Außergewöhnlicher Sex - seit wann in unserem Kulturkreis?
Hallo JC-Freunde, als zeitgeschichtlich interessierter Zeitgenosse beschäftigt mich die Frage, inwieweit schon die Generation meiner Eltern und Großeltern und Urgroßeltern "unkonventionelle" Sexpraktiken wie Analverkehr, Partnertausch, Menage a trois, Gruppensex, oder auch SM gekannt und praktiziert haben. Hier im JC ist das ja alles so eine Art Selbstverständlichkeit.
Irgendwie bilde ich mir immer ein, das sei erst mit der sexuellen Revolution aufgekommen. Aber kann das so sein? Leute wie Oswalt Kolle und Beate Uhse hatten ja damals einen schweren Stand.
Zumindest Analverkehr ist von den alten Griechen und Römern überliefert, wie schon das lat. Wort 'Pedicatio' erkennen läßt.
Wenn ich mir aber dagegen vorstelle, wie verklemmt die Menschen noch vor 50 Jahren bei uns mit dem Thema Sex umgegangen sind, erscheint mir das schwer vorstellbar. Zumindest finden sich in klassischen Aufklärungsschriften keine Hinweise darauf.
Vor allem, wie wurde in der NS-Zeit (wohlgemerkt NS nicht Natursekt) damit umgegangen? Bekannt ist mir nur, dass zumindest FKK von den braunen Machthabern zähneknirschend geduldet wurde.
Und wie soll der Durchschnittsbürger von damals auch auf solche Gedanken gekommen sein, wenn nicht öffentlich darüber geschrieben und diskutiert wurde, bzw. selbst den Mut dazu gefunden haben, ohne die Gewißheit, daß andere es auch tun.
Wann gab es wohl in D die ersten Swingerclubs? Soll ja ausgerechnet aus dem prüden Amerika gekommen sein! Und wie wurde in der alten DDR damit umgegangen? Wurde das auch von der Stasi beobachtet? Darauf müssten doch einige eine Antwort geben können.
Wer hat konkrete Anhaltspunkte dafür, daß o. g. Praktiken etc. bei uns auch schon in den 50er Jahren oder davor in unserem Kulturkreis vorkamen., z.B. durch Überlieferungen aus der eigenen Familie oder gar selbst erlebt?
Bitte keine Spekulationen, sondern belegbare Fakten. Auch Literaturtipps sind willkommen.
Tschüß
weserjunge