Lektion 2:
So stand er vor ihr. Ihre Mauern hatte sie schon errichtet als sie ihn in den Flur geleitete. Dennoch stand sie da so zerbrechlich. Nichts wollte sie mehr als dass er die Mauern nieder trampelt.
Er führte seinen inneren Kampf. Gehen? Bleiben? Sie schütteln? Ohrfeigen? Maßregeln?
Der Abend hatte so wunderbar begonnen. Zusammen hatten sie die Flasche Wein geleert, geredet und gelacht. Doch dann hatte etwas in ihr gezuckt. Nicht schon wieder diese Lust. Diese Gier. Immer wieder wanderte ihr Blick in seinen Schoß.
Langsam zog er sie an sich. Seine Finger unrundeten sanft ihre Kurven. Wieder ein Zucken. Diesmal war es ihr Körper. Sein Blick verengte sich. "Willst du mir noch immer den Anblick verwehren oder willst du dich wieder deiner Lust in den Weg stellen?"
Sie hatte ihn zwar gehört, aber konnte kein Wort erwiedern. Wie so oft, wenn er da war, wich die Emanzipation der Demut. Dieser Mann trieb sie noch in den Wahnsinn. Sie nahm all ihre Kraft und stemmte sich mit ihrem Geist gegen den Körper. "Was glaubst du das du bist? Ich glaube du gehst besser!"
Dann standen sie da. Der dunkle Flur ihrer kleinen Wohnung. Nur vom Wohnzimmer kam Licht zu ihnen hinüber. Sie wusste er würde wie alle jetzt gehen. Hatte sich schon damit abgefunden und bereute ihre Worte. Doch plötzlich schoss seine Hand in ihr Gesicht.
Er hatte sich entschieden. In dieser Beziehung zog er die Fäden. Ihr leidender Blick ließ ihn seine Hand führen. Nachdem sie ihr Gesicht traf packte er sie an den Schultern. " Du.gehörst.mir!"