Das Schloss - Teil 13
„Nehmen Sie doch bitte Platz!“ bot man uns an.
Durch eine Seitentür trat der Zeremonienmeister ins Büro, der musste auch wirklich überall dabei sein, ich hatte ihn schon beinahe vermisst, als er vorhin im Clubraum nicht anwesend war.
„Herr R. und ich haben eine Vermittlungsagentur und eine Vermarktungsfirma gegründet. Wir wollen das alles hier noch professioneller aufziehen.“
Der Schlossherr ließ seine Worte zunächst auf uns wirken.
Ich hatte mir so etwas in der Richtung schon gedacht.
„Ich habe Sie beide an diesem Wochenende etwas härter ran genommen, das war ein Test, wie Sie sich verhalten, ich bitte um Nachsicht“, sagte der Zeremonienmeister.
Wenn du wüsstest, dachte ich, was bei Carina abgegangen ist.
„Natürlich haben wir auch Überwachungskameras in den Torturräumen. Wenn die Tante nicht eingeschritten wäre, hätten wir das gemacht. Sie sind professionell damit umgegangen, mein Kompliment! Übrigens spiele ich hier nur die Rolle des Fieslings – sie können jeden Schauspieler fragen, das macht mehr Spaß als langweilige Gutmenschen zu mimen…“
Bevor der Monolog ausuferte, mischte sich der Schlossherr stirnrunzelnd ein.
„Wir übernehmen ihre professionelle Betreuung und Vermittlung.“
Er schob zwei Mappen über den Tisch, wo wir angekleidet und in allen möglichen Positionen nackt fotografiert worden waren, dazu Angaben zu Körpermaßen, Alter, Beruf usw.
„Wir schlagen vor, dass sie sich beruflich eine Auszeit nehmen und auf unsere Kosten vier Wochen bei meinem Bruder in Thailand verbringen. Der betreibt auf einer Insel einen exklusiven Club, viel exklusiver als dieser und eine professionelle Filmproduktion. Sie sollen dort Erfahrungen sammeln und diese hier einbringen, zum Beispiel bei der Ausbildung junger Darsteller für SM-Produktionen. Können Sie sich das vorstellen?“
Meine Freundin und ich wechselten einen Blick, wir brauchten nie viele Worte.
„Wir erbitten zwei Tage Bedenkzeit, müssen das mit unseren Arbeitgebern klären. Grundsätzlich können wir uns vorstellen, das beruflich zu machen“, sagte ich.
Dazu mussten wir nach dem Urlaub freilich unsere Jobs kündigen.
„Übrigens war mein Bruder schon begeistert, als er das Strip-Video gesehen hatte.“
„Und mein Alter?“ fragte ich zögernd.
„Die meisten Menschen trauen sich nicht, ihre SM-Neigungen auszuleben und schauen heimlich Videos im Internet. Ein 50Jähriger Mann kann sich doch mit Ihnen viel besser identifizieren, als mit einem 21Jährigen jungen Sexprotz, wie sie manche Billig-Porno-Produzenten einsetzen.“
Also, dann - auf nach Thailand!
ENDE
Die Anschlußgeschichte "Die Insel" ist noch in Arbeit - coming soon...