Alles eine Frage der Kalkulation?
Neugierig wie wir sind, haben wir uns zunächst einen Überblick verschafft, welche Angebote am Markt sind; schliesslich kamen einige Besuche in zwei regionalen Clubs.
Zunächst war Alles neu, Alle waren lieb.
Allerdings kamen wir als Paar nicht zum Zug; vor allem wegen des Männerüberschusses, der um uns kreiste wie Fliegen um die Lampe, der ziemlich festgefügten "Beziehungen" derer, die sich schon kannten, auch wegen des Geschmacks meiner Partnerin, die an den verfügbaren Herren keinen Gefallen fand.
Immerhin sahen wir in einem Club doch sehr deutlich den Pleitegeier am Horizont kreisen, genauer hinsehend war zu erkennen, dass der Umbau des Gebäudes zum SC vorwiegend in Schwarzarbeit minderer Qualität erfolgte, das Wasser des kleinen Wirlpools wurde erst gewechselt wenn es die Farbe änderte, der verfügbare Staubauger wurde nicht regelmässig genutzt, und oh!
Es gab keine Verlängerungsschnur für das Gerät, so dass die Peripherie wohl auf ewig ungesaugt blieb.
Im zweiten Club, etwas weiter entfernt war die Stimmung bei unseren ersten Besuchen, sehr gut.
Soloherren fielen in dem Gewimmel nicht auf, die Einrichtung erschien professioneller, der Service war top.
Diesen Club besuchten wir einige Wochen später noch einmal in Begleitung eines Paares und dessen Freundin,...
Das war dann der Absturz!
Der Laden war leer, bis auf drei mittelalterliche recht beleibte Herren, die an der Theke auf uns lauerten. Es war nicht einmal möglich, der Veranstalterin Guten Abend zu wünschen, ohne lostatschende Hände abzuwehren.
Gut, wir fuenf hatten uns auf diesen Abend gefreut, und wussten vom Ampelzimmer in diesem Club, in das man sich "ungestört" zurückziehen kann (Ampel rot), Voyeure zulassen kann (Ampel gelb), oder man lädt ein
(Ampel grün)
Ich bin in Erinnerung an unsere Begleitung sicher, dass wir irgenwann bei ner grünen Ampel gelandet wären, aber dazu sollte es gar nicht kommen.
Die Herren sassen quasi schon bei Bier und Chips am Mattenrand, als wir noch versuchten, die Ampel zum funktionieren zu bringen.
Als wir uns auch nach einiger Zeit noch weigerten, Kommentare oder grabschende Hände aus dem "Off" zuzulassen, wurde die Stimmung der Herren so aggressiv, dass wir alle beschlossen, die Eintrittsgelder abzuschreiben, und das Weite zu suchen,...
Leider sind wir aus monetären und immobilen Gründen nie dazu gekommen, einen der Clubs aufzusuchen, die den Paaren soviel Geld abnehmen wie Einzelherren, denn ich glaube das Geheimnis ist schlicht ein finanzielles.
Die Paare zahlen in gemischten oder Überschussclubs nicht mehr, als sie verzehren und verbrauchen; selbst wenn wir anständig essen gehen rechnen wir mit einigen €uronen mehr.
Die Herren zahlen ca. das dreifache, pro Nase gerechnet sogar noch mehr und sind damit finanziell für solche Clubs sehr wichtig.
Bei normalem Geschäftsgang mag es nicht immer auffallen, aber die Betreiber sind sehr besorgt um die Einzelherren und jeder versucht auf die eine oder andere Art, diesen Kreis zu binden. Das geht bis zum Einsatz professionelen weiblichen Personals, das zur Not auch noch während des Abends geordert wird.
Fazit für uns: wenn wir es uns leisten können, probieren wir gerne noch mal was "exclusives", aber weder ich noch meine "Beste Ehefrau von Allen" möchten sich für die Existenz eines misslungenen Geschäftsmodells prostituieren.
Denn:
Menschen zum swingen findet man in unzähligen Foren,
Zuschauer gibts an jedem Baggersee,
und für den Betrag, den zwei Pärchen zahlen kann ich Essen und Trinken für zwei Partys auffahren.
Liebe Grüsse aus dem mittleren Mittelhessen