Meinen Erfahrungen nach können es sich Leute mit einer nicht "selbständig" ausgeübten Tätigkeit nur seltenst schwer vorstellen das es auch mehr wie eine 40Stunden Woche gibt! Das ist nicht böse gemeint, nur eine Meinung auf Grund meiner Erfahrung!
Klischee, Klischee! Ich frag mich dabei immer wieder, wie sich eigentlich solche "Dinge" in unserer Zeit, in der man eigentlich kaum noch festgelegte Arbeitszeiten findet, weiterhin hält.
Wohl nur, damit die Selbstständigen ihre Eigeninitiative für sich selbst, ganz uneigennützig, verbrämen können.
Ich schieb derzeit 120 (und das sind weinig!) Überstunden vor mir her. Die bekomme ich nicht bezahlt (wäre schön) sondern muß ich "abfeiern" (was für ein entarteter Begriff, schließlich hat man dafür geearbeitet). Mit der Konsequenz, dass ich in dieser Zeit wieder durch einen Mitarbeiter ersetzt werden muß, der wiederum Überstunden macht. Hier beißt sich im öffentlichen Dienst die Katze in den Schwanz, worüber ich vergebens seit Jahren Wutausbrüche bekommen könnte, aber nichts ändern kann, da entweder eine Gewerkschaft oder der Arbeitgeber gegen bezahlte Überstunden sind.
Aber zu Deiner Frage: Dein Freund hat sein asketisches Schiksal selbst gewählt. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ob das gut oder schlecht für ihn ist, ehrt Dich, ist deshalb aber vollkommen fehlgefühlt.
Ihm ist nur zu wünschen, dass er den Absprung aus seinem Eremitendasein schafft, bevor er beziehungsunfähig wird, was wiederum abzusehen ist, denn ihm geht wertvolle Zeit der Erfahrung mit einem Partner verloren. Diese Erfahrungsfähigkeit kann man nämlich verlernen, wenn man sie nicht durch Beziehungen pflegt.