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Die Grenze?

Die Grenze?
Hallo zusammen...

Seit mich jemand darauf angesprochen hat, stellt sich mir immer wieder eine Frage.
Vor allem an die Schmerzliebhaber hier:

Mit der Zeit erweitert man seine Grenzen, geht weiter und möchte immer mehr ausprobieren, natürlich, mir geht es nicht anders.

Aber wann hört das auf oder besser gesagt - was wenn es nicht aufhört?

Kommt man nicht irgendwann zwangsläufig in einen "gefährlichen" Bereich?

Was wenn man von den Schmerzen nicht genug bekommen kann und jedes Mal mehr möchte, bis man sich ernsthaft dabei verletzt?

Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass für jeden irgendwann der Punkt kommt, an dem eine Erfahrung bereut wird und man eher zurückweicht als weitermachen will, aber ich möchte wissen, was passiert, wenn dieser Punkt erst kommt, wenn es schon "zu spät" ist.

Wacht man eines Tages auf und findet seine Neigung plötzlich nicht mehr normal?
Weist man sich selbst in eine Psychoklinik ein?
Oder macht man trotzdem weiter, obwohl einem bewusst ist, dass man sich auf dünnem Eis befindet?


Das soll jetzt nicht falsch rüberkommen...
Ich liebe BDSM und würde mich auch nicht als krank bezeichnen, sonst wäre ich kaum hier^^

Aber die Erzählungen von extremen Masochisten, die sich tatsächlich regelmäßig auf einen Trip zwischen Leben und Tod begeben, haben mich ein bisschen verunsichert...
Natürlich wird vieles erzählt und von allem von Kritikern noch maßlos überzogen, aber unmöglich ist es ja nicht?

LG
Lilith
@ LadyLilith
Eine Frage die ich auch interessant finde!Bin schon sehr neugierig auf die Antworten die kommen werden!

Gruß nicole
es geht weiter
jedenfalls habe ich es erlebt, dass es immer zu wenig ist der schmerz den ich spüre. vor allem weil es in der situation so etwas wie vermindertes empfinden gibt. in anderen situationen wäre mir dieser pegel an schmerz viel zu viel. aber wenn er erregend wirkt, dann kann er gar nicht zu viel sein. zumindest bin ich noch nicht an meine grenze gekommen. aber ich kenne es schon, dass ich dann mit den folgen unzufrieden bin. denn die sind dann auch da wenn die erregung vorbei ist. und der alltag eingekehrt ist.
aber der wunsch nach mehr und mehr ist für mich immer wieder aufs neue reizvoll. wo die grenze ist???? hoffentlich nicht zu spät
carmen
*****ens Mann
1.520 Beiträge
Unterschiedlich
Eine Freundin von mir hat mir genau dieselbe Frage vor wenigen Monaten gestellt. Sie ist ausgesprochene Schmerzerotikerin und weiß momentan auch nicht, wohin sie das führt, weil sie immer mehr entdeckt. So hatte sie vor gar nicht allzu langer Zeit ihren ersten Orgasmus nur durch das ausgepeitscht werden. Nachteil an der ganzen Sache: Unter 100 harten Schlägen mit der Gerte braucht man bei ihr gar nicht erst beginnen. Nun hat sie Bedenken wie es weiter geht.

Einer anderen Bekannten reicht alleine die Tatsache, dass ihr Schmerz zugeführt wird. Sie liebt zwar diesen Schmerz aber die Intensität desselben ist unerheblich. Eine Steigerung hat sie von sich aus noch nicht gefordert und wünscht sie auch gar nicht. Selbst dann nicht, wenn Dom ihre Grenze verschieben will.

Ich als dominanter Teil konnte durch Beobachtung der Devs feststellen, dass es sowohl die gibt, die nie genug bekommen, als auch die die sehr wohl eine „Grenze“ erreichen.

Es hängt dabei wahrscheinlich sehr viel von der Erwartungshaltung ab.
Ein paar Beispiele: Nicht jeder, der ein Glas Wein liebt wird zum Alkoholiker, nicht jeder Raucher zum Junkie und nicht jeder Junkie nimmt harte Drogen.

Wenn man ein gewisses Suchtverhalten an den Tag legt, dann kann es schon sein, dass man als Schmerzerotiker immer mehr will und sich schlussendlich fragt ob man nicht irgendwann in der Intensivstation erwacht. Wenn man zu dem Personenkreis zählt, der immer mehr will oder auf der Suche nach etwas ist, hat man das Problem früher oder später einmal. Damit muss man sich sehr wohl auseinander setzen.

Hat man eine eher ausgeglichene Einstellung und liebt man eher die Tatsache, DASS es passiert anstelle wie und in welcher Intensität es passiert, dann wird man das Problem eher nicht haben.

Die einen leben nach der Philosophie „der Weg ist das Ziel“ die anderen suchen ein Ziel. Dieses ist aber möglicherweise entweder nur kurzzeitig zu erreichen oder aber auch nie.

Ich konnte auch die Erfahrung machen, dass ein aufmerksamer Top das sehr gut steuern kann indem er das Spiel variiert und auf die speziellen Bedürfnisse von Sub eingeht und sehr abwechslungsreich agiert. Oftmals kann man damit das Suchtverhalten gut kontrollieren. Dazu ist aber eine tief greifende Verbindung notwendig die mental sehr tief geht. Bei reinen Spielbeziehungen hat so etwas bei mir noch nicht funktioniert, da Sub eben mehr wollte was ich ihr aber dann nicht mehr geben konnte/wollte.

Liebe Grüße,
Nawashi Taka
Hmm danke @*******bari... das hat mir schon geholfen, vor allem der Satz mit dem Weg und dem Ziel...

Naja ich bin mir bei mir selbst nicht sicher... ich bin noch nie an eine Grenze gestoßen und vom ganzen Wesen her tu ich etwas gar nicht - oder doch eher extrem... von daher...

Wobei es mir schon mehr um den Genuss währenddessen geht und nicht darum, an eine Grenze zu stoßen

Nunja, auch hier gilt vermutlich: Reden ist Silber, Ausprobieren ist Gold
*******pain Paar
389 Beiträge
Todestrieb
Sigmund Freud hat versucht, unser Streben und Tun im Lichte der Polarität eines Lebenstriebs und eines Todestriebs präziser in den Blick zu bekommen. Ich halte Freuds Interpretation dieser "Triebe" für grundverkehrt, nehme aber den Gedanken dieser Gegensätzlichkeit gerne auf. Unser "Lebenstrieb" ist die Kraft unseres Egos, das irgendwann im Alter von drei, vier Jahren erwachte, sich gegen seine eigene Vergänglichkeit zu sperren. Unser "Todestrieb" dagegen ist das intuitive Wissen unserer Seele, dass wir einst aus dem Bottich des grossen Geistes (die Christen sagen "Gott" dazu) kondensierten und einst in diesen Bottich wieder zurückplumpsen werden.

Die Steigerung der Schmerzlust gehört in den Bereich des Todestriebs. Sie ist also, im Spannungsfeld dieser angenommenen Polarität menschlichen Seins, völlig ok.

Nicht umsonst reagiert unser Leib auf Gefährdungen durch Gewalteinwirkungen mit Schmerz und löst bei uns in der Regel Verhaltensweisen aus, den Schmerz zu vermeiden. Gleichzeitig.- und dies ist das grosse Geheimnis der Erotik – kann Schmerz geil machen. D.h. unsere Lust ist an etwas gebunden, das mit Selbstzerstörung zu tun hat.

Genau betrachtet gilt dies in abgeschwächter Form für jegliche Art von Sexualität; wer von uns kennt nicht den besinnungslosen Taumel in den Rausch der höchsten Lust, ohngeachtet dessen, was wir am nächsten Morgen darüber denken mögen? Und einmal mehr nicht umsonst wurde die höchste Ekstase immer wieder mit der Todeserfahrung verglichen.

Suche ich nach Vergleichbarem, fallen mir sofort Extrembergsteiger ein, die ohne Sicherung die schwierigsten Felswände durchsteigen. Ein Fehlgriff – und der "höchste Augenblick" (Faust II) war zugleich der Letzte.

Ins Allgemeine gezogen ist jede Lust unvernünftig. Denn Lust ist immer mit einer Art von Verausgabung verbunden, die auf die Ökonomie des Lebens keine Rücksicht nimmt. Und so machen wir – die meisten von uns – einen Eiertanz durch's Leben, halten uns auf der prekären Balance zwischen lebenserhaltender Vernunft und verschwenderischer, todessüchtiger Lust. Damit man mich nicht missversteht: ich sage nicht, dass ein Mensch während des Erlebens der Lust an seinen Tod denkt. Ich sage nur, dass das Ausleben der vibrierenden Lust strukturell in die Nähe des Todes gehört.

Wie oft hörten wir augenzwinkernd den Gedanken, es wäre doch das Schönste, inmitten eines Orgasmus zu sterben (Wir müssen das ja nicht bierernst nehmen)!

Was wäre also die Angst, mit der Schmerzlust "zu weit" zu gehen? Woher rührt der Gedanke, dann sich in die "Klapse" einweisen lassen zu müssen? Weil man nicht mehr ins Raster der Gesellschaft passt? Weil man Kinder oder Frau/Mann vernachlässigt, weil man sich nach der nächsten Session sehnt? Weil man im Job sich nicht mehr konzentrieren kann, weil der Arsch brennt, und man eine Kündigung riskiert?

Angenommen, die Lust nach mehr Schmerz hörte nicht auf – was dann? Es gibt zwei Möglichkeiten: der Lust freien Lauf zu lassen und sich klar zu machen, dass man dabei die Gesundheit oder gar das Leben riskiert. Man kann beschliessen, dass dieser Preis der Lust angemessen ist. Die andere Möglichkeit: man wird die Realisierung seiner Lust bremsen, also "vernünftig" sein, um des Lebenstriebs willen, und sich dazu entscheiden, mit dem brennenden Verlangen in der Brust zu leben, dass eigentlich noch mehr Lust gehen könnte.

Ich halte beide Wege für ok, sofern derjenige sich klar darüber ist, was er tut und welche Konsequenzen es für ihn geben kann.

Halt: es gibt noch eine dritte Möglichkeit: es kann sein, dass der Schmerzlüstige beginnt, die Quelle seiner Schmerzlust zu erkennen (meist kompensieren wir mit unseren Lüsten irgend ein früheres Leiden). Erstaunlicher Weise geht mit dem Erkennen häufig die Intensität unserer Lust zurück. Es könnte also sein, dass wir, Senior geworden, im Lehnstuhl am Fenster sitzen und milde lächelnd an unsere Schmerzeskapaden unserer Jugend zurückdenken.

stephensson
art_of_pain
... wie immer sehr lesenswert ... und sogar logisch nachvollziehbar.
schmerz
seit dem ich das thema zum ersten mal gelesen hab... mach ich mir darüber ziehlcihe gedanken...

weil es hat bei mir mit ner ohrfeige angefangen... und nun ertrag ich schon 100 nach einander... es ist einfach die sucht... und ich weiß selbst nicht wo das bei mir selbst hinführt....

selbst diese luft kontrolle....da war es uns einmal passiert das ich leicht weggekippt bin... das fandich total toll^^ nur wo soll das hin führen? das ich ihrgendwann nicht mehr aufwache???


nunja ich werde wohl weiter sehen müssen

die nachdenkliche SIN
Was geht im Kopf vor?
Ich gebe zu, ich bin wohl nicht schmerzgeil, aber in gewissen Situationen kann mch Schmerzerleben sehr erregen.

Neulich hat mich mein Dom zum unwillkürlichen Pinkeln gezwungen, und die parallel verabreichten Rohrstockhiebe auf den Arsch konnten mir gar nicht hart und heftig genug sein.

Meine Grundidee bleibt das Tabu (plötzlich lospinkeln müssen), nicht die Schmerzintensität der Bestrafung dafür.

Das Geschilderte ist kein Fetisch von mir. Es ist einfach passiert.

Wer Pinkelnmüssen eklig findet, stelle sich alternativ eine hochtnotpeinliche Intimkontrolle vor, deren Ergebnis man nicht anders als als "Schleimige Nässe" bezeichnen kann.
@ stephensson
... wie jedesmal eine quelle voller gedanken und aufhänger - merci dafür !

während der verstand spontan ablehnt und sagt meine lust meine shmerzgeilheit haben doch nichts mit todesehnsucht zu tun - kommt vom gefühl schon ein just a moment .
es gibt eine schwelle denke ich die da heißt :
im rausch in der lust gibt es keine kontrolle - alles geschieht und ist willkommen der wunsch nach mehr wächst, eben ohne die vernunft sich zu schützen vor folgen . im pysischen wie im psychischen bereich . in diesem einen augenblick ist man zu allem bereit ohne zu denken fallen lassen immer tiefer ...
dom ist es der den fall bremst - der uns zurück holt und bewahrt vor dem was zuviel ist . der die grenzen setzt und langsam steigert .
so meine erfahrung .
ich bin ein ungeduldiges subby smile - und habe gelernt zu vertrauen weil er oftmals besser weiß was gut ist für mich und er hat rcht - wir haben zeit .
ebenso der satz um die vielfältigkeit des BDSM - auch hier kann man sich verlieren in unzähligen variationen ..smile

ein wahnsinnig guter gedanke -die dritte möglichkeit - chapeu stephensson - that's the point of view .
die psyche eines jeden von uns birgt wunder, tiefen, abgründe und dinge die solange vergessen und verdrängt wurden das es ehrlich erstaunt zu erfahren, erfühlen wie solch kleine erlebisse (stolpersteine ) verarbeitet wurden ( so gut es eben geht ) und doch noch immer verantwortlich zeichnen für verhaltensmuster .
ich habe es selbst erlebt - weiß wovon die rede ist und kann diesen weg nur jedem empfehlen.
mit einem partner an der seite der erfahrung hat und helfen kann .
danke mein herr smile

ld day & night
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
ich komme mal "von der anderen Seite" *zwinker*

Wo fängt Schmerz an?
Wo hört Schmerz auf?

Es ist durchaus möglich, sich an Schmerzen zu gewöhnen, (1) weil das Hirn es steuern kann und (2) der Körper ein Schmerzgedächtnis hat.
Ich will jetzt nicht mit den Beispielen aus Medizin usw. anfangen.
Aber hier geht es um BDSM, egal ob es auf SM oder wasweißich reduziert werden kann, und deshalb können wir es auf Lustschmerz begrenzen.
Somit befinden wir uns im Bereich der lustvollen Schmerzen. Die Obergrenze ist dann erreicht, wenn die Lebenserhaltungsinstinkte einsetzten (Zuordnung 1). Dann ist nix, aber auch garnix mehr Lust!
Wenn eine Schmerzanwendung immer wieder in der gleichen Form und in Regelmäßigkeit erfolgt, dann sind wir bei Zuordung 2 und eine ständige Stiegerung der Dosis wird die Folge sein.

Jetzt könnten wir noch ne Menge weiterer Aspekte ins Feld führen, aber die würden dann über die Fragestellung hinaus gehen.

Michael
(er von Trout)
****_wi Paar
70 Beiträge
hallo...

ich muss trout da absolut zustimmen... als ich meinen herrn kennenlerne, war nicht für nicht vieles bereit... es gab mehr tabus als sonst irgendwas... mittlerweile machen wir nadeln, atemkontrolle und was weiß ich noch alles... die grenzen haben sich da sehr weit verschoben... jedoch wird eine grenze immer bleiben - für mich und für ihn .... keine bleibenden verletzungen...

wir haben im bereich sm noch viel vor... und ich denke die obige einzige regel ist absolut keine einschränkung für irgendeine spielart... denn für mich ist und bleibt es ein erotisches spiel....

lg,
atma
****om Mann
729 Beiträge
Aufhören...
... fällt eben dann am schwersten, wenn's am meisten Spaß macht.
und nun ertrag ich schon 100 nach einander... es ist einfach die sucht... und ich weiß selbst nicht wo das bei mir selbst hinführt....
selbst diese luft kontrolle.... nur wo soll das hin führen? das ich ihrgendwann nicht mehr aufwache???
die grenzen haben sich da sehr weit verschoben... jedoch wird eine grenze immer bleiben - für mich und für ihn .... keine bleibenden verletzungen...
Was ist, wenn sie sich aber doch verschiebt, die Grenze?
Da kann man eigentlich nur noch einen Rat geben: Sei dir bewusst, was du tust und hör auf, bevor's zu spät ist.
Aber Süchtige hören leider nicht auf solche Ratschläge...
@ sweetest_sin
grad ist mir wieder etwas eingefallen - smile ist eine ewigkeit her in meiner jugendlichen sturm u.drangzeit gab es einen griff der angewendet dazu führte das man wie du sagst leicht wegkippte - erinnere mich an das gefühl drum fallen mir deine worte auf .
es war wahnsinnig toll und der wunsch danach es wieder zu fühlen entsprechend groß .

jedoch stellt sich im gleichen atemzug die frage nach sinn und folgen .
womit wir wieder am punkt eigenverantwortung sind . wie gerdom eben so treffsicher schrieb sich bewußt sein über das eigene handeln .
dom ist die sicherheit nr.1 es entbindet sub nicht von der eigenverantwortlichkeit .
so schön so geil so reizvoll vieles erscheint der wunsch nach mehr wächst - und damit auch die gefahr an den punkt zu kommen der bleibende schäden beinhaltet .
einmal bis zum ende gedacht - alle möglichen folgen realisiert ...
wenn dann immer noch ein ja kommt -
jedem sein leben ...
ich werfe nochmal einen gedanken hinein -
mal angenommen die grenze wird überschritten - es kommt zu einer komplikation - was dann ?
schuldzuweisung ?
rechtliche dinge ?
steht nicht dom dann da - muss ebenfalls mit den folgen leben ?
haben wir nicht auch wie er die verantwortung für ihn bevor diese grenzen ins unermeßliche laufen ?
lg day & night
****om Mann
729 Beiträge
noch mehr
ja, richtig, day_and_night, da gibt es noch mehr zu beachten, Stichworte:

Komplikationen
Körperverletzung
Schuld
Strafanzeigen
Spätfolgen

Liebe Doms und Subs, tut, was euch Spaß macht, aber tut's mit Verstand. Seid euch bewusst, dass das Überschreiten der Grenzen mit zum Spiel gehört, aber seid euch auch bewusst, dass das Spiel nicht ins uferlose führen darf.
****ni Mann
202 Beiträge
Don't worry
Hi Lady Lilith!

Als ich vor ca. 25 Jahren auf das erste Slave-Sex-Video abgefahren bin, hatte ich auch Angst, daß ich irgendwann als Triebverbrecher ende, der hinter dem Busch hervorspringt und arme Opfer in sein dunkles Folterverlies entführt...

Glücklicherweise wurde die ganze BDSM-Thematik nicht zuletzt durch Sina-Aline Geissler in den frühen 80ern gesellschaftsfähig.

Man/Frau wächst ja auch geistig.

Heutzutage kann man BDSM in aller Seelenruhe konsumieren, fürher habe ich auch mal praktiziert, aber wenn man manche Dinge mehrmals getan hat, braucht man sie nicht mehr zu tun.

Wenn Du geistig und seelisch mit Dir selbst im Reinen bist, wirst Du merken, daß Du Deine Schwerpunkte verlagerst. Du wirst irgendwann die konkrete Erfahrung nicht mehr benötigen. Die Erinnerung wird als Stimulans ausreichen.

Die Tatsache, daß Du Dir Gedanken machst, wie es weitergeht, zeigt an, dass Du eigentlich auf der "sicheren Seite" bist, soweit man bei Algophilie von "Sicherheit" reden kann. Mein Lieblingsthema "lange Nadeln und weibliche Brüste" kann sehr safe sein und birgt eigentlich wenig Gefahren,- ich verfolge das schaffen einiger Damen aus dem SM-Video-Business schon seit Jahren und denen geht's immer noch blendend. Es sind auch keine Spuren sichtbar.

Wichtig ist halt, dass man sich die Leute heraussucht, von denen man/frau sich Schmerzen applizieren lässt. Das ist nix für Norbert Normaluser oder Annie Key.

Algophilie ist "Highest-Performing-Art-of-Lifestyle".

Es ist schon eine gewisse Kunst vonnöten, eine Frau zum zweiten Orgasmus zu bringen, in dem man die Nadeln aus ihren Brustwarzen wieder herauszieht.

Es kommt auf die Dosis an: Ich koche auch gerne,- und sehr gerne SEHR scharf. Die Menge an Capsaicin in einer 2-Personen-Portion Pasta-Sauce meiner Rezeptur würde ausreichen, einen Türsteher außer Gefecht zu setzen. Aber zusammen mit Honig, frischen Kräutern und vielem anderen leckeren Krams läßt es einfach nur wunderschön prickeln...

Meine ultimative Schmerzerfahrung war die Sekunde,in der der Drainageschlauch nach meinem Knöchelbruch aus dem Bein herausgezogen wurde. Das "Echo" fühle ich heute noch nach über 5 Jahren. Das war nicht so schön,- geil erst recht nicht.

Es kommt auf den KONSENS an.

DIE GRENZE?

Die Grenze sollte man so ziehen, dass man am nächsten Tag noch arbeitsfähig ist. Alles andere wäre kontraproduktiv. Ein Schreibtischjob läßt sich schwierig erledigen, wenn man wegen einem blutig gepeitschtem Hintern nicht sitzen kann ;o)
****om Mann
729 Beiträge
Lieber PFS,
dein Beitrag ist witzig aber zugleich auch ernst.
Ich hatte erst gestern ein Erlebnis, das mich selber, als einer, der zuschlägt, an meine Grenzen brachte. Begeb ich mich da auf gefährliches Glatteis, das mich von einem Moment auf den anderen umhaut und mir das Kreuz bricht? Tue ich etwas, was ich Minuten später bereue? Weil ich stärker zuschlage, als das meine arme Sub verkraften kann. Sie will es ja.
Aber will ich vielleicht mehr als sie will? Oder kann ich micht in diesem Moment einfach nicht mehr kontrollieren? Ist das ein Rausch? Machen mich ihre Zuckungen und Schreie so an, dass ich den Verstand verliere. Bisher konnte ich mich immer im Zaum halten. Aber was, wenn nicht?
Die Tatsache, daß Du Dir Gedanken machst, wie es weitergeht, zeigt an, dass Du eigentlich auf der "sicheren Seite" bist
Ich mache mir Gedanken! Und ich hoffe, dass mich ein Verstand icht verlässt.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Hmmm.....
Ich glaube, kein noch so erfahrener Dom kann einer(m) Anfänger voraussagen wohin seine Reise gehen wird...
Es gibt sicherlich Grenzbereiche zu bleibenden Schäden aber es gibt immer 2 die daran beteiligt sind...
Wobei es meiner Meinung nach immer zu Dom´s Aufgabe gehört, Einhalt zu gebieten und die Situation zu ändern oder auch zu beenden...
Es gibt ja auch Situationen wo sub fliegt und nichts mehr wahr nimmt, bzw. sich nicht mehr äussern kann...
Deshalb lasse ich auch nach längerem Schlagen sub mitzählen um sie ein wenig zurückzuholen oder festzustellen, daß sie weit weg ist...
SM ist ja auch nur ein Mikrokosmos in dem alles vorkommen kann..
Manchmal vermisse ich allerdings ein wenig die Einsicht einiger Doms,
nicht das fester,ausgedehnte,neue "Rekorde" aufstellen zu wollen ist das Ziel einer Session,sonder das "Gesammtkunstwerk", dass alles in etwa passt und sub trotzdem fliegen konnte...
Ich denke, dass es weit verbreitet ist, dass Dom sein Gesicht verliert wenn er nicht trotzdem nochmal draufhaut, obwohl es eigentlich schon genug ist und eine gewisse Grenze erreicht wurde ,nur weil sub ihn weiterhin auffordert...
Für meint Teil kann ich nur sagen, wenn für meine Begriffe diese,oben erwähnte Grenze für mich erreicht ist, ist halt genug und man lässt die Session auf anderer Ebene weitergehen oder beendet halt....
Alles andere ist für mich Toping of the Bottom und wenn sub meint woanders seine Grenzen erreichen zu können, bitte sehr, ich habe meine Prinzipien egal ob es dann hiesse, das ist ein Weichspüldom, da stünde ich drüber...
*fiesgrins*
****om Mann
729 Beiträge
Das ist ja das Problem
weil sub ihn weiterhin auffordert...
Sie fordert mich auf, eben weil sie "nein" und "aua" sagt. Und wenn sie dann
fliegt und nichts mehr wahr nimmt, bzw. sich nicht mehr äussern kann...
dann flieg ich mit... und krieg Flugangst. Was ist, wenn ich auch nichts mehr wahr nehme?
Wie erkenn ich meine Grenze?
Mitzählen lassen? Geht nicht mehr, wenn ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle habe. Bisher hatte ich mich unter Kontrolle. Aber was, wenn nicht? Wenn ich mit fliege?
Weil ich stärker zuschlage, als das meine arme Sub verkraften kann. Sie will es ja.

JA , will sie gerdom .

mit ihrem partner gemeinsam grenzen erreichen und überschreiten .
Beider seiten grenzen .
soll heißen in gesprächen sind beiden dinge bekannt die wunsch oder fantasie sind - an die man sich annähert . sub beispielsweise weiß um eine fantasie mit mehr härte etc.

wunsch fantasie die lust sind bereit - allein der körper ist an seinem limit kann nicht folgen nicht mehr ertragen - quält sich noch ein stück weit und erkennt es geht nicht mehr - sieht fühlt weiß ( was wie auch immer ) um die gefühle des gegenübers

was kann sub tun ?
ich kann betteln um gnade
kann etwas anderes anbieten
zur strafe für mein versagen nicht standgehalten zu haben - (in der form in der die jeweiligen partner üblicher weise kommunizieren)

warum ich das schreibe ?
damit es nicht zum abbruch kommt . negierung einer situation ( nicht exakt dieser !) wie gerdom sie beschreibt .
ihn ( dom ) zu unterstützen seine grenzen zu erweitern ohne einen zweifel an seinem tun .
jetzt mögen manche kommen und rufen rot (ssc )
gerade dies würde ich eben vermeiden wollen .
meine und nur meine pers. ansicht ist -
mein gegenüber ist kein siebentonner der erst innehält wenn der tank leer ist oder das rot so grell in die augen sticht das klar wird kollision unvermeidlich .
lieber gerdom
meine erfahrung sagt mir das gemeinsame herantasten an grenzbereiche bereitet beide vor - gibt die möglichkeit zu testen für wieviel wie weit wann jeder bereit ist .
nicht falsch verstehen - würde es nicht wagen Dir ratschläge zu geben - allein deine worte über das schreien und zucken und reaktionen haben mich leise lächeln lassen. ich verstehe, und deine sub sicher auch .
lg day & night
******gor Mann
1.200 Beiträge
Wenn du soviel Angst oder Respekt vor einem Schlagrausch hast, nimm einen Timer, Handy zu Hilfe, stell eine gewisse Zeit ein, vielleicht 30 Min., denke der Rufton würde dich daraus holen, war das einzigste was mir dazu gerade Einfiel....
Ansonsten immer wieder mal an so eine Möglichkeit denken, es sich vor dem Schlagen bewusst machen, vielleicht mit einem Schlaginstrument verbinden vielleicht setzt ja so eine Art Selbstkonditionierung ein...
*fiesgrins*
*******pain Paar
389 Beiträge
Doms wahre Wahrnehmung
Gerdom fragte: "Was ist, wenn ich auch nichts mehr wahr nehme?"

Dann dräut Unheil. Das Schiff ist im Nebel, der Kapitän besoffen, der Lotse von Bord.

Deshalb müssen wir Doms üben, unsere Wahrnehmung zu erhalten. Mir fällt das nicht leicht, weil mich eine Session immer so geil macht, dass ich Gefahr laufe, ins Fieber zu verfallen.

Wie kann man Wahrnehmung während einer Session üben?

Die erste Methode besteht darin, sich vorzunehmen, nicht geil zu werden. Dass das gehen kann, zeigen Gynäkologen, die den Unterleib eines hübschen Mädchens auch in Augenschein nehmen können, ohne dass ihre weisse Arzthose eine Beule ausbildet. Man stellt sich als neutraler Beobachter ausserhalb sich selbst und versucht, ein möglichst guter Beobachter zu sein, so dass man hinterher den Verlauf der Session genau aufschreiben könnte. Die eigene Lust muss nicht zu kurz kommen – man kann Subbie nach Session und Atempause ja befehlen, sich nun explizit dem dommigen Lustbedürfnis zu widmen.

Die zweite und weniger radikale Methode besteht darin, sich zu konditionieren, dass man nach bestimmten rituellen Handlungen innerhalb einer Session eine Wahrnehmungspause einlegt. Ich übe mich etwa darin, nach einer Serie von Peitschenschlägen zurückzutreten und zehn Sekunden lang ohne Denken nur wahrzunehmen – wahrzunehmen, wo meine Sub sich im Subspace gerade befindet, wie es ihr mit dem geht, was ich ihr antue, ob ich weitermache, ob ich selbst die Verantwortung weiter übernehmen will oder nicht.

Da jede(r) von uns Doms andere Rituale pflegt, muss jeder selbst sich solche Punkte suchen, die dafür geeignet sind, dass sie oder er innehalten kann. Hier ist vieles denkbar. Ist etwa eine Wanduhr im Blick (schreckliche Vorstellung), konditioniere ich mich, alle fünf Minuten für zehn Sekunden eine Wahrnehmungspause einzulegen. Geht es um Bondage, konditioniere ich mich, bei jedem Griff nach einem neuen Seil kurz innezuhalten. Spiele ich mit Wachs, zwinge ich mich, bei jedem Griff nach einer neuen Kerze mit Flüssigwachsvorrat kurz das Befinden meiner Sub zu erkunden. Ich bin sicher: jeder findet seine Aufhänger-Situationen.

Hat man sich auf dieses Innehalten konditioniert, bleibt noch die Frage, wie man dann auch "wahr"nimmt. Jeder von uns nimmt immer alles wahr, dies sei versichert. Unser Problem ist immer nur, dass unsere eigenen Gedanken und Gefühle uns die Wahrnehmung verstellen. Also müssen wir von uns selbst absehen, um Subs Zustand richtig erfassen zu können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mit geistiger Imagination am besten geht. Ich stelle mich etwa hinter meine Sub, betrachte ihren Rücken und versuche die Worte "Weiter" oder "Stopp" auf ihrer Haut zu lesen. Mein Geist projiziert das richtige Wort auf ihre Haut. Richtig ist es deshalb, weil in dem Augenblick, in dem ich versuche, das Imaginierte zu lesen, ich von meinen eigenen Emotionen absehen muss – und genau dies ist die Bedingung dafür, dass ich meine wahre Empfindungen wahrnehmen kann.

Eine andere bewährte Methode in den Momenten des Innehaltens ist, die Augen kurz zu schliessen und mir eine Ampel vorzustellen. Zeigt sie grün, geht es meiner Sub gut und ich kann weiterspielen. Und rot – ist ja klar – heisst: weitere härtere Aktionen einstellen. Damit die Ampelmethode funktioniert, muss ich mir ausserhalb einer Session mein imaginiertes Bild zurechtgelegt und mit Subs Befinden verknüpft haben, indem ich mir etwa eine Ampel vorstelle und ein Schild darunter hänge, auf dem "Subs Befinden" steht. Dann bin ich gerüstet, während einer Session auf dieses innere Bild jederzeit zurückgreifen zu können.

Je mehr wir Doms diese Dinge üben, umso mehr werden sie verlässlich anwendbar sein. Einmal in Fleisch und Blut übergegangen, werden sie den Fluss einer Session nicht behindern. Dafür gewinnen wir die Freude, mit immer mehr Sicherheit mit Sub bis zur Grenze spielen zu können, ohne dass die Gefahr des Absturzes droht.


stephensson
art_of_pain
Puhh...
...das klingt ja furchtbar nach nüchternem Dom.

Ohne es intendieren zu wollen (es geht nicht um topping from the bottom), macht es mich einfach nur geil, wenn ich seine Erregung dabei spüre - gleichzeitig entsteht eine andere Verbindung, wenn er mit mir fliegt - ich kann sie nicht genau benennen - es ist eine gegenseitige Wahrnehmung auf emotionaler Ebene, eine Art Transzendenz.

Mir ist es sehr bewusst, dass es Risiken gibt und dass Top besser nüchtern bliebe - ich möchte noch unversehrt weiterleben!
Aber - ich will auch diese Erfahrung zusammen mit ihm machen.

Ein riskanter Spagat. Deshalb möchte ich die erfahrenen Doms hier fragen: ist dieser Spagat zwischen Sicherheit und gemeinsamem Flug überhaupt realisierbar? Oder muss aus Sicherheitsgründen auf diese Erfahrung verzichtet werden?

Viele Grüße
Angelika
****om Mann
729 Beiträge
Auf die Uhr schauen
oder einen Timer einstellen. Nein, das werde ich bestimmt nicht tun! Das halte ich für keine gute Idee.
Nicht geil werden ist ein guter Vorsatz, aber geil werden ist ja auch schön und gibt Subbie das nötige Feedback. Ganz abstellen möchte ich das auch nicht.
Innehalten, beobachten, zurücktreten oder ihr sehr nahe treten, ihre Signale deuten, das sind sicherlich die besten Kontrollinstrumente. Sehe noch ich ein Lächeln über ihr Gesicht huschen oder einen dankbaren Glanz in den Augen? Oder sehe ich nur noch Angst und Schrecken? Natürlich hat sie ein Codewort, aber sie will es ja nicht benützen.

Zu früh aufhören ist immer noch besser als zu spät.
Hach ....
ein neuer morgen - ein neuer ansatz .

ich muss gestehen das mich gerdom's sätze sehr beschäfftigt haben letzte nacht . angefangen zu schreiben - löschen , nee hilft nicht .
zwei namen fielen mir ein smile die rat geben könnten -
e voilare da ist einer lächel

das klingt ja furchtbar nach nüchternem dom - sagt youwillfindme
es klingt so, ist es das auch?
Der Gegensatz von Euphorie wird umgangssprachlich mit Nüchternheit bezeichnet.
sagt onkel wiki - lächel
nun bin ich der meinung das es dazwischen noch eine menge anderer empfindungen gibt .
nehmen wir des wortes weitere deutungen - dom muss nicht leer sein emotional , aber eben auch nicht im vollrausch .
die mischung ist es von der stephensson spricht . sich am geschehen erfreuen ergötzen satt sehen ( voayrismus ) ohne die kontrolle über sich zu verlieren .


mein ansatz gestern war :
wenn ich mich einlasse verlasse ich mich .
kommen die gefühle empfindungen geführt geleitet durch meinen herrn seine handlungen seine Stimme .
ändert er die situation weil es nötig wird für mich für ihn oder weil es ihm spaß macht .
wenn gefühle ausser kontrolle geraten gleich auf welcher seite entsteht ein szenario das im anschluß verarbeitet wird. mit unguten empfindungen bekommt das ganze eine wertung die da nicht hingehört - auch wieder für beide gesehn .
einer muss den kühleren kopf behalten meiner ansicht nach .

nochmal zurück auf meine gedanken von gestern - es kam vielleicht nicht so deutlich durch .

auslöser
belphegor verband es mit schlagwerkzeugen - die sind es nicht .
etwas zu timen das mit reaktionen oder sehr tiefen fantasien assoziationen zusammen hängt ist unmöglich glaube ich .
das ( subs ) wissen darum könnte ein schlüssel sein .
reden, eine fantasie gemeinsam entwickeln, teile umsetzen und darin ein stichwort eine handlung einbauen als bremse . die einlenkt nicht beendet .
versuch dom weiter zu bringen -

glg day & night
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