Ohne Feedback (Rückkopplung/Rückmeldung)?
Jedes Kleinkind bekommt ein Lob, wenn es bravauf´s Töpfchen gegangen ist.
Und ohne Feedback?
Es bekommt ein Lob, wenn es ein auch noch so
hässlich buntes Bild gemalt hat.
Und ohne Feedback?
Es bekommt ein Lob, wenn es ein Lied so furchtbar
schief und mit falschem Text gesungen hat.
Und ohne Feedback?
Es belommt ein Lob, wenn es gelernt hat, sich die
Schnürsenkel zu binden, auch wenn die Schleife
nur eine Minute lang hält.
Und ohne Feedback?
Es bekommt ein Lob, wenn es sich ohne fremde
Hilfe anziehen kann.
Und ohne Feedback?
Dies sind nur wenige Beispiele, die wohl jeder aus
eigener Erfahrung bestätigen kann.
Aber so gänzlich ohne Feedback?
Ohne diese Rückmeldungen fehlt ihm vermutlich
sehr oft jegliche Motivation, Erlerntes noch zu
verbessern, zu verfeinern und anderen zu zeigen,
was es drauf hat.
Ohne Flashback zu leben, stellt wahrsheinlich kein
sonderliches Problem dar.
Und ohne Feedback?
Ein Künstler auf der Bühne...
Ohne Feedback?
Der Sportler nach einer gelungenen Aktion.
Ohne Feedback?
Die Frau / der Mann am Herd zaubert zu Hause
ein ausgezeichnetes, traumhaftes Menü.
Ohne Feedback?
Der User im JOYclub erstellt ein neues, absolut
lesenswertes Thema oder einen hervorragenden
Beitrag.
Ohne (differenziertes) Feedback?
Im umgekehrten Falle, wenn also ein so genannter
Fred ins Leben gerufen wurde (wie der Natursekt-
nachmittag in Heidelberg) können wir sicher sein,
dass die Meute sich darauf stürzen wird wie ein
hungriger Löwe auf das Beutetier.
Das beste Beispiel liefert wohl der Ehemann, der
zu seiner Frau bezüglich ihrer Kochkunst meint:
*Wenn ich nichts sage dann hat es geschmeckt!"
Je älter wir werden, je selbstverständlicher wir
etwas betrachten, je mehr die Dinge in unseren
Alltag Einzug gehalten haben, umso geringer die
qualitative Resonanz.
Nur zu oft kommt es, mich eingeschlossen, vor,
dass wir vielen Dingen nicht die Wertschätzung
entgegen bringen, die wohl angebracht erscheint.
Mal eben auf die Schnelle eine Antwort im Forum
erstellen. MEINE Meinung vertreten, sich bis auf´s
Letzte mit Händen und Füßen wehren, wenn eine
negative Kritik auf die eigene Antwort erscheint.
Geht es darum, Menschen, in diesem Falle User,
oder deren Aussagen zu ignorieren, da die eigene
Meinung doch viel (ge-)wichtiger erscheint, sind
wir, etwas übertrieben ausgedrückt, in einer Art
Parallelgesellschaft. Das bedeutet in diesem Fall
ein Nebeneinanderherlaufen. So mancher wird
vielleicht auch aus diesem Grunde auf die Bremse
getreten sein oder noch treten werden, um die
nächste Ausfahrt in Richtung >Miteinander< zu
nehmen.
Es geht mir hier nun gar nicht um die ultimative
Lobprügelei, nicht darum, dass jemand widerliche
Schleimspuren hinterlässt. Auch nicht darum, dass
man nun unbedingt auf jeden einzelnen Punkt des
Vorschreibers in Form der obligatorischen Zitatbox
eingehen muss.
Manchmal genügt ein einfaches plus ein paar
Worte, um wenigstens zu demonstrieren, dass man
einen entsprechenden Beitrag gelesen oder aber
zumindest überflogen hat. Ähnliches dürfte wohl
bei so mancher negativen Kritik von Vorteil sein.
Natürlich gibt es auch Beiträge, deren Inhalt nicht
grundsätzlich mit Top oder Flop beantwortet werden
können respektive sollten. Etliche Beiträge haben
wohl auch kaum mehr als die pure Ignoranz verdient.
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Ohne dieses zu wollen, bin ich im Thema beim JC
hängen geblieben. Mein Ursprungsgedanke war es,
zu hinterleuchten, wie ein Leben ohne Feedback
aussehen würde. Von daher ist oben Geschriebenes
kein hundertprozenitges Bild des Forums, doch so
manches trifft sicher ins Schwarze.
Vielleicht greife ich, oder jemand von euch, den Gedanken
>Leben ohne Feedback< auf, um daraus ein gesondertes
Thema zu erstellen, oder dieser Thread findet Verwendung
dafür.