Ritt auf den Wolken
Zwischen mannshoch gold’nen Kandelabern,zwischen „Wahrheit“ und Halluzinationen,
zwischen 1000 Wenns und 1000 Abern,
vergeht der Inhalt, den wir hier bewohnen
und Wehmut schleicht sich nüchtern ein –
dies ist ein auf den Traum gestütztes Sein!
Wenn in Alleen ganz leise Blätter rauschen,
wenn von den Sternen Silberfarbe fällt,
wenn wir in Leidenschaft die Küsse tauschen,
dann geht ein süßer Schleier vor die Welt
und Sonne steht im Dunst an Horizonten –
wir wähnen uns im Schönen und Gekonnten.
Dann schwebt die Barke Leben von den Ufern,
die Himmel haben und doch keinen Grund,
dann wendet sich die Psyche zu den Rufern,
wie hin zu einem lang gesuchten Fund.
Die Rufer, das sind Stimmen aus der Seele –
sie hören dich zuerst und nun erwähle:
vor dir ist Zeit in dunkel wartenden Gesichten,
du gehst zu ihr durch leichte Flügeltüren
und bist behängt mit vielerlei Gewichten
und lässt dich wie ein kleines Kind verführen,
weil du nur bist solang dich Wolken tragen –
den Ritt auf ihnen musst du immer wagen.
Nicht ist tragender: Täuschung aus Sekunden,
die sich wie Kettenglieder aneinanderreihen.
Ein Ränkeschmied hat dich an sie gebunden,
nun wartet er auf dein und mein Verzeihen.
Und doch – die Wehmut zeigt dir in Tristessen –
du bist nur falschem Zauber aufgesessen!
(c) Sur_real