Surreale Morgengedanken
NachtIrgendwo überall sitzt sie,
um ihren faltigen Mantel zu weben,
dessen Spitzen und Säume
zu gefährlicher Feingliedrigkeit ausarten.
Ein gewaltiges Loch hat sie gebildet,
wo sich bizarre Figuren formieren,
die aus dem Hintergrund
eine allmächtige Fatamorgana bewegt.
Allerorts liegen drohende Buchstaben
und schreien ihre Gesetze in die Welt –
oder sie kommen ganz leise geschlichen.
Flüstern sie uns Angst ins Ohr?
Die Fasern der Dunkelheit
haben es ihr angetan.
Wir glauben sie erträglich weich,
greifen hinein und winden uns schrecklich.
Wir sind bei dir, Nacht, fürchte dich nicht!
*
Schwebezustände
Wo sich Träume überschneiden,
in des Tod’s Geschwindigkeiten
(der die Zeit zum Raume flicht),
dort ist Dunkelheit gleich Licht.
Die Ausgeburten deiner Hölle
führen etwas mit sich: Krieg!
Sie treten mit dir auf der Stelle –
Doch am Ende ist kein Sieg.
Denn das altbekannte Grauen
holt dich morgens aus dem Bett.
All dein dreistes Gottvertrauen
kommt für die Wirklichkeit zu spät.
Denn die Universen schweben
unheilvoll und leuchtend: Stille?
Und die heiligen Nornen weben
was dann aussieht wie dein Wille.
*
Heimlich
Heimlich sehne ich mich
nach den Sternen,
die gefallen sind
in einen Garten
aus Porzellanelefanten.
Als Kamel wäre es leichter
oder als Pack-Esel,
das zu begleiten
was „nützlich ist.
Mein Rücken schmerzt!
Ein paar grüne Zweige
gehörten für mich auch dazu,
als Bodenstation
und etwas fruchtbare Erde.
Danach frage ich das Jetzt!
(c) Sur_real