Wenn kein Lebensentwurf mehr passt

und was haben die menschen vom 2004er sumatra-andamanen-beben angebot gehabt?

welche chance bot sich diesen menschen denn durch diese (nach deinen worten) lernaufgabe des lebens...

das können wir nicht wissen....was sie davon gehabt haben und warum diese katastrophe zu ihrem leben und zu ihrem tod.....zu ihrem leben und dem leben nach der katastrophe gehörte

die lernaufgaben für diese menschen ist und bleibt, wie auch für uns, individuell

auch wenn viele ein gleiches schicksal teilen, so erfährt es jeder einzelne anders

nun...du bringst das beispiel eines seebebens.....die natur folgt sich selbst, ist in chaos und in ihrer ordnung eine perfekte inszinierung

wenn wir den tod als etwas entgültiges sehen, macht er angst und wir empfinden schmerz....wie bei jedem abschied/ loslassen

wenn eine tür sich schließt, öffnet sich ein fenster
es heißt auch: wenn sich eine tür schließt, öffnet gott ein fenster

und wer ist gott.....ist er die liebe und hoffnung in jedem von uns.....ist er die hand, die wir dem leben reichen, gerade dann wenn im außen alles wegbricht?

für mich ist genau das gott.....

was wir für uns lernen, lernen wir für alle
was wir in uns heilen, heilen wir in anderen

beginnen kann jeder nur in und mit sich selbst

liebste grüße
jeanne

Wenn ein Leben endet, ob friedlich einschlafend oder durch menschen- oder naturgemachte Katastrophe, dann ist doch der Lebensentwurf nicht gescheitert.

Es sei denn er würde auf einer Verdrängung oder Verneinung des Todes basieren.
In dem Falle ist es allenfalls schade darum, das ein oft aus egomanen Beweggründen an diesem Irrtum geklammerter Lebensentwurf sich nicht schon zu Lebzeiten überlebt hatte.
Hier geht es aber doch bislang um weniger tiefgreifende Irrtümer, deren Aufdeckung sich vielleicht ähnlich schmerzhaft aber nicht ganz so final darstellt. Der Glaube an eine ewige Liebe, ewige Gesundheit, einen sicheren Arbeitsplatz ... Wer wünscht sich nicht die ein oder andere Sicherheit herbei, redet sie sich ich ein?
Wenn sie aber zerbricht und der Lebensentwurf nicht mehr passt, der Teppich unter den Füßen weggezogen wurde und man sich am Boden zerstört wieder findet?

Dann war da eben doch ein Irrtum im Spiel. Ist doch auch wieder tröstlich - jedenfalls für Freunde des schwarzen Humors, die sich selbst nicht ganz so wichtig nehmen.

Super Punkt. Ein rein hedonistischer Lebensentwurf muss früher oder später scheitern. Man muss eine Aufgabe finden, die über einen hinauswächst. Seien es Kinder, oder ein berufliches Projekt, gesellschaftliches Engagement etc.

An einer Aufgabe, die über mich hinauswächst, scheitere ich doch erst recht und todsicher.

Du bist jedenfalls nicht damit gescheitert, mir mit der Vera F. Birkenbihl - Emfehlung humoriges Gehirnfutter zu liefern, dass ich noch nicht kannte. Also mach Dich nicht so klein.

Ja. Die Entscheidung für deinen jetzigen und die eventuell früheren Lebensentwürfe hast du getroffen, und du wirst alle folgenden Entscheidungen treffen; seien sie eher vernunft- oder eher gefühlsgeleitet. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, daß Menschen sich in aller Regel nicht grundlegend ändern – sie ändern Perspektiven, aber immer aus sich heraus. Jeder Mensch ist eine unwiederholbare und unvergleichliche Perle, und alles, was er tut, erscheint im Licht dieser schillernden Perle.

Deine Sehnsüchte sind genau wie die meinen schwer zu unterscheiden nach ganz eigenen und eher von der Gesellschaft nahegebrachten. Diese Unentschiedenheit, diese ewige Suche ist uns allen eigen. Aber eines gehört für mich immer dazu: Das ist die Gemeinschaft. Ich will in einer Gemeinschaft leben, in der ich mich selbst wiedererkenne. Um diese Menschen – und besonders diesen Einen Menschen – finden zu können, sollte man sich um Lauterkeit bemühen. Das heißt für mich, daß ich mit meiner Unentschiedenheit offen in die Welt gehe und ihr bzw. den Menschen in ihr nicht irgendwelche Antworten aufdrücke, die ich nicht wirklich geprüft habe.

Das Chaos ist ganz normal. Man kann versuchen, dieses Chaos mit gesellschaftlich nahegebrachten Antworten zu erschlagen, wenn aber diese Antworten nicht die meinen sind, erschlage ich mich selbst.

Das Chaos legt sich nicht. Du bist derjenige, der das Chaos legt.

tatsachlich denke ich, dass die meisten menschen an zu kleinen zielen scheitern oder dass sie sich gar keine setzen, oder nur konsumziele.

menschen, die ihr tun in einen sinnvollen, größeren zusammenhang stellen können, sind meist glücklicher, auch wenn der eigene beitrag nur klein erscheint.

eine oft kolportierte story: der amerikanische präsident besichtigt die nasa während des mondlandeprogramms, und fragt den putzmann, was seine aufgabe sei. antwort: “ich helfe, einen mann auf den mond zu bringen.“

oder nimm das forum hier: als gesamtkunstwerk werden die threads zu etwas, was der einzelne poster so gar nicht zunachst überblicken kann, und (hoffentlich) für etliche informativ oder zumindest amüsant.

Die Threads entwickeln sich in aller Regel entlang unzureichend reflektierter Überzeugungen. Flusser hatte das "Gerede" genannt, ohne es damit abzuwerten. Er verglich es mit dem Plausch über den Gartenzaun, bei dem es nicht um inhaltliches Weiterkommen in einem wichtigen Thema ginge, sondern eben um Plausch. Die Informationen, die da ausgetauscht werden, sind eher belanglos, aber es findet dennoch ein wichtiger Austausch statt, der die Menschen verbindet. Diesen Zusammenhalt sah er als grundlegendes Bedürfnis.

Ich sehe den allgemeinen poster als poser, der sich präsentieren will und mit seinen Beiträgen soetwas wie ein Empfehlungsschreiben abgibt. Das ist aus meiner Sicht ebenso gerechtfertigt wie ein inhaltlich und argumentativ gestalteter Beitrag, der das Thema an sich weiterbringen soll. Jeder hat eben sein eigenes Interesse. Beim Thema >Lebensentwürfe< springen bei mir jedenfalls die inhaltlichen Lampen an.

der tod von 250.000 menschen, ist eine perfekte inszinierung...

wenn es einen lebensentwurf eines gottes geben sollte, dann ist dieser entwurf so mitunter das zynischte, groteskt widerlich, sarkastisches verhalten, was ein lebewesen sich ausdenken kann...

und manche menschen nenne diesen gott, ein gott der liebe...




das leben lehrt eines. pass dich den lebenssituation an, oder du gehst unter!
das gilt ebenso für lebensentwürfe. die sind ohne frage von wichtiger relevanz. man muss nur wissen, oder besser gesagt, begreifen, wann es zeit ist, den einen entwurf, gegen einen anderen auszutauschen...

wer glück hat, tauscht richtig, wer pech hat, hat eh verloren...

Also, ah, mit fremder Leuts Lebensentwürfen wirst Du nicht weit kommen. Und hießen sie auch Gott.
Ich glaube das Wort 'Katastrophe' hat dich gefesselt und etwas weg vom Thema gelenkt. Fass es doch einfach auf als den als persönliche Katastrophe erlebten Anlass für den Umbruch im Leben.