12. Kapitel
Mir ging ihr Kommentar vom shoppen gehen nicht aus dem Kopf und so entschloss ich mich mal mit meinem Bruder zu unterhalten.Meine Schwester fiel da einfach raus, mit ihr würde ich mich ungerne über so ein Thema unterhalten wollen und der Abstand zu meinem ältesten war mir dafür auch zu groß, obwohl dieser auch nur zwei Jahre betrug.
Mein „etwas“ älterer Bruder war nämlich nur knapp fünf Minuten älter, da wir eineiige Zwillinge waren.
Darum war der gefühlte Kontakt zwischen uns immer besonders gut, auch wenn er knapp 300 km weit weg studierte.
Er hatte, eigentlich unverständlicherweise, da wir gleich aussahen, bisher auch immer mehr Erfolg bei Frauen gehabt und konnte so auf ein besseren Erfahrungsschatz als ich zurückgreifen.
Ich rief ihn also am nächsten Nachmittag an und er gab mir einen Tipp: Es gab nach seinen Angaben ein recht lautlos arbeitenden Vibrator, der sich, auch über ein paar Meter Entfernung, mit einer kleinen Fernbedienung steuern ließ. Er sagte mir auch, in welchem Geschäft er so einen mal gekauft hatte. Von der Kette gab es auch in unserer Stadt einen Laden.
Ich fasste mir also ein Herz und ging alleine los. Da ich noch nie in so einem Laden war, war ich dementsprechend aufgeregt. Mit leichtem Zittern öffnete ich die Tür und ging schnell rein.
Erwartet hatte ich einen dunklen, schmuddeligen Raum, in dem sich ein paar zwielichtige Gestalten rumtrieben.
Diese Erwartung war falsch.
Der Raum war groß, hell und freundlich. Drei nett wirkende Frauen liefen als Bedienung umher und es waren Kunden im Laden, die man an jeder Straßenecke hätte treffen können.
Bis auf die Ware hätte es auch ein Klamottenladen oder eine Drogerie sein können.
Die Auswahl erstaunte mich etwas und ich musste erst mal die Ecke mit den Vibratoren und Dildos finden.
Zwei, drei erkannte ich wieder, da ich sie in Josies Schublade gesehen hatte und mit dem einen Modell hatte ich sie befriedigt.
In der Auswahl konnte ich nicht gleich finden, was ich suchte und plötzlich sprach mich die eine Verkäuferin an. Sie war in etwa in meinem Alter, recht hübsch, aber trotzdem sympathisch.
Ich beschrieb ihr, wonach ich suchte und sie grinste.
„Ja, den haben wir. Hier ist er. Gibt es sogar in drei unterschiedlichen Farben.“
Der Vibrator war geformt wie ein U, mit einem etwas kürzeren Ende.
„Der rote gefällt mir.“ sagte ich. „Klappt das eigentlich wirklich mit der Fernbedienung.“
Ein Grinsen von ihr: „Ja, das geht bis etwa fünfzehn Meter Entfernung. Haben mein Freund und ich schon ausprobiert.“
Ich war verblüfft. Zum einen über die technischen Möglichkeiten und über die Offenheit der jungen Frau.
„Hat auch eine schön kraftvolle Vibration und vor allen Dingen ist er leise. Ich kann es gerne mal vorführen.“
Ich schaute sie leicht entsetzt an.
Sie lachte bei meinem Blick laut auf, so dass sich ein paar Kunden schon umdrehten, was mir wiederum peinlich war.
„Natürlich nicht an mir. Ich mach Batterien rein und dann können Sie mal fühlen.“
Ich war beruhigt.
Wir gingen also zur Kasse und sie führte in mir vor. Er war nur über die Fernbedienung zu steuern, hatte keine Knöpfe dran, nur das Batteriefach und selbst bei voller Stufe sehr leise.
„Das längere Ende steckt sich die Frau rein und das kürzere liegt dann auf der Klitoris. Man kann die Vibration für innen und außen unterschiedlich einstellen.“
„Nettes Spielzeug.“ sagte ich.
„Ja und es funktioniert sehr gut.“ grinste sie zurück.
Ich kaufte also das erste Mal in meinem Leben für meine Freundin einen Vibrator.
Und sie wusste nichts davon, da es ein besonderes Geschenk werden sollte.
Wieder zuhause schmiedete ich einen Plan.
Essen gehen und dabei die Neuanschaffung einsetzen.
Da wir beide die Woche über beide viele Termine hatten, sahen wir uns immer nur kurz im Vorübergehen.
Bei einem der Treffen lud ich sie für Freitagabend zum Essen ein, sagte ihr aber noch nicht die Einzelheiten.
Diese teilte ich ihr per SMS mit:
20 Uhr beim Italiener um die Ecke. Falls Du wieder einen Rock anziehen solltest, hab bitte was drunter an.
Zurück kam:
?????
Ich schrieb:
Mach halt. Lass Dich überraschen.
Im nach hinein verriet sie mir, dass sie die Spannung fast in den Wahnsinn getrieben hätte.
So kam der Freitag und wir trafen uns dort.
Sie hatte einen knielangen Rock an, mit dem Gewünschten drunter.
Dieses Restaurant hatte ich extra ausgewählt, da dort immer eine gewisse Geräuschkulisse durch Musik und die sich unterhaltenden Leute vorherrschte, die ein leises Motorengeräusch locker übertönte.
Wir setzten uns, bestellten und unterhielten uns.
Als die Getränke da waren, überreichte ich ihr ein kleines Päckchen. Da drinnen war nur das Vibratorteil. Die Fernbedienung hatte ich in der Hosentasche.
„Geh auf die Toilette und pack es aus. Du wirst schon wissen, was Du damit machen sollst.“
Sie schaute mich fragend an und verschwand.
Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen.
Nach ziemlich kurzer Zeit kam sie mir einem noch fragenderen Blick zurück und setzte sich wieder.
„Und was soll ich damit machen?“
„Das lange Teil rein und das kurze nach außen. Durch deine Unterhose kann es nicht rausrutschen. Dachte, es erklärt sich von selbst.“ erwiderte ich leise.
Sie zog die Augenbrauen hoch.
„Wie es eingeführt werden muss, war mir schon klar. Und dann?“
„Wirst Du schon sehen.“
Sie verschwand also wieder.
Gerade als sie sich wieder gesetzt hatte, kam unsere Pizza.
Wir wünschten uns gegenseitig guten Appetit und ich fragte mich insgeheim, ob sie den Vibrator an die gewünschte Stelle platziert hatte.
Als wir die ersten Bissen im Mund hatten und uns nebenbei über die Woche unterhielten, griff ich unauffällig in meine Tasche und aktivierte die Steuereinheit.
Unauffällig schaute ich nach unten und die Anzeige verriet mir, dass sie zum Empfänger Kontakt hatte.
Ich tippte also den Startknopf an, so dass eine niedrige Vibrationsintensität an beiden Enden gestartet wurde, während Josefine gerade sprach.
Sie brach mitten im Wort ab und schaute mich mit großen Augen an.
Jetzt wusste ich, dass der Vibrator an der Stelle, wofür er konstruiert wurde, platziert worden war.