Hallo Sean_Sirion,
vor lauter Gedanken an die "Grundausstattung" wurde bisher kaum an die Beschaffung des notwendigen, fachlich Vorwissens gedacht. Super, dass du das deutlich gemacht hast!
Alles berücksichtigt reduziert sich das Risiko für die Notwendigkeit eines Schneidewerkzeuges bereits mächtig. Ganz verzichten würde ich dennoch nicht darauf, etwas Geeignetes in Reichweite zu haben.
Zur Forensik kann ich aus erster Quelle etwas beitragen: ich habe selbst zwei Jahre als Arzt auf der forensische Medizin gearbeitet. Unser Einzugsgebiet lag bei einer Bevölkerung von etwas über 1.000.000 Einwohner. Innerhalb von zwei Jahren gab es nicht einen einzigen ernsthaften Zwischenfall, der durch eine Bondage-Situation zu zweit entstanden ist. Sehr wohl gab es aber eine ganze Reihe von Todesfällen im Zuge von autoerotischer Selbstfesselungen - was auch leicht erklärbar ist, aber das ist wieder eine andere "Baustelle"...
Mit Sicherheit kommen immer wieder Nervenschädigungen (oder auch Organschädigungen (Armgelenke, Ellenbogengelenke, Kniegelenke, Hoden, Brustdrüsen...)) vor - auch bei zwei beteiligten Partnern - offenbar aber nicht in einer Schwere, die die forensische Medizin befassen würde - das geht zumindest aus einigen Beiträgen in den unterschiedlichsten BDSM-Foren über sehr viele Jahre hervor.
Konkrete Zahlen über "minder" schwere Folgen gibt es leider nicht.
Hallo Gemeiner_Kerl,
eine nicht durchblutete Extremität, ein zu langer abgedrückter Nerv, führt dazu, dass die Peripherie "taub" wird - d.h. der/die Betroffene spürt eine Extremität nicht mehr. Es macht keinerlei Schmerzen. Warum sollte jemand deswegen in Panik geraten und wild um sich schlagen (so ferne das die Bondage überhaupt erlaubt?)???
Dein Hinweis auf "gutes Licht" ist durchaus richtig - ganz besonders bei Bondage-Arten die primär auf "Abbinden" von Körperteilen ausgerichtet sind. Doch lange bevor man ein Notfallwerkzeug braucht, würde gutes Licht bereits helfen, die herannahende Situation rechtzeitig zu erkennen. Fast alle Räumlichkeiten verfügen auch bei Bedarf über eine "ordentliche" Zimmerbeleuchtung. Und wenn nicht, hilft auch eine Taschenlampe in Reichweite, um die Hautfarbe objektiv in "gebührenden" Abständen - ich würde einmal von "alle 5 Minuten ausgehen - kontrollieren zu können - das beste Signal herannahender Probleme.
Was den Umgang mit einem scharfen Messer betrifft, hast du möglicher Weise eine falsche Vorstellung davon, wie man damit umgehen sollte - vielleicht hätte ich das auch detaillierter schreiben sollen:
Es geht nicht darum, das Seil mit einem einzigen Schnitt zu durchschneiden. Das könnte in der Tat auch sehr leicht die Haut unnötig tief verletzen. Auch Chirurgen schneiden nicht mit einem Schnitt alle Schichten auf einmal durch, sondern arbeiten sich mm für mm durch die Gewebsschichten - mit ein bisschen Übung kommt man so sehr rasch voran, auch durch ein Seil - UND - belastet auch dünnste Klingen nicht so, dass sie brechen könnten - ich bekäme das auch mit einer Rasierklinge hin. Wenn man es korrekt macht, "landet" man am Ende nach ein paar Sekunden bei einigen wenigen Seilfasern - die dann meistens leicht ohne Messer manuell zu trennen sind - oder unter Spannung von selbst nachgeben, bevor die Haut überhaupt tangiert wird.
LG,
DocWolf
vor lauter Gedanken an die "Grundausstattung" wurde bisher kaum an die Beschaffung des notwendigen, fachlich Vorwissens gedacht. Super, dass du das deutlich gemacht hast!
Alles berücksichtigt reduziert sich das Risiko für die Notwendigkeit eines Schneidewerkzeuges bereits mächtig. Ganz verzichten würde ich dennoch nicht darauf, etwas Geeignetes in Reichweite zu haben.
Zur Forensik kann ich aus erster Quelle etwas beitragen: ich habe selbst zwei Jahre als Arzt auf der forensische Medizin gearbeitet. Unser Einzugsgebiet lag bei einer Bevölkerung von etwas über 1.000.000 Einwohner. Innerhalb von zwei Jahren gab es nicht einen einzigen ernsthaften Zwischenfall, der durch eine Bondage-Situation zu zweit entstanden ist. Sehr wohl gab es aber eine ganze Reihe von Todesfällen im Zuge von autoerotischer Selbstfesselungen - was auch leicht erklärbar ist, aber das ist wieder eine andere "Baustelle"...
Mit Sicherheit kommen immer wieder Nervenschädigungen (oder auch Organschädigungen (Armgelenke, Ellenbogengelenke, Kniegelenke, Hoden, Brustdrüsen...)) vor - auch bei zwei beteiligten Partnern - offenbar aber nicht in einer Schwere, die die forensische Medizin befassen würde - das geht zumindest aus einigen Beiträgen in den unterschiedlichsten BDSM-Foren über sehr viele Jahre hervor.
Konkrete Zahlen über "minder" schwere Folgen gibt es leider nicht.
Hallo Gemeiner_Kerl,
eine nicht durchblutete Extremität, ein zu langer abgedrückter Nerv, führt dazu, dass die Peripherie "taub" wird - d.h. der/die Betroffene spürt eine Extremität nicht mehr. Es macht keinerlei Schmerzen. Warum sollte jemand deswegen in Panik geraten und wild um sich schlagen (so ferne das die Bondage überhaupt erlaubt?)???
Dein Hinweis auf "gutes Licht" ist durchaus richtig - ganz besonders bei Bondage-Arten die primär auf "Abbinden" von Körperteilen ausgerichtet sind. Doch lange bevor man ein Notfallwerkzeug braucht, würde gutes Licht bereits helfen, die herannahende Situation rechtzeitig zu erkennen. Fast alle Räumlichkeiten verfügen auch bei Bedarf über eine "ordentliche" Zimmerbeleuchtung. Und wenn nicht, hilft auch eine Taschenlampe in Reichweite, um die Hautfarbe objektiv in "gebührenden" Abständen - ich würde einmal von "alle 5 Minuten ausgehen - kontrollieren zu können - das beste Signal herannahender Probleme.
Was den Umgang mit einem scharfen Messer betrifft, hast du möglicher Weise eine falsche Vorstellung davon, wie man damit umgehen sollte - vielleicht hätte ich das auch detaillierter schreiben sollen:
Es geht nicht darum, das Seil mit einem einzigen Schnitt zu durchschneiden. Das könnte in der Tat auch sehr leicht die Haut unnötig tief verletzen. Auch Chirurgen schneiden nicht mit einem Schnitt alle Schichten auf einmal durch, sondern arbeiten sich mm für mm durch die Gewebsschichten - mit ein bisschen Übung kommt man so sehr rasch voran, auch durch ein Seil - UND - belastet auch dünnste Klingen nicht so, dass sie brechen könnten - ich bekäme das auch mit einer Rasierklinge hin. Wenn man es korrekt macht, "landet" man am Ende nach ein paar Sekunden bei einigen wenigen Seilfasern - die dann meistens leicht ohne Messer manuell zu trennen sind - oder unter Spannung von selbst nachgeben, bevor die Haut überhaupt tangiert wird.
LG,
DocWolf