@Wolf_Merlin
Schmunzel...
So viel Energie für ein Antwortposting? Sollte ich mich bedanken? Du hast dir Gedanken gemacht, dir offensichtlich Mühe gegeben, dir etwas auszudenken und zu formulieren. Du sprichst mich persönlich an; die Höflichkeit gebietet es, Dir zu antworten, auch wenn ich ein klein wenig mehr Forschergeist bei jemandem vermutet hätte, der sich soo viele Gedanken macht. (Dein Profil habe ich mir angesehen, um mir einen kleinen Einblick verschaffen zu können).
Nun denn:
...welche persönliche Motivation den jeweiligen Ersteller hierzu bewog. Hier konkret, Florestine, was ist Dein Anliegen?
..was bewegt Dich zu einer solchen Energieleistung, diesen Thread zu eröffnen?
Zuerst einmal werde ich mich lediglich auf die Beantwortung deiner - ich unterstelle hier einfach mal - ernst gemeinten Fragen beschränken. Obwohl dein Posting nicht gerade vermuten läßt, dass du wirklich an meiner Motivation interessiert bist (Mal sehen, ob ich dann noch auf deine etwas mühselig formulierten, der Substantiierung entbehrenden Annahmen bezüglich meiner Intention bzgl der Threaderöffnung eingehe. Wahrscheinlich erübrigt sich das, wenn du meine Antworten gelesen hast - sofern du sie verstehst.
Im letzten August bin ich auf den JC gestossen als ich auf der Suche nach der Lösung eines Problems war und habe einen Thread gestartet. Was mich sehr beeindruckt hatte, waren die Menschen (bis auf einige wenige Ausnahmen), die geantwortet hatten. Mitfühlende, interessierte, achtungsvolle, verständnisvolle, liebevolle, hinterfragende, kritische, Kopf waschende Antworten und Beiträge, die mir sehr geholfen hatten. Ich bin im JC hängen geblieben, mein Mann und ich lesen hier mittlerweile viel. Meist poste ich.
Dann stieß ich auf den Thread "Verheiratet und kaum Sex". Da wir auch dieses Problem bis zu dem "Knall" in unserer Ehe hatten, und ich von vielen Freunden und Bekannten immer wieder Bemerkungen höre, die genau das Thema wiedergeben. "Ach, ist schon wieder Pfingsten?" "Meine Frau hat Schuhe, keinen Sex" usw. usw. Dieser o.g. Thread interessierte mich sehr, und ich bliebt mehr oder weniger aktiv bis er schließlich zur Ruhe kam. Wieso gibt es das bloß in so vielen Beziehungen. Meist sind es Frauen, die ihre Lust verlieren, aber auch einige Männer. Woran, zum Teufel liegt das?? War ich doch selber einmal in der Situation (halbwegs klar und erklärbar für mich). Allerdings sobald wir unsere (ich nenne sie) Beziehungsbereinigungsphase begonnen hatten, war die Lust aufeinander wieder da, wirklich einfach so, ohne "Hilfmittel". Ich dachte, es müßte doch mehr dran sein an dem Umstand, wenn zwei Menschen ihre Lust aufeinander verlieren. Und dass man diese Lust eben nicht einfach mit Swingen, PT, neue Praktiken wiederherstellen kann, dass zeigten mir viele Postings aus "Verheiratet... Viele waren so gefrustet, dass sie fremdgingen, überlegten fremdzugehen, fremd gegangen waren. Aber so wirklich zufrieden waren sie nicht. Und auch ich wäre beinahe fremd gegangen, habe letztendlich für mich noch die Reißleine gezogen.
Zwischenzeitlich habe ich einen Thread eröffnet ("ich" im Rahmen einer allgemeinen Überschrift)
Warum ich immer weniger Sex will/wollte...
mittlerweile Teil 2
Also nach den Ursachen für die Unlust suchen wir dort (manche von uns glauben, einige Ursachen nun herausgefunden zu haben).
Aber auch hier wurde immer wieder fremdgehen erwähnt, meist als Folge davon, dass die Versuche, die die Betroffenen gestartet hatten, an der "unlustigen Situation" etwas zu ändern, nichts gefruchtet hatten. Ansonsten führe man "gute Beziehungen", man liebe sich. Meist zeigten sich diese Partner (die Unlust-igen) trotzdem verschlossen, unaufgeschlossen, desinteressiert, allgemein zufrieden bis hin zu schlicht genervt von den Avancen ihrer Partner. Wie gesagt, fremdgehen als Folge, aber auch als gerechtfertigte Antwort auf den Entzug, auf das Machtspiel, auf die unbefriedigten Bedürfnisse, sogar als etwas, wovon Partner profitieren würden/könnten. Häufig schwang mit, dass letztendlich die betrogenen Partner selbst Schuld an dem fremdgehen seien, denn hätten sie...., dann wäre nicht... Diese Rechtfertigungsversuche konnte ich zwar einerseits nachvollziehen (schlechtes Gewissen), andererseits fiel mir auf, dass die betrogenen Partner bei dieser Form der Symptom-Behandlung keine Chance hatten, denn sie waren aussen vor. Wie paßte das nun alles zusammen? Inwieweit ist Sexentzug nun etwas so essentielles für einige, das sich Sex "besorgt" werden MUSS, auch wenn man gegen Abmachungen mit seinem Partner verstößt (sonst wäre es KEIN fremdgehen), auf die Gefahr hin, den Partner u.U.so tief damit zu verletzten, dass man ihn verliert.
Mir kam es dann manchmal so vor: Je mehr ich meinen Partner dafür verantwortlich machen kan, desto geringer ist mein Versagen daran, etwas an der Situation verändert zu haben, desto "unschlimmer" wird, was ich getan habe, desto geringer KANN der Verwurf nur ausfallen, wenn es herauskommt.
Und natürlich, inwieweit ist der Partner wirklich verantwortlich mit seinem Verhalten für das Fremdgehen seines Partners (bzw. wird diese Mitverantwortung empfunden).
Reicht das erst einmal? Fragen hinreichend beantwortet? Mir scheint diese Thematik Liebe, Beziehung, Unlust, Frust, Fremdgehen eine wichtige zu sein. Von mit wirst du auch immer den Versuch unternommen sehen, WERTREI, VERURTEILUNGSFREI zu bleiben.
Florestine
P.S.
@***an
Florestine wird sich sicher noch selber dazu äußern warum sie diesen Thread eröffnet hat.
Genau, Danke!