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Reden ist Silber

*******pain Paar
389 Beiträge
Themenersteller 
Reden ist Silber
… Schweigen ist Gold, sagt der Volksmund, der oft mehr Recht hat, als uns lieb ist.

Wir – ich eingeschlossen – beten gebetsmühlenhaft jedem uns unsicher erscheindenen Neu-Poster, jedem Menschen, der sich hier in einem Post mit seinen Schwierigkeiten outet, herunter:

reden, reden, reden

Liebst du, wenn ich dich auf den Arsch peitsche? Wirst du geil, wenn ich sage: Knie nieder, du Sau? Magst du es, wenn ich dich so fessele, dass du bewegungsunfähig bist? Liebst du es insgeheim, wenn ich dich ohrfeige?

…..


Ist das wirklich das Allheilmittel, um unsere Schwierigkeiten, den Weg zur Lust zu beschreiten, zu überwinden?

Machen wir es uns mit dem "Reden wir 'mal darüber!" nicht zu einfach? Büchsen wir nicht aus? Und drücken uns vor unserer Verantwortung, sensibel genug zu sein, zu spüren, was unserem Gegenüber gut tun und was nicht?

Entzaubern wir nicht durch das Reden darüber (hinweg) die Innigkeit der Intimität, die sich zwischen Sub und Dom einstellen kann, wenn sie/er spürt, was er/sie eigentlich will, um sich zum Gipfel seiner/ihrer Lust aufzuschwingen?

Und überfordern wir als Doms nicht den submissiven Part, wenn wir ihn zwingen, seine intimsten Sehnsüchte auszusprechen, deren Reiz gerade darin läge, dass sie einfach geschehen mögen, ohne zuvor ausgesprochen, also gewünscht zu sein?

Ich habe oft meine Sub nach ihren erotischen Wünschen, Träumen, Fantasien gefragt. Ihre Antwort war immer klar: dass sie dies im Unklaren lassen möchte. Ihr Kick bestünde darin, dass es mit ihr geschieht, ohne dass sie Einfluss darauf hat. Würde sie mir ihr "Kopfkino" in allen Details schildern und ich käme auf den Gedanken, dies nachzuspielen, wäre der Reiz für sie weg.

Und darüber hinaus: was wäre, wenn eine Aktion, ein Geschehnis, sie kickte, von dem sie zuvor nie im Leben vermutet hätte, dass es sie kickt? Wie hätte sie zuvor mit mir darüber reden sollen? Wenn es ihr noch gar nicht bewusst war?

Ich sage: das Reden ist für uns Doms eine Ausrede, eine Flucht davor, Verantwortung zu übernehmen und sensibel zu sein.

Ist Reden wirklich nötig? Ist es nicht so, dass ich, wenn ich meine Sub offenen Herzens beobachte, sofort spüre, ob ihr etwas gefällt oder nicht? ob sie etwas geil macht oder nicht?

Ich habe viel geredet in meinem Leben - und tue es immer noch. Entsinne ich mich an meine Gespräche mit meinen Geliebten, ging es mir vor allem darum, sie zu überzeugen, dass mein Weg der Lust auch der ihrige sein müsste. Ihr spürt sofort: das hätte ich knicken können. Später knickte es dann das Leben für mich.

Also wozu reden? Ahhh … ja, es geht ja um die "Ängste". "Du, ich will dich peitschen!" – "Oh Gott, du bist ja pervers, das ist nicht dein Ernst!" – "Du, das tut nicht so weh, wie du denkst, und es könnte sein, dass du beim Schmerz eine gewisse Lust empfindest!" – "Sag mal, wie kommst du denn da drauf, dass mich das anturnen könnte?" – "Na, weißt du, Schmerzempfinden setzt gewisse Adrenaline frei, und das hat rauschgiftartige Wirkungen, das kann schon kicken!" – "Also, weißt du, mit Liebe hat das für mich nichts zu tun!" – "Ja, aber schau mal, mein Schatz, …" ….

Bringt's das wirklich?

Glauben wir, mit solchen Argumenten Ängste überwinden zu können?

Umgekehrt geht's genauso: "Du, weißt du, ich bin eigentlich total submissiv, aber Klammern an meinen Brüsten sind für mich der Horror! Versprich mir, dass du das niemals mit mir anstellen wirst!"

OK, wenn ich einen Vertrag Bürgerlichen Rechts aufsetze, müssen die Bedingungen von beiden Seiten geklärt sein. Das bedarf vielen Redens. Denke ich mir BDSM als Vertrag, ist das für mich der erotische Nullpunkt.

Reden ist in einer Hinsicht unabdingbar: ich erzähle meiner Geliebten (sie ist mehr als ein blosser Geschäfts-Partner) meine Fantasien, mein Kopfkino, das, was mich kickt. Ich versuche, so schonungslos wie möglich zu sein. Ich zeige ihr meine Porno-Sammlung. Damit sie weiss, woran sie ist. Damit sie mich besser einschätzen kann.

Aber ich diskutiere mit ihr nicht darüber, ob sie gepeitscht werden will oder nicht. Sondern ich tue es. Und beobachte sie. So genau wie möglich. Schweigend. Und

justiere mein Handeln dementsprechend

so gut wie möglich.

Mein Vorschlag: Jeder Mensch, der nur zehn Sekunden die Augen zu macht, schweigt, und sich im Geiste fragt, wie es seinem Geliebten jetzt gerade damit geht, mit was auch immer, wird eine präzise ehrliche Antwort in sich finden. Ja – oder Nein.

Reden ist hier vollkommen unangezeigt.


stephensson
art_of_pain
Ich würde das unterscheiden wollen nach Art der Beziehung.

Bei einer Partnerschaft, wie du sie lebst, sollte das selbstverständlich sein, dass man sich gegenseitig empathisch kennt, bzw in der Lage ist, über nonverbale Anzeichen den Zustand des Partners herauszulesen. Doch auch bei Vanilla-Beziehungen beobachtet man immer wieder, dasnn die FRauen ebendas voraussetzen und die Männer kontern, sie können nicht Gedanken lesen, oder aber vollkommen falsch reagieren, was zu Frust und Unzufriedenheit bei der Frau führt.

Statisisch gesehen wird Frauen eine grössere Empathie nachgesagt und nachgewiesen und es ist keinesfalls nur Rollenprägung, dass Frauen überproportional in Berufen zu finden sind, wo Empathie unerlässlich ist.
Wirklich empathische Männer sind ihr Gewicht in Gold wert und leider weniger häufiger, als man/frau es sich wünscht.
Wobei man jetzt auch wieder diskutieren könnte, ob es nur Faulheit ist, oder wirklich fehlende Empathie *lol* *lol*

Bei reinen Spielbeziehungen, die sich höchstens 2-3 mal im Monat für wenige stunden treffen, ist reden unerlässliche. Die gemeinsam verbrachte Zeit lässt es gar nicht zu, so viel von einander zu lernen, um gewisse Zeichen zu erkennen.

Es ist durchaus sinnvoll am Tag danach mit klarem Kopf und Abstand eine Session zu reflektieren und darüber zu sprechen oder zu schreiben. Durch die gegenseitige Rückmeldung kann es nur besser werden.

Für das, was Du beschreibst, ist Liebe unabdingbar, aber nicht alle leben erfüllenden BDSM in einer Liebesbeziehung.
Jedes Paar muss den modus vivendi selber finden und wie immer, Patenrezepte gibt es nicht.
Und ja, lieber erstmal viel reden und schweigsamer werden, als zuwenig, und unzufrieden sein.
Wobei ich "reden" allgemein als Kommunikation verstanden haben möchte, denn es gehört für mich schon dazu, wenn man seine Pornosammlung oder sein besonders eingerichtetes Schlafzimmer zeigt.
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Gemischte Gefühle
Der erste, spontane Gedanke beim Lesen des Beitrags war: Recht hat er!
Man kann alles tot reden und das ist für die Stimmung und das Empfinden kontraproduktiv. Meine fatale Neigung, sowohl meine physische als auch psychische Befindlichkeit gnadenlos zu analysieren, hat manch eine vielversprechende Session empfindlich gestört.
Andererseits bin ich nicht in der mehr oder weniger glücklichen Lage, mit einem Partner "spielen" zu können, der mich derart gut kennt, dass er meine Befindlichkeit ohne Rückmeldung sicher einschätzen könnte. Da diese Welt für mich absolutes Neuland darstellt, bin ich über viele meiner Reaktionen selbst überrascht, ich entdecke mich selbst völlig neu.
Ich brauche Zeit, die überwältigenden Empfindungen zu verarbeiten, manchmal hilft es mir, darüber zu reden, während ich genauso häufig das Bedürfnis habe, mich zurück zu ziehen und in mich hinein zu horchen.
Dann stört es mich, wenn ich aufgefordert werde, das Erlebte zu analysieren.
Wahrscheinlich ist es eine Frage des richtigen timings und des Kennenlernens seitens des Doms. Da ich (noch?) eher still und zurückhaltend bin, ist es schwer, an meinen Reaktionen abzulesen, wie es mir gerade geht. Die direkte Frage stört die Stimmung, aber wer kann schon Gedanken lesen?
Zur Zeit weiß ich noch nicht, wie wir dieses Problem lösen sollen, vielleicht braucht es einfach nur mehr Zeit und Erfahrung?
krass
... da kann einer Gedanken lesen ...

Erst gestern hatte ich (im Chat) ein [b]Gespräch[/b] - darin ging es auch um *Kommunikation*.

Ich als [b]Neuling[/b] will wissen, lernen, erfahren... Aber reden? Gar fragen? Da fehlt der Mut! Also bin ich erstmal eifrige Leserin HIER.

Und doch würde ich mir wünschen, dass ER mehr mit mir redet. Allerdings schiebe ich mein [b]Kommunikationsbedürfnis[/b] auch auf meine NeuGIER *g* oder den [b]Wissensdurst[/b] *ggg*

Wenn mir vor etwas mehr als einem Jahr jemand gesagt hätte, wie ich heute denke und fühle, dem hätte ich wahrscheinlich ins Gesicht geschlagen, denjenigen als [b]pervers[/b] bezeichnet und nie wieder angesehen.

Die Kommunikation mit einem DOM hat mir geholfen - auch wenn ich mich erst entsetzlich dabei gefühlt habe.

Warum? Ich konnte mir nicht vorstellen jemand meine Phantasien und Gedanken zu [b]gestehen[/b] - schon gar nicht dem Mensch den ich liebe - IHM.

Mangelnde Kommunikation liess mich denken, dass ich verurteilt werde für meine Gedanken, Gefühle, Neigungen.

Jetzt weiss ich, dass es nicht so ist. DIESE Kommunikation war also RICHTIG.

Allerdings möchte ich zwischen zwei Schlägen sicher nicht gefragt werden ob es [b]weh[/b] tut. Das erkennt ER an meinen Reaktionen. Dann stimme ich art_of_pain zu

Reden ist hier vollkommen unangezeigt.


Steffanie (w)
Reden und Reden
Ich beziehe mich hier auf den Dialog innerhalb der D/S-Beziehung - der Kontext ist ein wichtiger Punkt, damit das gleiche Gespräch sinnvoll und konstruktiv wird oder nicht.

Bislang bin ich stets eine Verfechterin des offenen und intensiven Dialoges gewesen - heute bin ich da in einigen Punkten gar nicht mehr so sicher.

Schon eine geraume Weile setze ich mich damit auseinander, ob ich wirklich devot bin - mich bedingungslos einem Menschen unterwerfen will und ich darin Lust und Erfüllung finden kann. - In diesem Forum bekomme ich das Futter dafür und kann das, was die Worte anderer in mir auslösen, verbalisieren. Dennoch drehe ich mich im Kreise.

Wenn ich anfange, mich auf eine Diskussion einzulassen, Worte für mein Empfinden zu formulieren und Argumente und Gegenargumente gegeneinander abzuwägen, begebe ich mich automatisch auch auf eine intellektuelle Ebene - jedes emotionale Empfinden kann ad absurdum geführt werden. Mit Logik kann ich mein Problem nicht lösen.

Dann - ich genieße es sehr, dazu aufgefordert zu werden, davon zu sprechen, was in mir vorgeht. Reden ist auch Exhibition. Ob Reden auch devote Seiten in mir anspricht, kommt auf die Art der Gesprächsführung an:

"Ich hoffe, Du antwortest schnell."
"Jetzt erwarte ich eben noch dringend eine Reaktion von Dir."
"Dann hoffe ich bald - sehr bald - von dir zu hören."

Auf der D/S Ebene machen mich solche "Dialoge" tierisch an - anders:

" Ich gehe eher davon aus, daß Du dich zu unterwerfen hast.
Du bist eine sub, eine geringe Lebensform, sozusagen. An dir wird
gehandelt werden oder Du wirst aufgefordert, zu handeln."

Solche Ansprache löst Widerstand aus und ich beginne logisch zu denken.

Die Dominanz meines Gegenübers wird für mich durch Form und Inhalt eines Dialoges entzaubert und die nonverbale Kommunikation wäre wohl hilfreicher gewesen.

Und noch eines - es kommt wohl auch auf das angestrebte Ziel eines Dialoges an, ob im Augenblick Worte vonnöten sind oder möglicherweise ein Wort zuviel etwas zerstören kann. Dient der Dialog der Klärung (zum Kennenlernen, Grenzen abstecken, Missverständnisse und Unbehagen zu überwinden)? Dies begrüße ich aus vollem Herzen. Dient der Dialog der einseitigen Selbstdarstellung, der Überrumpelung oder gar der Bekämpfung des Gesprächspartners, gehe ich lieber aus dem Feld, als mich darauf einzulassen.

Viele Grüße
Angelika
An dem Text ist was wahres dran.
Wenn mann bdsm in einer "Liebesbeziehung" auslebt, dann denke ich auch das dies genau der Weg ist der gegangen werden sollte. Den ständig alles zu zerreden und jeden Wunsch jeden Traum har klein zu erläutern ist denke ich auch nicht das non plus Ultra.

Der Dom sollte im Laufe so einer beziehung lernen seine Sub zu lesen....Gestik, Mimik, Reaktionen.................................das gilt aber anders herum genau so. Man muss halt versuchen sich zu 150% auf sein Gegenüber einzustellen.

Abgesehen von Anfangsgesprächen die den groben Rahmen abstecken sollten.

Bei einer reinen "Spielbeziehung" denke ich ist mehr reden besser.

In diesem Sinne lg Jenn
****api Mann
10 Beiträge
Verantwortung und Sensibilität
Bevor hier "engültige Wahrheiten" verkündet werden, sollte man haargenau unterscheiden zwischen einer "üblichen" (von "normal" will ich hier gar nicht sprechen *zwinker* ) und einer D/S-Situation (muss ja gar keine "Beziehung" sein)! Während bei letzterer das Nicht-Reden über Wünsche und Bedürfnisse sogar ein (weiteres) "Stilmittel" *fiesgrins* sein KANN (!), scheint mir das aus-sprechen und mit-teilen *achtung* von Wünschen, Fantasien, Gefühlen ansonsten geradezu UNABDINGBAR!!
Denn ich stelle im Bekanntenkreis und darunter auch bei langjährigen Beziehungen immer wieder und mit Entsetzen *schock* fest, dass die Partner/innen über alles Mögliche reden - nur NICHT über ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse und tiefsten Wünsche! Den Frust in den Augen *crazy* sieht ja jeder, der aufmerksam seine Umgebung betrachtet!
Und auch zumindest zu Beginn einer D/S-Beziehung sollte man/frau auch mal REDEN können über das, was man/frau mag oder auch nicht. Schließlich ist ja auch nicht dauernd session, oder? Deshalb stimme ich Lethe hier unbedingt zu:
lieber erstmal viel reden und schweigsamer werden, als zuwenig, und unzufrieden sein.
Und wie im richtigen Leben macht der TON die Musik: vor allem beim Reden ist insb. von seiten des DOMs Sensibilität gefragt! Er muss merken, wann die SUB das braucht, und wissen, wie er am Besten vorgehen kann. Deshalb würde ich der These von art_of_pain widersprechen:
das Reden ist für uns Doms eine Ausrede, eine Flucht davor, Verantwortung zu übernehmen und sensibel zu sein.
Vielmehr sollte der DOM Verantwortung und Sensibilität beweisen, indem er sowohl den ZEITPUNKT des Redens klug wählt, als auch seine WORTE!
Nicht reden zu wollen ist da natürlich einfacher... *zwinker*
100 punkte....
... wer widerspricht, hat's nur nicht verstanden *zwinker*
*******_nw Mann
112 Beiträge
An alle, besonders an
youwillfindme.

Ist es doch mein Motto zu sagen, wer redet, wird auch verstanden, nur aber muss ich auch selbst in der Lage sein, den Kontext so zu formulieren, dass ich verstanden werde, oder aber, wenn der Gesprächspartner etwas nicht versteht, muss er gezielt hinterfragen, und ich muss dann ebenfalls in der Lage sein, etwas zu erklären.
Entweder will ich von meinem Gegenüber etwas wissen, weil ich ihn kennen lernen will, oder aber das Gespräch bringt von vornherein schon nichts.
Wie ich in einigen Beiträgen schon erwähnt habe, besonders im Thread:
"Wie wichtig ist euch der Schreibstil", sollte , wenn es sich um nicht banale Themen handelt, die Formulierung im Vordergrund stehen.
Kennen lernen geht nun mal nicht ohne Gespräche.

Deshalb gebe ich Dir, Angelika, vollkommen recht. Wie schön ist es doch, etwas zu äussern, wenn durch das Schreiben auch der Esprit hin-bzw. herüber kommt.

Deshalb ist mir teilweise sogar das chatten verhasst, weil in kurzer Zeit etwas gesagt werden will, was durch viele Tastaturfehler eigentlich schon wieder "kaputt gemacht" wird.

Gruß Uwe
Reden eignet sich sehr gut um Dinge zu entschärfen, ich kenne es nur
zu gut, sub mit Worten zu ihrem Glück bekehren zu wollen.

Genau dieses Entschärfen liegt aber eigentlich gar nicht in meinem Sinne,
wenn es so normal und harmlos ist, warum kickt es mich dann.

Um ebenfalls eine zutreffende Volksweisheit beizutragen:

Probieren geht über studieren.

Warum darüber reden, wenn man es tun kann.

Der Appetit kommt beim essen, was die Bäurin nicht kennt frisst sie nicht,
no risk no fun, man redet nicht mit vollem Mund.
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Unabdingbare Voraussetzung
Bevor ich überhaupt in Erwägung ziehe, mit jemandem in eine Session einzusteigen, müssen wir viel geredet haben. Ein Mensch, der meinen Geist nicht anspricht, wird niemals in die Nähe meines Körpers oder gar meiner Seele kommen. Nur während einer Session möchte ich nicht den geistreichen Gesprächspartner, sondern einen schweigsamen Dom, der weder Diskussionen zulässt, noch ständig nach meinem Befinden fragt.
Ich bin nur unsicher, ob jemand, der mich nicht sehr gut kennt, immer merkt, wie es mir geht, ohne zu fragen.
*******_nw Mann
112 Beiträge
@Huffi
Dies sind aber nicht genügend Voraussetzungen, sein Gegenüber zu "erkennen".
Dazu benötigt man neben der schriftlichen Kommunikation noch die mündliche, das "In die Augen schauen", die Art, auf welche Weise man sich die Hand gibt und vieles mehr.
Sonst kann ich mir auch eine Puppe aus dem Katalog bestellen, die vorsagt, was ich will.
Gruß Dichter
@****ter
Das sehe ich nicht ganz so eng. Aufgrund meiner eher ungewöhnlichen Wissenschaftshobbies habe ich viele Freunde in ganz Europa über das Internet kennengelernt. Ich kenne einige seit vielen Jahren, habe sie aber noch nie persönlich getroffen. Trotzdem entsteht allein über mail-Kontakt nach einiger Zeit eine sehr gute, innige und feste Freundschaft. Man kennt sich tatsächlich. Eine meiner besten Freundinnen traf ich nach vier Jahren das erste Mal persönlich.

Und auch einen Dom habe ich übers Netz so gut kennen gelernt, dass ich mich ihm ungecovert hingeben konnte, ohne Angst haben zu müssen.
Der Blick in die Augen ist für mich nicht wichtig, ehrliche und ausführliche schriftliche Kommunikation reicht mir, um einen Menschen kennen zu lernen.
Und wenn man sich dann nach vielen jahren tatsächlich real trifft, stellt amn fest, dass derjenigen einem ganz genau so die hand gibt, wie man es erwartet hat.
*******_nw Mann
112 Beiträge
@Lethe
das wäre dann ja mehr als ein Lottogewinn.

Aber wie immer gilt auch hier:"Ausnahmen bestätigen..."

Ich stelle dir nichts in Abbrede, nur allgemein erwähnt, aber wenn das oben gesagte ausreicht, könnte man auch einen Ehevertrag über's Internet schliessen.
Ich bezweifle bei all dem Vertrauen, welches man online entwickelt, dass das dennoch ausreicht.
Wo bleiben da die Naturgesetzte...?
Weiterhin viel viel Glück wünsch ich Dir

Liebe Grüße
eine absolute Antwort gibt es nie. Ich kann nur sagen, mir reicht es aus.
Hallo @Dichter...
...zunächst einmal liest sich Dein Statement vom 28. April wie ein Riesenkompliment und danke Dir dafür.

Nun - nach viermaligem Lesen finde ich noch nicht so recht den Bezug zu meinem Posting. Aber vielleicht hilfst Du mir ein wenig auf die Sprünge.

Ist es doch mein Motto zu sagen, wer redet, wird auch verstanden, nur aber muss ich auch selbst in der Lage sein, den Kontext so zu formulieren, dass ich verstanden werde

Mit Kontext meinte ich in meinem Posting die Situation, in der ein Gespräch stattfindet. Die Situation ist gegeben und ich formuliere sie (die Situation) /ihn (den Kontext) nicht (so wie ich den Begriff Kontext verwende). Das inhaltlich gleiche Gespräch wird im partnerschaftlichen Kontext (Augenhöhesituation) eine andere Wirkung haben als in der Gefällesituation (innerhalb des Spiels, der Session oder wie sie auch sonst bezeichnet werden kann).


Wie ich in einigen Beiträgen schon erwähnt habe, besonders im Thread: "Wie wichtig ist euch der Schreibstil", sollte , wenn es sich um nicht banale Themen handelt, die Formulierung im Vordergrund stehen.
Kennen lernen geht nun mal nicht ohne Gespräche.

Wie schön ist es doch, etwas zu äussern, wenn durch das Schreiben auch der Esprit hin-bzw. herüber kommt.

Ja - verbale Kommunikation kann auch mittels geschriebener Worte stattfinden - ich begrenze jedoch meine Statements auf das gesprochene Wort. - Die Situation - der Kontext - sind auch hier wieder völlig unterschiedlich. Ich spreche nicht so, wie ich schreibe. Beim Schreiben monologisiere ich und führe keinen Dialog. Das Gespräch nimmt einen ganz anderen Verlauf (meinen), da keine unmittelbare Gesprächsbeeinflussung bei fehlendem Gegenüber stattfindet.

Ähnliches gilt für den Chat - unabhängig von möglichen Fehlern (glaube mir, beim Schreiben produziere ich weniger Fehler als beim Sprechen). Beim Chat habe ich eine virtuelle Situation, in der alle nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten fehlen und A. Sinn und Inhalt der Worte einen anderen Sinn bekommen B. die emotionale Unterstreichung und das unmittelbare Feedback fehlen.

Beispiel: Du hast es getan.
Und nun betone - den Satz leise sprechend - jedes Mal ein anderes Wort.
Er bekommt jedes Mal eine andere Bedeutung.

Viele Grüße
Angelika
*******h_sn Frau
81 Beiträge
hm....
würde ich auch so sehen find den beitrag wirklich mal ne gelungene abwechslung
Silentium!
Verschweige, dämpfe und verhüll'
All deine Träume, dein Gefühl, –
Wenn sich die Seelentiefe regt
Und wortlos auf- und untergeht,
So wie ein Stern, den Nacht uns zeigt, –
Erfreue dich daran – und schweig.

Kann sich das Herz im Wort ergehn?
Wie soll ein andrer dich verstehn?
Begreift er deines Daseins Flug?
Gedanke, den man spricht, wird Trug.
Du trübst die Quellen, quatschst du rum,
Nähr dich an ihnen – und bleib stumm.

Lern ganz nur in dir selbst zu sein –
Gedanken – zauberisch-geheim –
Sind eine ganze Welt in dir,
Die äußres Lärmen nur verdirbt;
Das Taglicht sie vertreiben will, –
Lausch ihrem Singen – und sei still!..

Tjuchev, F.I.
(Deutsch von Rudolf Pollach)
Es könnte doch alles so einfach sein
Totreden ist erfolgreich tödlich.

Kommuniziert doch beim Spielen, im Spiel!

*Ich kann nicht, ich will nicht. es ist so geil mein Herr!"

"Ich glaube, du willst auch noch die Innenseiten deiner Schenkel gestriemt bekommen, nicht wahr?"

"Meine Wangen, meine Wangen dürsten so sehr, mein Herr!" [b]Lächeln und liebes Gesichtsstreicheln[/b] "Du begehrst Ohrfeigen, mein Schatz?" "JA"
*******_nw Mann
112 Beiträge
@youwillfindme
hi Du,
habe mich gerade über Deine Antwort gewundert, nicht deines Textes wegen, sondern weil Dein Posting erst gerade bei mir eintraf.

Also die Fortsetzung unseres Themas.

Ein paar Kleinigkeiten haben wir beide zwar nicht übersehen, aber eben noch nicht angesprochen.
Bei der verbalen Kommunikation habe ich noch die Betonung, die die Akzente setzt, welche natürlich beim Schriftwechsel nur durch ein paar Satzzeichen hervorgehoben werden können.

Ich sah vor vielen Jahren in Flensburg Franz-Josef Degenhardt, der aus seinem neuesten Werk las; dass er aber ohne Ankündigung seine Passagen musikalisch mit seine Gitarre untermalte, war Faszination pur.
Wie haben es Schriftsteller früher (und heute auch noch gemacht)?
Sie haben aus ihren eigenen Werken (vor)gelesen.
Hätte ich nur das Buch gelesen, ich hätte nichts verstanden.
Genauso verhält es sich übrigens mit dem letzten portugiesischen Nobelpreisträger von 1998 - José Saramago, ich kann ihn nicht einmal lesen.

Und Schriftsteller, die nicht mehr leben, werden auf die unterschiedlichste Weisen interpretiert. Und dann erkennt man am Stil, wer was wie versteht.
Ob es den Verfasser tatsächlich so wiedergibt, wie er es gemeint hat, ist nur teilweise wahrscheinlich-kommt ja auch noch auf das Werk selbst an.


Und durch die gesprochen Sprache habe ich noch den Vorteil, dass ich mich sofort korrigieren kann, im einmal Geschriebenen kann dies verheerende Wirkung haben.

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Liebe Grüße
Dichter
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