Problem in meiner Beziehung: REDEN
Hm, ich bin mit meinem Freund 2 Jahre zusammen und was ich über diese Zeit zusammenfassend sagen kann: Sie war bis jetzt sehr aufregend, toll, anstrengend und irgendwie wunderschön 
Ich möchte schon im VOrraus sagen: ich liebe diesen Mann und ich bin glücklich. Es gibt nur einfach ein großes Problem und das ist die KOMMUNIKATION in unserer Beziehung.Dabei hat aber, glaub ich, nicht nur mein Freund Schuld. Das ganze hier klingt vielleicht total durchgeknallt, aber so ist es nunmal.
Mein Freund findet reden, erzählen, Fragen beantworten schlicht und einfach "anstrengend". Er hört lieber zu, er lässt sich gern was erzählen, aber selber redet er nicht so gerne....Wenn ich ihm etwas erzähle kommt manchmal nicht einmal ein "hm".....keine Antwort. Das gibt mir das Gefühl, er hört nicht zu, aber das tut er. er hat nur einfach kein Bock, zu antoworten, nach zu fragen oder ähnliches und das kränkt mich total. Da kann ich mich ja auch mit mir selber unterhalten...und ich bin eben der Meinung, dass eine gute Kommunikation immer aus der Bereitschaft von zwei Menschen besteht, die sich zuhören und BEIDE auch etwas sagen....sonst funktioniert kein Gespräch. Genauso hab ich ihm das auch gesagt, aber er redet eben nicht gerne und auf Zwang geht sowieso gar nichts, was ich auch verstehe...
Ein zusätzliches Problem sind unsere Einstellungen zum Leben, zu menschen, zu vielen Dingen....Wir haben nämlich nicht unbedingt die gleiche Einstellung und haben dadurch sehr oft unterschiedliche Meinungen (WENN wir uns mal unterhalten)....Jetzt kommt der Punkt, an dem ich Schuld bin: Ich vertrag keine Kritik und fühl mich total verletzt, wenn er mir nicht zustimmt, sondern genau das gegenteil meint und seine Meinung wirklich genau meine als falsch hinstellt....das macht mir häufig richtig zu schaffen...Dann gehts los: Es werden Argumente gesucht, gekämpft.......fast wie vor Gericht...meist entsteht ein richtiger Kampf, anstatt die meinung des anderen einfach zu akzeptieren und das Thema ruhen zu lassen, versuchen wir beide (vor allem ich), den anderen zu überzeugen, dass es absolut falsch ist, was er denkt....ein weiteres Kommunikations-Problem!
Ja und dieser Kampf entwickelt sich dann zu einem Streit....und zum Schluss ist einer (meistens ich) so wütend, dass er weggeht oder losweint (das bin dann wirklich ich)...und das ist sowas von falsch...nur weil mein Partner nicht meine Meinung vertritt...naja meistens sind es auch Sachen, die für mich halt selbstverständlich sind und er hat dann halt eine völlig andere Auffassung und das bringt mich dann total aus der Fassung, weil ich so überzeugt bin, dass es stimmt, was ich denke...(könnte man vielleicht egoistisch und ignorant nennen)....
Tja und zur zeit sind wir an einem Punkt, wo ER unsere Unterhaltungen schon fast meidet. Er findet es jedesmal von neuem anstrengend (ist ja schon seine Grundauffassung: Unterhalten ist anstrengend, unterhalten werden ist angenehm)...und er ahnt halt auch immer, wenn ein gespräch in einen Streit ausartet....daher redet er eher ungern richtig lange mit mir, bzw. fast gar nicht. Das ist nicht immer so. Manchmal hat er auch Freude am reden und dann reden wir auch mal vernünftig und lang, aber das kommt einfach so selten vor, dass ich Angst habe, es passiert irgendwann gar nicht mehr.
Und das ist einfach ein richtig dickes Problem, denn mir ist reden soooo wichtig...es wäre viel einfacher, wenn wir öfters mal einer Meinung sind, aber leider ist das nicht der Fall. Aber weil wir eine andere Auffassung von vielen Dingen haben, möchte ich nicht den Partner wechseln. Er ist meistens so lieb, versucht vieles, um mich glücklich zu machen, unser Sexleben ist top und er akzeptiert mich, so wie ich bin. Vor allem bei einem bin ich mir sicher: Er liebt mich total und denkt nicht eine Sekunde daran, irgendetwas aufzugeben, auch wenn es häufig anstrengend mit mir ist, weil ich verletzt bin wegen irgendetwas, was er gesagt hat...meist versteht er es dann auch gar nicht, wie schenll ich losweine oder wütend bin. ..Er ist wie er ist und das (so hab ich jedenfalls das Gefühl) akzeptier ich nicht immer...ich wünschte mir manchmal einfach, dass er meine Auffassung mehr versteht und dass er rücksichtsvoller ist bei empfindlichen Themen...aber er sagt nunmal, was er denkt und das kann ich ihm nicht verbieten.
Es klingt verwirrend, denn zum einen möchte ich mit ihm reden, zum anderen verletzen mich häufig seine Worte. Da ist es natürlich kein Wunder, wenn er unser gespräch meidet (zumal er schon von allein ungern etwas von sich gibt) und das macht mir nicht nur Angst, das lässt mich ganz schlimm zweifeln, ob es gut geht mit uns zwei. Aber es ging bis jetzt immer irgendwie gut und wiur haben schon viele Sachen gemeistert. Wir hatten vor einem jahr schonmal eine Krise wegen etwas anderem (das war viel gravierender als mein jetziges problem) und selbst so richtig schlimme Zeiten haben wir super überstanden und abgeschlossen. Nur dieses KommunikationsProblem und das Akzeptieren der anderen Meinung...DAS fehlt..
Ich würde gerne einfach mein Verhalten etwas ändern, damit ich es ihm wieder leichter mache, mit mir zu reden. Ich möchte nicht dauernd eingeschnappt sein, wenn er etwas sagt, was ich für schlecht, unangebracht und verletzend empfinde....ich selber hab auch manchmal das Gefühl, dass absolut übertreibe und aus einer Maus ein Elefanten mache....ich glaube, ich erdrücke meinen Freund manchmal mit meiner Kontrolle (Sagt er jetzt was schlimmes?)....ich möchte ihn akzeptieren wie er ist, auch wenn es manchmal gegen meine Normen geht....er kann nunmal nicht alles mit mir teilen...schon gar nicht seine Meinung....ich weiß nur nicht, wie ich das in gewissen Situationen dann locker hinnehmen soll..Ich möchte einfach nicht dauernd die eingeschnappte Freundin sein, die ihm das Leben schwer macht. Er macht ja auch nichts sooooo schlimmes, dass er ein A-Loch ist oder wo man sagen müsste: Der TYp ist sowas von "besch....", lass ihn fallen. Nein! Er ist oft sehr vernünftig, trifft eigentlich auch meistens die richtigen Entscheidungen und weiß im prinzip, was richtig und was falsch ist....es eght eher um Kleinigkeiten, die mir aber trotzdem häufig zu schaffen machen...Ein Beispiel kann ich direkt jetzt gar nicht bringen....vielleicht sowas, wenn er eine dicke Frau, die ihn verärgert hat, als "fette Olle" bezeichnet und andere Ausdrücke....oder wenn er Musik total toll findet, die absolut schlimme Texte beinhalten, wenn er dumme Prollspürche von sich gibt....all sowas mag ich halt nicht....aber denkt jetzt nicht, ich renn wegen diesen Wörtern heulend raus....es spielen noch viele weitere Dinge dabei zusammen....
Und wie gesagt: Das Hauptproblem ist das Reden bei uns. Würde mich einfach über Kommentare freuen....was kann man da tun? (Außer sich zu trennen, denn das seh ich eigentlich als die optimale Lösung. Da muss es noch andere Möglichkeiten geben.)
, dann funktioniert das nicht.....ich sollte mich auch das Positive in UNSERER Beziehung konzentrieren und das genießen und darauf auch stolz sein...ich bin schon auf unsere zwei Jahre stolz und auf unsere Bereitschaft, Hürden zu überwinden... Mit einer besseren Kommunikation wäre das sicher einfacher. Ich hab mich in letzter Zeit auch manche Sachen einfach nicht mehr getraut zu sagen...ich hatte Angst vor Ablehnung, Angst, er interessiert sich nicht dafür oder ist genervt.....aber als wir das besprochen haben, meinte er ehrlich, dass ich ihm wirlich alles sagen soll, wenn mich etwas bedrückt oder wenn ich einfach etwas erzählen möchte, so soll ich es erzählen, denn zuhören tut er, wie gesagt, sehr gern.
der müsste auch hier im Forum viel mehr Verbreitung finden.. 
