur klasse.

Meine Antwort also ganz klar: Sex mit Gefühlen bringt mir die höchste Glückseeligkeit *g*

*sonne*
Welche Motivation steckt dahinter?
So pauschal sollte man die Schubladen vielleicht nicht anlegen. Ich denke, dass in uns allen noch sehr viele der alten Rollenbilder mit reinspielen. Das blöde ist, dass dabei der Großteil unbewußt wirkt. Das heißt, dass unsere Gefühle und Motivationen von alten Vorstellungen und Normen beeinflusst werden, ohne dass wir das steuern oder schlagartig ändern können. Wenn eine Frau den Sex mit dem Mann nur macht, um die Bezieung zu stärken oder dem Mann zu gefallen, dann macht sie zwar Sex, aber hat eine ganz andere Motivation als der Mann. Es wäre interessant herauszufinden, ob Frauen und Männer von ihren biologischen Vorraussetzungen her unterschiedlich starke sexuelle Bedürfnisse haben und ob und wie stark kulturelle, rligiöse und gesellschaftliche Einflüsse darauf wirken und wie stark. Das ist sehr komplex und daher wohl nicht so einfach zu kathegorisieren. Es wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn mehr Frauen (und auch Männer) sich bewusst von den alten Rollenbildern lösen und somit der Genuss beim Sex für beide größer werden kann. Denn eine Frau, die dem Mann nur zum Gefallen Sex macht, hat selbst nicht so viel davon wie eine, die den Sex auch für sich genießt.
********lack Frau
19.014 Beiträge
@******871

Denn eine Frau, die dem Mann nur zum Gefallen Sex macht, hat selbst nicht so viel davon wie eine, die den Sex auch für sich genießt.

Hm hab ich jetzt was falsch verstanden? *gruebel*
Ich dachte, es ginge darum ob Frauen und Männer Sex genießen können und das auch ohne feste Bindung und gehe davon aus, daß beide Geschlechter das können.
Aber es gibt eben auch die Möglichkeit der Liebe + Sex und Menschen, die das zusammen koppeln.
Doch wieso sollte Frau, egal welchen Sex sie nun hat, den nicht genießen und nur dem Mann zu gefallen tun?
Das wäre dann doch wohl nur der Fall, wenn der Sex nicht so toll ist, das sie ihn auch genießen kann.
Die Zeiten wo man Frauen das Recht auf eine eigenständige Sexualität und Genuß abspricht, sind doch hoffentlich längst vorbei!

WiB
So einfach ist das nicht...
@********lack
wenn das so einfach wäre.... ich schreibe von alten Rollenbildern, die in unserm Wesen nachwirken. Das hat nichts damit zu tun, ob man jemandem was zu- oder abspricht. Bordieu würde das Habitus nennen. Warum sind hier bei Joy denn so wenig Frauen angemeldet? Warum sind die Männer in Clubs in der Überzahl? Warum bezahlen Männer für Sex Geld? Das sind doch keine zufälligen Zustände. Und die sollte man nicht mit den alten Argumenten begründen und stützen, sondern hinterfragen und bewusst machen. Die Emantipation ist ein langer We, der noch nicht vorbei ist und bei dem sowohl Männer als auch Frauen sich verändern müssen. Wir können doch nicht erwarten, dass Bedingungen und Einstellungen, die Jahrtausende andauerten nun in 30 Jahren abgestreift werden ohne Spuren zu hinterlassen. Hier beim Joyclub sammeln sich eher Leute die sexuell tolerant und locker sind (und selsbt hier trifft man immer wieder auf die alten Klischees). Aber ist das die Mehrrheit der Bevölkerung? Warum gelten Frauen, die den Sexpartner häufig wechseln gleich als Schl... oder Nu...?
**********bidum Frau
290 Beiträge
ich kann noch nicht mal sagen, wie andere frauen das handhaben und was genau sie dabei empfinden. noch viel weniger kann ich sagen, was denn männer wann empfinden oder nicht.

was geht ist die eigene sichtweise:

ja, ich kann als frau sex unabhängig von liebe haben.

in jüngeren jahren war das für mich wesentlich schwieriger. ob das nun bindungshormon oder erziehung war, wasweißdenn ich... nun, ein wenig wird eine art erwartungshaltung mitgespielt haben. so ein anerzogenes mädchenrosa: "wenn einer mit dir ins bett geht, dann steht er auf dich." allerdings in der interpretation nicht nur im sexuellen sinne.

und dann hieß es noch überall aufsparen für den richtigen und sex sei so was besonders. dann sei mal ein mädchen mit überschießender libido. hat mich schwer verwirrt. auch die erkenntnis, dass männer doch gar nicht immer wollen (verdammt).

so wenig prüde und so unkatholisch die erziehung war, da war trotzdem ein insgeheimes "frauen sind nicht so", das mich sehr gehemmt hat. rückblickend glaube ich, dass ich mich sehr oft verliebt geredet habe. zu legitimierungszwecken.

heute seh ich das doch etwas anders.
was allerdings schon ist: ich bin jedes mal hinterher - nicht davor - ganz kurz in den kerl verknallt. das können minuten sein, manchmal stunden, vielleicht auch mal zwei, drei tage. so ein positiver sexkater.

allerdings weiß ich um die illusion. ich nehm sie nicht mehr ernst. wäre es ernst zu nehmend, käme die sowieso im weiteren verlauf dann viel heftiger zutage, ohne dass ich sie noch kopfsteuern könnt, und dieses entzücken für den moment verblasst sehr rasch, wenn man es nicht krampfhaft aurfrecht erhalten versucht.

also liebe ist für mich als einzelne beispielfrau nicht notwendig um sex zu haben, aber sex erzeugt immer irgendwelche emotionen. auch solche der verliebten art. aber das ist nur ein sehr kurzfristiger rausch. nix, dass den namen liebe verdienen würde.
**********bidum Frau
290 Beiträge
zum rest: beziehungen ohne sex sind für mich eine katastrophe und langfristig nicht aushaltbar (außer es gäbe denn plausible gründe für die flaute und auch ein absehbares ende derselben - zumindest aber ein eingehen des partners auf das warum kein sex.)

und frühstück mit der affäre. selten. lieber nicht. das wird gern mal zu nah. und nähe find ich immer noch intimer, als vögeln.
ja....
sehr schön geschrieben. Ich wurde sehr religiös erzogen und habe auch einen Schlag weg bekommen. Aber ich versuche bewußt gegenzusteuern.... es glingt langsam immer besser *g*
**********bidum Frau
290 Beiträge
******871:

sehr schön geschrieben. Ich wurde sehr religiös erzogen und habe auch einen Schlag weg bekommen. Aber ich versuche bewußt gegenzusteuern.... es glingt langsam immer besser

danke. *g*

ich wurde ja das gegenteil von religiös erzogen. aber ich denke, man darf nicht unterschätzen, welchen einfluss die herkunftsfamilie und deren einstellung in sachen sex und beziehung auf einen hat. das kann von einem übernehmen alter muster bis hin zu einer entwicklung ins komplette gegenteil reichen.

spätestens unter diesem gesichtspunkt klappt dann auch die einteilung in mann-frau nicht mehr, so sie jemals wirklich eindeutig funktioniert, abgesehen von wer hat den schwanz und wer kriegt die kinder.
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