ich bitte meinen Beitrag mit Vorsicht zu genießen ;-)
Bevor ich den alten Grabenkampf Analog versus Digital wieder anfache, möchte ich versuchen die einzelnen Aspekte mal ganz emotionslos zu beleuchten.
Wenn jemand über die Fotografie nachdenkt, dann muß er sich über das Abbildungsmedium zwangsläufig Gedanken machen. Es gibt den Chip (mittlerweile in unterschiedlichen Größen/Ausprägungen) und auch das analoge Filmmaterial in unterschiedlichen Größen.
harry1982, wenn S/W-Material zu günstigen Preisen gesucht wird, dann bin ich gerne bereit zu helfen. 3 Euro fufzisch für einen hochwertigen KB-Film ist immer machbar. Bunt-Material von Kodak gibt es an der Großmarktkasse (2 Filme für 1,79 Euro im Familiensammelpack).
Im Grunde ist die Wirtschaftlichkeitsrechnung kein echter Grund für eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung.
Jetzt muß man wissen, was man machen will und wie intensiv man es betreiben möchte. Es mag jetzt abgedreht klingen, wenn ich hier schreibe, daß eine analoge Spiegelreflex im Kleinbild-Format mit 20 Jahre auf dem Buckel schon ein echter Bringer sein kann. Aber wenn wir über das M42-System nachdenken, wie es z.B. Practika hat, dann sehen wir uns einem Objektivangebot gegenüber, das jede Vorstellungskraft sprengt. Klar, nix Autofocus ... aber es hängt davon ab, was man machen will.
Jetzt schütte ich noch mehr Verunsicherung rein. Evtl. ist sogar eine analoge Sucherkamera der absolute Bringer, weil im Bereich zwischen 35 mm und 85 mm das Scharfstellen in dunkler Umgebung bei diesen Dinger superexakt funktioniert. Eine solche Kamera gibt es für ganzganz kleines Geld mit viel Zubehör von FED zu kaufen (um die 300 Euronen fabrikneu und komplett).
Also, es kommt also ganz drauf an, was man machen will.
Geht es um qualitativ hochwertige Bilder in hoher Auflösung für große Vergrößerungen? Um schnelle Fotografie (Abbildungsgeschwindigkeit)? Oder um schnelle Bildverfügbarkeit?
Digital ist unschlagbar schnell in der Verfügbarkeit von Bildern. Ich nutze die Digi auch immer dann, wenn ich weiß, daß einen Tag später der ganze Kram verfügbar sein soll.
Hohe Bildauflösungen sind nur analog möglich.
Wenn ich EBV-Kunst machen will, macht der Einsatz der Analogen nicht viel Sinn.
Ich hab da einen Vorschlag: einfach die bisherige Digi behalten, in die Zeitung guggen und zur nächsten Fotobörse maschieren, sich selbst ein Limit von 150 Euronen setzen und dafür eine möglichst günstige Kamera erstehen (am schönsten ist es, wenn man die Kamera ergreift, die einem gerade zuzwinkert).
Wenn dann aus dem Billigkauf etwas anständiges rauskommt, kann man sich ja später noch über eine Großinvestition Gedanken machen oder schlußendlich auf Digi-Hochqualität wechseln ... oder der Virus ist bis dahin so stark, daß Digitale und Analoge in friedlicher Koexistenz arbeiten.
[b]ich habe starke Vorbehalte bei Erklärungen der alleine seeligmachenden Fotoausrüstung[/b]
Michael
(er von Trout)