....ähm also ich war immer anders. Ich mochte es nie über Fußball und Autos zu reden. Ich liebte als Kind und Jugendlicher schon es mit anderen Frauen über andere Menschen und Beziehungen und Problemlösungen zu reden.
Mein Vater brauchte im Bad immer mindestens eine halbe Stunde...er war der erste Mann, der in den 70er Jahren seinen Körper pflegte und cremte und Ewigkeiten für seine Nagelpflege brauchte. Für viele Deutsche war er zu unmännlich....er stank nicht nach einem mann der gerade im Wald Bäume geschlagen hatte (Tabac original Werbung).
Mein Vater lehrte uns mit den Hüften zu wackeln und seinen Körper zu spüren. Wenn ihr mal dahin geht, wo wir herkommen, nach Sri lanka...und dort in eine Disco geht, dann wackeln dort alle Männer beim Tanzen mit dem Po...ach ihr kennt ja die Bollywoodfilme....ja dann könnt ihr das da schon sehen.
Ich bewegte mich so feminin, daß viele schwule männer mich davon überzeugen wollten, daß ich schwul sei....nein ich liebte F rauen, das war mir immer klar....
So. Dann sollte ich in einem Medienpädagogikseminar ein Buch von Astrid Lindgren bearbeiten: Die Brüder Löwenherz. Dort gehen die Brüder so zärtlich miteinander um, das es seltsam schön wirkt. Ich recherchierte weiter und fand eine soziologische Untersuchung über viktorianische Männerfreundschaften. Dort erfuhr ich, daß wir vor dem dritten Reich uns auch in Europa viel femininer gaben und sehr zärtlich unter Männern miteinander waren, ohne angst zu haben, daß wir als schwul gelten. Mit der Fremdenfeindlichkeit der Nazis änderte sich das. Es gabt heteros und schwule und dazwischen nix. Dieses Denken steckt immer noch in unseren Köpfen.
Es wird Zeit daß wir immer mehr wir selbst werden...