Das Ritual
Die Nacht ist schwarzUnd ohne Mond.
Die Zeit steht seltsam still.
Die Luft ist schwer
Und riecht nach Harz,
Das langsam brennen will.
Schatten zieh´ n lautlos
Durch das flackernde Licht,
Gesichter, die niemand je sah
Ein stampfender Rhythmus,
Der mich hypnotisiert -
Ich folge der murmelnden Schar
Wir erreichen den Hügel,
Wo das Feuer schon brennt.
Mein Herz wittert große Gefahr
Ein Priester schreit „Gerechtigkeit“
Und redet von Liebe
Die Menge murmelt „Gott befreit !“
Und kniet nieder für das Spiel.
Ein Mädchen geht langsam
Zum Altar.
Mutig blickt sie den Priester an.
Ihr Kleid nur ein Schleier
Und ihr Haar
Schimmert golden im Feuerglanz
Sie legt ihre Hände
Auf sein Gesäß
Und beginnt einen alten Tanz
Schnell vergeht
Mein Zorn, die Trauer
Als ich sie tanzen seh.
Das Ritual
Wurd nie beendet -
Die Schatten sind verweht.
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Im Gedenken an all jene, die mit ihrem Leben für bezahlen mussten,
dass Wenige den Vielen vorschreiben wollten, was Liebe ist und wie
man sie bezeugt....
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