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Eine brisante Frage an die Frauen hier im Forum: Gestern kam auf RTL…
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Prostitution für die Ausbildung der Kinder?|Teil 2|

Würdet Ihr Euch für die Ausbildung Eurer Kinder prostituieren?

Dauerhafte Umfrage
Prostitution für die Ausbildung der Kinder?|Teil 2|
Hallo liebe JC *wink*

Und hier gehts schon weiter mit der Frage,hier nachzulesen

Prostitution für Ausbildung der Kinder?

  • Eine brisante Frage an die Frauen hier im Forum:

    Gestern kam auf RTL ein Beitrag, in dem ein Frau interviewt wurde, die sich prostituiert, um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.
    Normalerweise gibts ja diverse Möglichkeiten, von Vater Staat Unterstützung dafür zu bekommen (Bafög, Ausbildungsbeihilfe, ...). Die Situation in diesem Fall mag aus irgendwelchen Gründen eine andere gewesen zu sein; vielleicht reichte die Ausbildungsförderung nicht aus, oder sie wollte eine finanziell aufwändigere Ausbildung ermöglichen.
    Die gezeigte Frau betrieb auf jeden Fall Prostitution, um ihre Kinder dahingehend zu unterstützen.

    Auf den ersten Blick klingt das erschreckend, und man sagt sich: ich würde mich niemals prostituieren. Auf den zweiten Blick kann man aber ins Grübeln kommen:
    Wenn diese Mutter aufgrund fehlender Qualifikation keine andere Möglichkeit sieht, ausreichend Geld zu verdienen, um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen, wenn sie also ihr eigenes Wohl hinter das ihrer Kinder stellt, müßte man doch eigentlich den Hut vor ihr ziehen, oder?

    Wie ist Eure Meinung dazu?


Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und freuen uns auf eine weitere niveuavolle Diskussion!

Liebe Grüße
  • Mod CathyB

Also ich hab alles mitgele´sen und mich mal richtig schlau gemacht wer so alles gepostet hat. Da waren unheimlich viele user die dagegen sind aber doch durchweg aus mindestens Normalverdiener Elternhäuser kommen, ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, ich komme nun mal aus einer Minifamilie die von der Sozikohle gelebt hat. Dazu kommt noch dass ich auf einem ganz kleinen Dorf großgeworden bin. Eine Ausbildungsstelle die ich bekommen konnte konnte ich nicht annehmen, weil nun mal da kein Bus hinfährt, bei uns gibts keine U.Bahnen die im Minutentakt überall hinfahren, meine Mama kein Auto, wie denn auch? Zuschüsse für eine Wohnung habe und hätte ich auch nicht bekommen, also konnte ich meinen Traumberuf sausen lassen, ich hatte keine Chance diese Ausbildungsstelle anzunehmen und musste der Kohle wegen absagen, wir sind von Amt zu Amt gegangen und haben rumgebettelt, es war einfach nicht finanzzierbar und was solte ich noch nebenbei jobben, da gibts nichts mehr wo man auch nur einen cent dazuverdienen kann.
Natürlich hätte ich nie gewollt und hätte die Lehrstelle sofort abgesagt wenn meine Mama dafür auf den Strich gegangen wäre, nur ich weiß wirklich wie weh das tut wenn man seinen Beruf den man sich seit Ewig ersehnt nicht erlernen kann weil das Geld fehlt, es gab keine anderen Möglichkeiten mehr an Geld zu kommen, also das Argument, wenn man will ist alles möglich und in Deutschland geht alles könnt ihr getrost in die Tonne kloppen.
Deswegen habe ich für Ja gestimmt ich würde wenn es nicht anders ginge für die Ausbildung meiner Kinder anschaffen gehen und es ihnen niemals im Leben sagen.
Genauso hatte ich niemals die Möglichkeit in Fächern wo ich am schwächeln war irgendwelche Nachhilfestunden zu bekommen, wäre unbezahlbar gewesen, auf dem Dorf gibt es keine Stellen wo man als ärmliches Kind hingehen kann und für Kleingeld noch was beigebracht bekommt. Die meisten die hier posten kommen aus Städten wo jeglich Einrichtungen mit der Monatskarte zu erreichen sind, ihr wisst gar nicht wie es auf dem flachen Land aussieht.
Und nochmal: Ja ich würde es für die Ausbildung und nur für die Ausbildung meiner Kinder machen.
Ich glaube durch die harte Schule der Armut sind die Wenigsten von euch gegangen.


color=orange]Aus diesem Beitrag wurden 2 Sätze gelöscht. LG Mod spielluder
Na klar...
ich würde es sogar für Geld machen.
Ich (m) mache Sex gerne, und Belohnung hat mich noch nie dazu gebracht, etwas schmutzig zu finden, was ich sowieso gerne mache.
Im Gegenteil, für Belohnung ARBEITE ich sogar. (Ich schäme mich auch dafür).

Aber ich habe sowieso noch nie begriffen, was daran schlimm sein soll. (es sei denn, es passiert unter Gewaltandrohung).
(Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mich zu rein gar nichts zwingen ließe).

Das es allerdings die einzige Möglichkeit sein soll, den Kindern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen, stelle ich in Zweifel. Ich kenne eine Familie (Taxifahrer und Teilzeit-Grundschullehrerin), die schaffen es, in Bonztown Frankfurt alle ihre 4 Kinder aufs Gymnasium und in Sportvereine (plural pro Kind) zu bringen, alle Kinder spielen mindestens ein Musikinstrument. Es ist schwer, aber möglich. Zumindest in Deutschland, dem Land der Büchereien. Wer es nicht glaubt, hat vielleicht Pech mit dem Umfeld und fehlenden Vorbildern...ach, das artet aus.
Also, Ficken fürs Hirn, klar, mache ich!!

High
Du schreibst von Frankfurt, ich hatte nie die Chance mir Bücher aus einer gescheiten Bücherrei zu besorgen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ schautmal
Es muss keine Bücherei sein - es reicht völlig, lesen und schreiben zu können. Und das kannst Du!

Denn vieles, was man braucht, um aus dem Dreck zu kommen, findet man sogar in der BILD-Zeitung. Und noch besser natürlich in vielen anderen Zeitungen - und an die kommt man überall.

Übrigens: Auch wenn wir uns hochgearbeitet haben, wir kommen aus bescheidenen Verhältnissen. Und unser Er hat sich aus sogenannten schlechten Verhältnissen (Armut total!) hochgekämpft - und ist durch besondere Umstände ein zweites Mal total verarmt (wofür er nicht allein etwas konnte - schwere Schicksalsschläge! - , aber auch selbst nicht schuldlos war). Und er hat niemals aufgegeben und sich ein zweites Mal aus dem Dreck gearbeitet. Das war hart, und er stand mehrmals am Abgrund und vor der Frage, wie es nun weitergehen soll oder ob es nicht besser ist, sich gleich aufzuhängen. Heute ist wieder gut drauf und hat es geschafft.

Ansonsten ist es allerdings richtig, was Du schreibst. Und wir gehören hier auch zu denen, die jederzeit Verständnis für Prostitution haben (und sei es für die Ausbildung der Kinder) - und ohnehin nicht kapieren, worüber sich viele da aufregen.
Geb ich dir Recht, haben es genauso durch, ich allerdings etwas schlimmer in meiner Kindheit/Jugend, hab ich ja geschrieben, er hat sich auch hochgeackert und ist dann auf die Schnauze gefallen und wieder aufgestanden, aber hier gings ja eigentlich nur um die Ausbildung und da sage ich zum wiederholtenmale Ja ich würde es tun.
@schaut mal
Hast natürlich Recht, ich kann nur von mir sprechen (und wurde von Elternseite aus mit Bildung überhäuft) und kenne natürlich nicht das platte Land.
Aber da würde dir Geld auch nicht helfen, oder?

Egal, wo man startet: wenn du einen anderen Platz im Leben erreichen willst, musst du dich bewegen (und notfalls auch auf der einen oder anderen Matratze). Es ist völlig ok, sich krumm zu legen für sein Vorankommen. Die Verachtung der Prostitution wurde von Bürgern erfunden, die nicht zulassen wollten, dass andere sie überholen.

High
Doch, mir hätte es zu einer Ausbildung verholfen die ich machen wollte, nur mangels Geld leider nicht antreten konnte.
Und wäre ich damals 18 gewesen und es hätte die Möglichkeit bestanden, ich hätte es sogar selbst für meine eigene Ausbildung getan.
****ne Paar
3.063 Beiträge
@******Mal

Lt. deinem Profil bist du 19 Jahre alt. Anstatt hier zu jammern wie wenig Geld du in der Kindheit hattest, würdest du sinnvoller eine Ausbildung beginnen die dir vielleicht nicht so gut gefällt wie dein Traumberuf. Wenn du nach dieser Ausbildung genug Geld verdienst besteht immer noch die Möglichkeit deinen "Traumberuf" zu erlernen. Selbst das Abitur muß nicht mit 18 gemacht werden, es kann nachgeholt werden. Dafür muß man aber den Po in die Höhe bekommen und etwas tun dafür...

Woher willst du wissen, welche Startmöglichkeiten die User hier hatten? Die meisten sind wesentlich älter als du, wie es ihnen vor 15, 20 Jahren ergangen ist kannst du nicht beurteilen. Jeder hat sein Paket zu tragen, nur manche tragen es soweit die Füße reichen und andere jammern schon vor dem Hochheben, dass es ihnen zu schwer ist.

Entschuldige bitte wenn mein Ton vielleicht etwas hart ist, aber so etwas bringt mich auf die Palme *rotwerd*

Viele Grüße
von den Sternen (Sie)
*****_st Frau
386 Beiträge
@sterne
Na dann komm mal von Deiner Palme wieder runter!!

Ich finde es ganz furchtbar schlimm, daß alle, die Ihre Erfahrungen und Lebensumstände bekannt geben, immer gleich als Jammerlappen beschimpft werden, nur weil sie ihren Kaviar nicht mit goldenen Löffeln gegessen haben. (etwas überspitzt!).

Wenn jemand eine arme Kindheit hatte oder eine schwere Jugend ..., dann ist das so. Punkt! Wir können uns da nicht reinversetzen, wir waren nicht dabei. Das hat doch aber nichts mit jammern zu tun. Es wird doch nur erzählt, um auch mal den andern Blickwinkel zu zeigen oder zu verstehen.

Und noch was. Ja, früher was es in Bezug Ausbildung einfacher. Das ist so. Und gerade wir älteren sollten es wissen, denn vor 20 Jahren waren wir es und jetzt unsere Kinder. Ein direkterer Vergleich geht doch gar nicht. Nicht hören sagen, nein, wir waren jedesmal dabei. Und heute bekommen viele Schulabgänger keine Ausbildung, da werfen sie es Leuten sicher nach, die schon eine Ausbildung hinter sich haben. Und ich bilde mir ein, gehört zu haben, daß man nur 1 mal Unterstützung bekommt (wie 1 x Bafög fürs Studium). Jede weitere Ausbildung ist Hobby und Freizeitbeschäftigung! Und Hobbies kosten Geld.

Ich habe jedenfalls größeren Respekt vor Müttern und Vätern, die diesen letzten Schritt in Erwägung ziehen, als die, die zu Hause sitzen und überlegen, von welchem Amt sie nun noch etwas Geld bekommen können. Dafür bekomme ich nämlich am Monatsende von meinem Brutto fast nichts mehr raus. Und langsam sehe ich das auch nicht mehr ein.

Außerdem zahlt der Staat nur bis 14 Unterhalt (wenn der Vater nicht zahlt). Und nach meiner bescheidenen Meinung ist ein Kind dann noch nicht mal am Rande einer Ausbildung.
@Sterne
ich habe in keinster Weise gejammert dass es mir schlecht geht, als Kind hatten wir nichts und ich habe meinen Arsch in Höhe gerissen und eine Ausbildung (übrigens mit Lehrzeitverkürzung) gemacht, zwar nicht mein Traumberuf aber halt was anderes und dabei hatte ich noch ne Menge Glück, so hat mir mein Partner unheimlich geholfen und zwar auch finanziell dass ich voll und ganz auf das Lernen konzentrieren konnte, sonst hätte ich meine Lehrzeit in nicht so kurzer Zeit durchziehen können.
Wie Cora schon gesagt hat, hab ich nur mal beschrieben wie es Familien gehen kann weil es mir so ging, also lediglich einen Erfahrungsbericht, aber scheinbar sind diese nicht so gefragt.
So und nun entschuldige meinen scharfen Ton:Dann bleib auf deiner Palme und werf mit Kokosnüsse auf diejenigen deren Meinung du nicht hören willst, aber hör auf mich hier als Jammerlappen hinzustellen nur weil es Dir besser ging und scheinbar deiner Meinung nach die unteren Schichten es zu nichts bringen weil sie lediglich zu faul sind.
****ne Paar
3.063 Beiträge
ich habe meinen Arsch in Höhe gerissen und eine Ausbildung (übrigens mit Lehrzeitverkürzung) gemacht, zwar nicht mein Traumberuf aber halt was anderes

Dann weiß ich nicht, wo dein Problem eigentlich liegt. Wenn du es geschafft hast trotz deiner schlechteren Startposition eine gute Ausbildung zu machen, müßtest du doch wissen, was alles möglich ist wenn man sich Mühe gibt. Es ist wichtig WAS man erreicht hat und nicht welche Leute dieses Ziel hätten leichter erreichen können...

Glaubst du wirklich jede Führungskraft in Deutschland wäre von den Eltern gesponsert worden um seine Position zu erreichen?

Das weicht mir jetzt aber alles viel zu weit vom Thema ab. Ich wünsche euch noch viel Spaß in diesem Thread.

*bye*

Viele Grüße
von den Sternen (Sie)
*****_st Frau
386 Beiträge
@sterne
Es stand ja nicht zur Debatte, was sie erreicht hat und weshalb.

Sie hat versucht zu erklären, warum sie sich für eine bessere Ausbildung ihrer Kionder prostituieren würde. Nämlich aus der Erfahrung heraus, wie Scheiße es ist, wenn man als Kind nichts hat, nichts darf und immer der letzte in der Schlange ist. Deshalb würde sie es tun. Um ihren Kindern den Weg zu erleichtern. Und darum ging es doch.

Die ständigen Unterstellungen von Jammern, das alles nicht so schlimm war etc. weichen vom Thema ab.
Lass gut sein Cora, wer so hoch oben auf der Palme sitzt bekommt nicht alles mit.
*******667 Frau
335 Beiträge
Also ich kenn das so, dass eine Mama -die ungefähr so alt ist wie ich- nachts strippen geht, um ihre Family über Wasser zu halten und ihre Ausbildung zu investieren.

Das finde ich in keiner Weise verwerflich. Dennoch bin ich der Meinung, dass heutzutage zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung von Familien existieren.

Die Prostitution ist härter, als wir uns das vorstellen und kann eine Frau innerlich zugrunde richten. Das Schlimme ist das Abstumpfen. Und den Teufelskreis, in den Sie geraten: Sie können den Sex mit den vielen ekligen Männern nicht ertragen und nehmen deswegen Drogen, schlussendlich schaffen sie nicht mehr an, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, sondern ihre Drogensucht!! Da haben sie meist noch weniger als vorher !!

So ein Schritt ist also durchaus zu bedenken.

Für die befreundete Mama von mir ist es wichtig so schnell wie möglich dem Milieu wieder den Rücken zukehren zu können, deshalb macht sie mit einem Teil des finanzierten Geldes eine Weiterbildung, um wieder einen "richtigen" Job bekommen zu können. Mit so einer Aussicht im Hinterg rund behält man die Kraft noch ein bisschen durchzuhalten !!
*****_st Frau
386 Beiträge
Der Staat kann nicht ständig nur unterstützen. Und in Zukunft wird es noch weniger werden, denn der Staat ist pleite.

Außerdem können nicht immer die Arbeitenden zur Kassen gebeten werden, nur weil andere ihr Leben (also Partnerschaft) nicht auf die Reihe bekommen. Ich bemühe mich ja auch mit meinem Mann irgendwie vernünftig über die Runden zu kommen. Und wenn aus einer Partnerschaft Kinder hervorgegangen sind, muß ich eben an dieser Partnerschaft arbeiten. Da kann ich nicht beim ersten Problem oder bei Unreife die Koffer packen und nach Unterstützung blärren. Wobei ich jetzt nicht die meine, die nach vielen Jahren auseinandergehen, die unfreiwillig in diese Notsituation kommen usw.

Also ihr seht, es ist immer schwierig. Man trifft mit seiner Aussage immer die Richtigen, aber auch immer viele Falsche. Es ist nicht einfach.
So wie es deine Bekannte macht war es ja auch angedacht, beim diskutieren.
Das Thema mal von ner ganz anderen Seite:
Habt ihr mal drüber nachgedacht, wie das (Noch-) Kind sich vielleicht später mal fühlt, wenn es irgendwann erfährt, dass Mama für die eigene Ausbildung auf den Strich gegangen ist???
Also ich versuch mich da gerade rein zu versetzten und hätte damit sicher ein massives Problem- vor allem, weil es ja nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Und, @ schautmal:

Deine Argumente sind nachvollziehbar und ich will jetzt hier sicher nicht dagegen wettern. Aber auch wenn das flache Land die Infrastruktur für ne vernünftige Ausbildung nicht bietet, so kann man ja auch da weggehen. Ich musste mir von meinem Lehrlingsgehalt auch die Wohnung und meinen Unterhalt finanzieren weil ich von meinen Eltern keine Kohle bekommen habe, warum sollten das andere nicht schaffen? Natürlich hab ich nebenbei noch gejobbt in Kneipen ecetera weil das Geld nicht gereicht hat-- war ne harte Zeit. Aber funktionierte...
Hab ich schon erzählt warum es nicht ging.
*******der Frau
70.978 Beiträge
zwei sachen
Und heute bekommen viele Schulabgänger keine Ausbildung,

in unserem betrieb waren 3 ausbildungsplätze ausgeschrieben. von sage und schreibe 14 bewerbern sind 2 gekommen. sagt doch auch schon so einiges aus.

und dann bitte ich hier, und meine betonung liegt auf bitte, keine persönlichen beleidigungen los zu lassen und beim thema zu bleiben.

lg
mod
spielluder
Ich selbst komme aus einer Akademiker-Familie, diese wiederum kommen aus gutbürgerlichen Verhältnissen ....

Ich hatte nicht diesen Ehrgeiz, weil ich alles bekommen habe. Dann war ich noch zu dumm und habe meinen Ex finanziert. Eigentlich hätte ich einiges an Geldern ansparen können. Zu spät, zu blöd.

Nun haben wir zeitweilig trotz Arbeitsstelle etwa 250 EUR UNTERHALB des Sozialhilfeminimums gelebt und es ging auch. Wir wussten nicht, dass sogar wir Unterstützung bekommen würden.

Solange das Erziehungsgeld da war, war das auch noch zu verkraften, aber das fällt so nach und nach weg und dann?

Wenn ich jetzt an sozial schwache Familien denke, die Kinder bekommen - nach 1 Jahr ist Schluss und dann? Die Kinderkrippe wird vom Jugendamt übernommen, aber nur dann, wenn die Mutter auch einen Job hat. Aber wenn nicht? Als Mutter einen Job zu bekommen ist nicht überall leicht. Häufig wird heutzutage Flexibilität verlangt. Ich kenne mittlerweile genug Familien die sich wirklich bemühen und trotzdem nicht herauskommen aus dem Sumpf.

Wenn sich eine Mutter dazu entscheidet, ihrem Kind eine Chance zu ermöglichen, aus diesem Sumpf herauszukommen, ohne es damit gleich zu einem Weichei zu machen (ich rede hier nicht von Klamotten oder Handy als Statussymbol), dann sage ich persönlich HUT AB!

Und wer hier behauptet, dass JEDER hier im Sozialen Netz aufgefangen wird, der kann sich gerne bei mir melden, denn seltsamerweise sind wir selbst gleich 2 x durch das soziale Netz gefallen und hatten keinerlei Anspruch auf diese Gelder. Trotz Widerspruch. Und zwei weitere Familien die ich kenne.

Das Geld konnten wir uns übergangsweise von meinen Eltern leihen, weil seine Eltern auch gerade über die Runden kommen, aber auch nur weil sie selbst eben oben stehen. Ein Normalverdiener hätte keine zweite Familie mit 5 Köpfen über Wasser halten können über mehrere Monate.

Das soziale Gefälle wird immer größer, ich erlebe es selbst mit, auch wenn ich für mich denke, dass wir noch verdammt gut dastehen, im Gegensatz zu anderen Familien. Wir haben Klamotten (keine Marke), anständig zu essen, zu trinken, Kindergarten, wir können zum Spielplatz fahren, ein Eis kann ich den Kindern auch noch kaufen gehen .... aber wenn die ganzen Erziehungsgelder wegfallen (nochmal 300 EUR weniger dann) und die Älteste in die Schule kommt (240 EUR waren es vor Ort dieses Jahr an Schulmaterial), Schulranzen etc. muss ja auch gekauft werden (Second-Hand, aber trotzdem kostet das normalerweise Geld), dann noch bestimmte Stifte, Schreibmaterial etc. WIRD HIER VON DER SCHULE VORGESCHRIEBEN, also nix mit Stiften etc. vom Lidl oder Aldi .... dann wird mir schon ganz schlecht. Ich fange mehr oder weniger jetzt schon an darauf zu sparen. Wenn die Waschmaschine kaputt geht, haben wir ein riesengroßes Problem.

Urlaub? Seit 6 Jahren sind wir eine Familie, wir waren bisher kein einziges Mal im Urlaub und auch für die nächsten Jahre kommt das nicht in Frage. Wir fahren mal für 2 - 3 Tage zu meinen Eltern, gehen in einen kleinen Tierpark, der grad mal 2 EUR Eintritt kostet, gehen in den Landschaftspark etc. DAS ist unser Tapetenwechsel.

Ein eigenes Auto haben wir auch keines, ich habe ein Lastenfahrrad, mit dem ich alle Kinder sowie Einkäufe befördern kann. Das Auto darf ich mir ab und zu von meinen Eltern ausleihen.

Es gibt solche und solche Geschichten. Die einen haben es geschafft, die anderen haben es probiert aber es kamen Hürden. Manchmal ist der Weg bei einem steiniger als beim Anderen.

Ich will nicht darüber jammern, wie schlecht es uns geht. Ich habe ja schon geschrieben, dass es uns noch verhältnismäßig gut geht und dass es von uns als Eltern versiebt wurde. Selbst schuld ... trotzdem müssen es die Kinder ausbaden. Eigentlich muss meine Tochter zur Krankengymnastik und eine Therapie würde ihr besonders gut helfen, wird aber nicht von der Kasse übernommen - 30 EUR pro halbe Stunde. Und bei ihr ist das nicht vorübergehend. Also müssen wir auf diese Therapie verzichten und können nur das "Standardprogramm machen". Und Kinder sind sehr rabiat und hart. Hänseleien über ihre Beinstellung könnte ich nicht ertragen, denn ich weiß, dass sie schon viel mitmachen musste und ich möchte nicht, dass sie unnötig leiden muss.

Was in meinem Ermessen liegt kann ich auch ändern und wenn es durch Prostitution ist. Sei es die Schulausbildung oder irgendeine Therapie oder sonstwas .... sogar rythmische Sportgymnastik ist gut für ihre körperlichen Probleme ... alles was hilft, den sozialen Anschluss nicht zu verpassen (es gibt auch andere, die keine Markenklamotten etc. haben, die sich dann zusammenschließen) .... ich würde es tun. Und für alle meine anderen Kinder auch!!!

Ich kenne genug Kinder, die alleine in die Schule gehen und auch alleine wieder nach Hause und das mit 6 Jahren. Was in dieser Kinderseele vor sich gehen mag .... *snief2*

Deshalb gilt auch für mich immer noch: Wenn ich meinem Kind eine bessere Ausbildung ermöglichen kann (sei es Fahrtkosten zum Job, Nachhilfe - die fängt ja nicht erst ab 9. Klasse an, andere Dinge wie Bücher oder Schulmaterialien, ... ) ICH WÜRDE MICH NOTFALLS PROSTITUIEREN! Dabei bleibt es!


Und wer mir nicht glaubt, der steinige mich eben oder schreibt mich an, wo diese sozialen Löcher sind, durch die man fallen kann.
***er Mann
2.519 Beiträge
@ spielluder:
Solche Fälle wie Du sie beschreibst, gibt es natürlich auch - Du hat einmal geschrieben, dass Du im Sozialbereich tätig bist, und diese Berufe gehören leider nun einmal nicht zu denen, um die sich junge Leute reißen. Aber Du hast natürlich recht: Manche Stellensuchende jammern, dass sie keinen Job bekommen - sie sollten ehrlicherweise dazusagen, dass sie keinen Job nach ihrem Geschmack bekommen. Andererseits sind Jobs im Sozialbereich wiederum solche, die nicht jeder machen kann. Also ist es vielleicht besser, dass sich niemand bewirbt, der/die eigentlich Friseur/in werden will.

Die große Mehrheit der Fälle läuft heutzutage aber anders, man könnte es als "betriebliche Heuchelei" betiteln; ich erzähle kurz von der Situation in Österreich: Es herrscht recht große Nachfrage nach Lehrstellen in der metallverarbeitenden Industrie und in der Baubranche bzw. den Baunebengewerben (d.h. Jugendliche suchen Lehrstellen). Den Betrieben ist die Ausbildung von Lehrlingen aber schon seit Jahren zu aufwändig, daher gibt es viel zuwenig Angebot an Lehrstellen. So, jetzt könnte man sagen, so ist das eben in der Privatwirtschaft - wenn keine zusätzlichen Kräfte benötigt werden, dann ist das so. Aber es ist eben nicht so: Dieselben Branchen beklagen nämlich einen eklatanten Facharbeitermangel und wollen sich fertige Facharbeiter aus Osteuropa holen. Das bedeutet also, die Betriebe wollen gut ausgebildete Facharbeiter, aber die Ausbildung selbst sollen offenbar andere übernehmen. Wenn das keine Heuchelei ist, was dann?

Sorry, wenn das jetzt schon ziemlich off-topic ist - ich werde mich bemühen, in Zukunft wieder beim Thema zu bleiben.

@ schautmal:
Dass im ach so entwickelten Deutschland oder Österreich manchmal alle sozialen Netze versagen und man/frau dann zur Selbsthilfe greifen muss und sich prostituiert, da gebe ich Dir recht. Ich habe auch mehrfach ausdrücklich geschrieben, dass ich vor Prostituierten mindestens denselben Respekt habe wie vor allen anderen Menschen.

Du bist aber trotz allem - sorry - kein klassisches Beispiel für solche Fälle. Mit zarten 19 Jahren hast Du eine Ausbildung hinter Dir und stehst beruflich offenbar ganz gut da; also hat das System in Deinem Fall doch nicht ganz versagt.
Abgesehen davon wäre Prostitution in Deinem Fall ohnehin keine Lösung gewesen. Du bist in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Nehmen wir an, Deine Mutter hätte sich prostituieren wollen - hätte eine ausreichende Zahl von Kunden den Weg in Euer Dorf gefunden? Und wenn nein: Ihr hattet kein Auto und eine miserable Öffi-Verbindung - wie wäre sie also zu ihren Kunden gekommen?
Mein Jüngster ist übrigens auch ab dem 2. Lebensjahr schon für den KiGa angemeldet, dass ich wieder arbeiten gehen kann. Derzeit mach ich was von zuhause aus, war aber Glück und dass ich das eben arbeiten KANN (durch Berufsausbildung), dass ich was gefunden habe.

Ein anderer Job wäre so nicht möglich mit 3 kleinen Kindern, von denen bisher noch eines zuhause ist.
*****_st Frau
386 Beiträge
@Suncemoye
Du beschreibst wunderbar das, was ich die ganze Zeit zu sagen versuche.

Leider werden von den Meisten hier nur die Extremfälle betrachtet. Aber das große Mittelfeld geht unter. Das sind nämlich die, die sich jeden Tag kaputt ackern, die sehen wie sie weiterkommen und am Ende des Tages sogar noch so gut drauf sind, daß die sagen "eigentlich geht es uns gut". Deshalb wird gar nicht gesehen, wie schwer es eigentlich ist, wie jedes Geldstück 3mal umgedreht wird.

Übrigens: hat Dir noch Keiner gesagt, daß Schule nichts kostet? Also wars wohl doch wieder der Rieseneisbecher, oder? (ganz großes Augenzwinkern!)

Und hier wird nicht gejammert, es werden nur Tatsachen geschildert.

@*****001:
Es geht nicht darum, was schautmal von einer Prostitution ihrer Mutter gehabt hätte, sondern das sie aufgrund ihrer Kindheit es für ihre Kinder tun würde.
***er Mann
2.519 Beiträge
@ CoraW:
Aber gerade schautmal ist doch eher ein Beispiel dafür, dass man/frau trotz finanzieller Schwierigkeiten in der Kindheit und Jugend eine gute Ausbildung schaffen, und, was entscheidend ist, einen guten Beruf ergreifen kann.
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