DarkDesire in Düsseldorf, jeder 2.Samstag im Monat
[BLOCK]Hallo, hier ein Bericht mit echter Begeisterung in den Fingern. Im Scotties (Studentenkneipe in Düsseldorf) lag der Flyer von DarkDesire aus und die kluge Hedwig entdeckte beim Lesen, dass zufällig genau gestern der Fetentag war (jeder 2. Samstag im Monat). Dann kam natürlich das weibliche Rumgezicke, dass auch einen Don nicht verschont: habe nichts anzuziehen usw. (Das Latexoutfit und die hohen Stiefel liegen bei ihr im Keller im Ruhrpott). So ist das halt mit spontanen Ideen. Aber dann fand sich für sie doch wenigstens das kleine Schwarze und ich probierte, ob die Radlerhose noch passt (kaschiert freundlicherweise am Bauch). Dezent schwarz war übrigens sehr passend, wenn ich schon mal vorgreifen darf. Schnell noch ein Blick auf die Internetseite (sehr übersichtlich gegliedert) und gleich am Telefon angemeldet (nette Stimme, gut erklärt). In einem Anfall von Genialität hab ich noch schnell ein paar nette Kleinigkeiten in die Jackentasche gesteckt, die Gewichte und die Kerzen vor allem (das war später hilfreich). Dann gings ins Auto und, tscha in zehn Minuten waren wir da, das ist der Vorteil der Landeshauptstadt.
Die Location liegt funktionsangemessen, knapp hinter dem Hbf Düsseldorf, zwischen Speditionen und Fitnessstudios (ganz nebenbei: Die Folterstühle im Fitnessclub, das ist mir zu hartes SM). Aber nicht versifft. Hedwig guckt mich an, jetzt wird’s ernst. Klingeln, wieder die nette Stimme von Matthias. Treppe hoch, oben ist viel Trubel, (angenehm, besser als tote Hose), fünfzig bis sechzig Leute. Der Eintrittspreis ist saftig, 55 Euro pro Paar (Getränke und Buffet frei). Es gibt einen Raum zum Essen und Trinken; oh da sitzen ja schon Damen mit Halsband und nacktem Arsch! Angenehme Musik von Dead can Dance, nicht zu laut.
Dann schlendern wir durchs nächste Zimmer, wo eine schöne Sammlung sachdienlicher Gerätschaften ausgestellt war (der vergessliche Dom könnte hier noch schnell das nötigste für den Abend erwerben). Dann Neugier: nebenan klatscht es und kleine Schreie sind zu hören. Eine Sklavin am Flaschenzug wird erzogen. Zuerst denken wir, wir stören und wollen uns zurückziehen, aber der nette Dom gibt zu verstehen, dass wir ruhig bleiben dürfen. Später verstehen wir, dass das (dezente) Zuschauen in allen Spielzimmern erlaubt ist. Darkrooms oder Separees gibt’s übrigens nicht. Die Atmosphäre ist superangenehm; da fast alles Paare sind, gibt’s keine Spanner. Keine Betrunkenen, kein Anbaggern. Es ist schön zu sehen, wie die Doms ihre Sklavinen an der Kette zur Behandlung führen, aber auch die braven Sklaven, die wie Puppen auf dem Boden vor ihren Herrinnen sitzen und den Aschenbecher halten, sind possierlich anzuschauen (sie mögen mir diese Sichtweise verzeihen). In den Spielzimmern warten Andreaskreuze, Fixierbetten, Käfige, Flaschenzüge, Pranger und Wandhalterungen; sie werden rege aber ohne Hektik benutzt. Drängeln oder Stress habe ich nicht gesehen.
Nach dem ersten Rundgang gehen wir erst mal ans Buffet, viel ist nicht mehr da, um zehn Uhr waren wir da wohl zu spät. Also für 55Euro hätte das ruhig mal nachgefüllt werden können. Auch der Rotwein war drittklassig und viiiiiel zu warm, degoutant (So bleiben wir bei Apfelsaftschorle; das kam mir später bei der Polizeikontrolle auf dem Heimweg zugute). Kulinarisch könnten die Veranstalter ruhig noch nachbessern, da sind sie noch nicht in Düsseldorf angekommen (bis vor kurzem waren sie in MG, das merkt man beim Essen). Ne: sie müssen nachbessern. Auch bei der Zahl der Sitzgelegenheiten. Aber der relaxten Stimmung konnte das keinen Abbruch tun. Nett war übrigens die hohe Altersmischung. Vom Azubi- bis zum Rentenalter war alles vertreten; das war uns angenehm (nicht nur so junges Gemüse).
Am Ende traute sich Hedwig sogar eine eigene Benutzung des Prangers zu. Wo sie erst mal eingespannt war und die Augen verbunden hatte, vergaß sie die Zuschauer in ein paar Metern Entfernung, ich ebenso. Es war ihr ungewohnt, ihren Arsch in der Öffentlichkeit zu zeigen, aber in diesem angenehmen Ambiente vergingen die Ängste bald. Das Licht ist gedämpft und stellt die kitzligen Stellen nicht gerade ins Rampenlicht.
Jetzt kamen bei Hedwig die Kerzen zum Einsatz und der Wachs musste dann ja wieder abgeklopft werden... Naja dass kennt ihr ja. Um eins mussten wir gehen, da Hedwigs Arbeit schon wieder um sechs begann (hab sie hingefahren, das fand ich seeeeehr nett von mir, gell Hedwig?). Das tat uns leid, denn die Fete sollte noch bis drei Uhr nachts gehen, wer weiß was wir alles verpasst haben.!?[/BLOCK]
