DIE SIEBEN TODSÜNDEN
elena und ich haben uns an dieses schwierige thema herangewagt und sind dabei einen bilderzyklus zu schaffen.ich konfrontiere euch schon jetzt mit den ersten bildern weil uns eure meinung wichtig ist und wir wahrscheinlich so manch hilfreiche kritik ernten werden und diese anregungen bei der entstehung der weiteren bilder schon einfließen lassen können.
HOCHMUT / STOLZ / HOFFART
Die Sünde des ungeordneten Strebens nach Auszeichnung und Prestige, Quelle und Wurzel der Vermessenheit, der Ruhmsucht und Prahlerei.
Welchen Stellenwert hat mein Ego, meine Ich-Durchsetzung. Nicht nur die Pharaonen fühlten sich einst als Stellvertreter Gottes auf Erden. Ein alter Grundsatz lautet: "Herrschen darf nur, wer sich zuvor selbst beherrscht". Durch Schmeichelei und Falschheit nach oben zu kommen, erhöht zu werden, ist gefährlich. Ohne Demut droht die Todsünde der Hoffart. "Radfahrer" sind dabei oft die Folge - nach unten treten und nach oben buckeln.
Noch schlimmer wird es, wenn man annimmt, die Gottesebenbildlichkeit könne durch eigenes Verdienst allein hergestellt werden. Achtung vor dem "steinernen Herz": "Ich brauche von niemandem Hilfe, ich kann alles selbst schaffen, niemand braucht Hilfe und Hilfeleistung..."
NEID
Die Sünde des Unbehagens über das Glück des Nächsten, Quelle und Wurzel des Hasses, der Intrige und Verleumdung.
Neid ist vielleicht die entscheidende Todsünde. Bei anderen Menschen sehe ich immer nur das Gute, bei mir nur das Minderwertige. Die Folgen des Neids sind Verschlagenheit und Hinterhältigkeit. Neid ist vorzüglich geeignet, von den eigenen Fehlern abzulenken. Das Mißvergnügen über sich selbst wird auf die anderen projiziert. Schmeichelei und Neid treten oft gepaart auf. Demagogen wecken oft Neidgefühle, um selbst mehr Macht zu gewinnen.
TRÄGHEIT
Die Sünde der Unterlassung von Werken: von geistlichen wie auch körperlichen, Quelle und Wurzel der Apathie, der Gleichgültigkeit und des Schmarotzertums.
Müßiggang oder Faulheit bezeichnen oft ein Dahinleben ohne Eigeninitiative. Weiten wir unseren Blick aber auch auf das Innenleben aus, kommt eine viel wichtigere Sichtweise ans Tageslicht: der mangelnde Wille, an seiner Entwicklung zu arbeiten. Das Mißachten der Aufgabe "Werde, der du bist", die Verweigerung der eigenen Reifung, das Mitschwimmen an der Oberfläche der Massenströmungen ist bequem.
Ich kümmere mich nicht um meine Mitte, ich verweigere die Meditation und das Gebet. Meine unbewußten Seiten werden verdrängt, ich stelle mich ihnen nicht. Die Todsünde besteht darin, nicht nach innen zu hören und damit verborgene Talente nicht zu entdecken oder zu entwickeln. "Kommt Zeit, kommt Rat" wird so zu einer fatalistischen Lebenseinstellung pervertiert. Ich lehne meine Eigenverantwortung ab und delegiere sie an die Sterne, die Gesellschaft oder das Schicksal. Helfen sollen nur die anderen, ich bin nur zum Nehmen da. Der Sozialstaat ist zum Ausnehmen da, Eigeninitiative oder Subsidiarität kennt der träge Mensch nicht.
Todsünde kann aber auch heißen, nie ein Wagnis einzugehen, nie etwas zu riskieren, ständig zu flüchten und damit den eigenen seelischen Tod vorzubereiten. Die Selbstschädigung bei dieser Sünde ist sehr groß.
ZORN
Die Sünde des ungezügelten Temperaments, Quelle und Wurzel der Beleidigung, der Blasphemie und der Gewalt.
Gemeint ist damit nicht der "gerechte Zorn", der als "Eigenschaft" Gottes bekannt ist. (Vgl. "Eigenschaften Gottes" In: Beinert, Lexikon der Dogmatik). Denn wer liebt zeigt in seiner Treue auch Glut und Heftigkeit.
Während die Bibel den Zorn alleine Gott als Recht zuspricht, warnt sie vor dem Zorn der Menschen. Energie, die ihre Ziel nicht erreicht, kann schnell in Zorn umschlagen. Zorn macht blind, läßt unüberlegt und unbeherrscht handeln und führt ins Verderben (Amoklauf etc...) Zorn zieht uns auf das Niveau des Animalischen und Primitiven. Was im Zorn angerichtet wird, gebiert Kinder, die dann kaum mehr einzufangen sind. Neben dem hitzigen Zorn gibt es aber auch die kalte Wut, die das Leben eines Menschen verbittern und vergiften kann.
HABSUCHT / GEIZ
Die Sünde des unkontrollierten Strebens nach irdischen Gütern, Quelle und Wurzel der Hartherzigkeit, des Geizes und der List.
Menschen, die ihre Erfahrungen, ihr Können und Wissen nicht an andere weiterleiten kommen bereits in gefährliche Nähe dieser Todsünde. Der Volksmund spricht vom "Ersticken am eigenen Geiz". Schlechte Laune, Missmut und Bosheit zeigen von einer inneren Angst, die das Leben ersticken lässt. "Nichtshergebenwollen" kann sich in vielen Bereichen zeigen - von Verdauungsschwierigkeiten bis zur völligen Isolation.
Geiz sei heute eine unterschätzte Leidenschaft, resümiert Nitsche. Grau-gesichtig, giftig – ganz sicher nicht "geil" – und: Männersache. Das sagte auch schon Goethe, der im Faust, der Tragödie zweiter Teil, seinen Geiz in Hosen auftreten ließ: "Bin männlichen Geschlechts, der Geiz!" (Faust II).
WOLLUST
Die Sünde der ungeordneten geschlechtlichen Begierde, Quelle und Wurzel der Verblendung, der Triebhaftigkeit und der Selbstsucht.
Sexualität ist eine positive Kraft. Erst das Ausleben der Sexualität um jeden Preis, um des alleinigen Genusses willen, auch verbunden mit der Abwertung des Partners zerstört. Gemeint ist auch das Verführen und leere Versprechen, das bestehende Bindungen zerstört und nichts als Enttäuschung zurückläßt. Kalte Sinnlichkeit ohne Sinn, Erniedrigung und Vergewaltigung des Partners, süchtiges Verhalten ohne Rücksicht auf den Partner. (Prostitution, Kinderschändung, Notzucht, ...)
Die leidvolle Erfahrung mancher Menschen zeigt, daß Sexualität oft auch unberechenbar wird und ganze Lebensentwürfe zerstören kann. Nicht wenige Kulturen reagieren daher mit Tabuisierung oder Sexualvorschriften um sich vor einer unberechenbaren Sexualität zu schützen. (Verschleierung, Ausschließen der Frauen/Männer von bestimmten Tätigkeiten,...) Nur im Rahmen von gegenseitiger Offenheit und Vertrauen kann Sexualität längerfristig angstfrei erlebt werden.
VÖLLEREI
Die Sünde des ungemässigten Verlangens nach Speise und Trank, Quelle und Wurzel der Fettleibigkeit und Bequemlichkeit.
Das Wort Maßlosigkeit scheint für diese Todsünde gut geeignet. Jede Entfaltung muss mit Maß geschehen. Nur wer den Blick auf das Ganze, auf den Sinn nicht aus den Augen verliert, kann das richtige Maß finden. Dabei soll man sich nicht nur auf die Nahrungsmittelaufnahme (Magersucht, Fresssucht) beschränken.
Auch das Messen mit verschiedenem Maß ist hier angesprochen. "Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, beides sind dem Herrn ein Greuel." (Spr 20;10) Werden in der Gesellschaft alle gleich(mäßig) behandelt, egal ob In- oder Ausländer, Arbeitnehmer oder Unternehmer?
Wer im Übermaß lebt, stumpft oft ab. Wir wissen um die Gleichgültigkeit, mit der wir etwa dem übermäßigen Fernsehkonsum (Gewalt, Konsum, Leid, Vergnügen,...) begegnen.
Die Sünde des ungeordneten Strebens nach Auszeichnung und Prestige, Quelle und Wurzel der Vermessenheit, der Ruhmsucht und Prahlerei.
Welchen Stellenwert hat mein Ego, meine Ich-Durchsetzung. Nicht nur die Pharaonen fühlten sich einst als Stellvertreter Gottes auf Erden. Ein alter Grundsatz lautet: "Herrschen darf nur, wer sich zuvor selbst beherrscht". Durch Schmeichelei und Falschheit nach oben zu kommen, erhöht zu werden, ist gefährlich. Ohne Demut droht die Todsünde der Hoffart. "Radfahrer" sind dabei oft die Folge - nach unten treten und nach oben buckeln.
Noch schlimmer wird es, wenn man annimmt, die Gottesebenbildlichkeit könne durch eigenes Verdienst allein hergestellt werden. Achtung vor dem "steinernen Herz": "Ich brauche von niemandem Hilfe, ich kann alles selbst schaffen, niemand braucht Hilfe und Hilfeleistung..."
NEID
Die Sünde des Unbehagens über das Glück des Nächsten, Quelle und Wurzel des Hasses, der Intrige und Verleumdung.
Neid ist vielleicht die entscheidende Todsünde. Bei anderen Menschen sehe ich immer nur das Gute, bei mir nur das Minderwertige. Die Folgen des Neids sind Verschlagenheit und Hinterhältigkeit. Neid ist vorzüglich geeignet, von den eigenen Fehlern abzulenken. Das Mißvergnügen über sich selbst wird auf die anderen projiziert. Schmeichelei und Neid treten oft gepaart auf. Demagogen wecken oft Neidgefühle, um selbst mehr Macht zu gewinnen.
TRÄGHEIT
Die Sünde der Unterlassung von Werken: von geistlichen wie auch körperlichen, Quelle und Wurzel der Apathie, der Gleichgültigkeit und des Schmarotzertums.
Müßiggang oder Faulheit bezeichnen oft ein Dahinleben ohne Eigeninitiative. Weiten wir unseren Blick aber auch auf das Innenleben aus, kommt eine viel wichtigere Sichtweise ans Tageslicht: der mangelnde Wille, an seiner Entwicklung zu arbeiten. Das Mißachten der Aufgabe "Werde, der du bist", die Verweigerung der eigenen Reifung, das Mitschwimmen an der Oberfläche der Massenströmungen ist bequem.
Ich kümmere mich nicht um meine Mitte, ich verweigere die Meditation und das Gebet. Meine unbewußten Seiten werden verdrängt, ich stelle mich ihnen nicht. Die Todsünde besteht darin, nicht nach innen zu hören und damit verborgene Talente nicht zu entdecken oder zu entwickeln. "Kommt Zeit, kommt Rat" wird so zu einer fatalistischen Lebenseinstellung pervertiert. Ich lehne meine Eigenverantwortung ab und delegiere sie an die Sterne, die Gesellschaft oder das Schicksal. Helfen sollen nur die anderen, ich bin nur zum Nehmen da. Der Sozialstaat ist zum Ausnehmen da, Eigeninitiative oder Subsidiarität kennt der träge Mensch nicht.
Todsünde kann aber auch heißen, nie ein Wagnis einzugehen, nie etwas zu riskieren, ständig zu flüchten und damit den eigenen seelischen Tod vorzubereiten. Die Selbstschädigung bei dieser Sünde ist sehr groß.
ZORN
Die Sünde des ungezügelten Temperaments, Quelle und Wurzel der Beleidigung, der Blasphemie und der Gewalt.
Gemeint ist damit nicht der "gerechte Zorn", der als "Eigenschaft" Gottes bekannt ist. (Vgl. "Eigenschaften Gottes" In: Beinert, Lexikon der Dogmatik). Denn wer liebt zeigt in seiner Treue auch Glut und Heftigkeit.
Während die Bibel den Zorn alleine Gott als Recht zuspricht, warnt sie vor dem Zorn der Menschen. Energie, die ihre Ziel nicht erreicht, kann schnell in Zorn umschlagen. Zorn macht blind, läßt unüberlegt und unbeherrscht handeln und führt ins Verderben (Amoklauf etc...) Zorn zieht uns auf das Niveau des Animalischen und Primitiven. Was im Zorn angerichtet wird, gebiert Kinder, die dann kaum mehr einzufangen sind. Neben dem hitzigen Zorn gibt es aber auch die kalte Wut, die das Leben eines Menschen verbittern und vergiften kann.
HABSUCHT / GEIZ
Die Sünde des unkontrollierten Strebens nach irdischen Gütern, Quelle und Wurzel der Hartherzigkeit, des Geizes und der List.
Menschen, die ihre Erfahrungen, ihr Können und Wissen nicht an andere weiterleiten kommen bereits in gefährliche Nähe dieser Todsünde. Der Volksmund spricht vom "Ersticken am eigenen Geiz". Schlechte Laune, Missmut und Bosheit zeigen von einer inneren Angst, die das Leben ersticken lässt. "Nichtshergebenwollen" kann sich in vielen Bereichen zeigen - von Verdauungsschwierigkeiten bis zur völligen Isolation.
Geiz sei heute eine unterschätzte Leidenschaft, resümiert Nitsche. Grau-gesichtig, giftig – ganz sicher nicht "geil" – und: Männersache. Das sagte auch schon Goethe, der im Faust, der Tragödie zweiter Teil, seinen Geiz in Hosen auftreten ließ: "Bin männlichen Geschlechts, der Geiz!" (Faust II).
WOLLUST
Die Sünde der ungeordneten geschlechtlichen Begierde, Quelle und Wurzel der Verblendung, der Triebhaftigkeit und der Selbstsucht.
Sexualität ist eine positive Kraft. Erst das Ausleben der Sexualität um jeden Preis, um des alleinigen Genusses willen, auch verbunden mit der Abwertung des Partners zerstört. Gemeint ist auch das Verführen und leere Versprechen, das bestehende Bindungen zerstört und nichts als Enttäuschung zurückläßt. Kalte Sinnlichkeit ohne Sinn, Erniedrigung und Vergewaltigung des Partners, süchtiges Verhalten ohne Rücksicht auf den Partner. (Prostitution, Kinderschändung, Notzucht, ...)
Die leidvolle Erfahrung mancher Menschen zeigt, daß Sexualität oft auch unberechenbar wird und ganze Lebensentwürfe zerstören kann. Nicht wenige Kulturen reagieren daher mit Tabuisierung oder Sexualvorschriften um sich vor einer unberechenbaren Sexualität zu schützen. (Verschleierung, Ausschließen der Frauen/Männer von bestimmten Tätigkeiten,...) Nur im Rahmen von gegenseitiger Offenheit und Vertrauen kann Sexualität längerfristig angstfrei erlebt werden.
VÖLLEREI
Die Sünde des ungemässigten Verlangens nach Speise und Trank, Quelle und Wurzel der Fettleibigkeit und Bequemlichkeit.
Das Wort Maßlosigkeit scheint für diese Todsünde gut geeignet. Jede Entfaltung muss mit Maß geschehen. Nur wer den Blick auf das Ganze, auf den Sinn nicht aus den Augen verliert, kann das richtige Maß finden. Dabei soll man sich nicht nur auf die Nahrungsmittelaufnahme (Magersucht, Fresssucht) beschränken.
Auch das Messen mit verschiedenem Maß ist hier angesprochen. "Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, beides sind dem Herrn ein Greuel." (Spr 20;10) Werden in der Gesellschaft alle gleich(mäßig) behandelt, egal ob In- oder Ausländer, Arbeitnehmer oder Unternehmer?
Wer im Übermaß lebt, stumpft oft ab. Wir wissen um die Gleichgültigkeit, mit der wir etwa dem übermäßigen Fernsehkonsum (Gewalt, Konsum, Leid, Vergnügen,...) begegnen.
wir freuen uns schon auf eine spannende diskussion.
lg michael und elena