Über allen Göttern
Ich weiß und will es doch nicht sagen:Daß du die Erde bist und aller Schein.
Du irritierst mich, dein Betragen
macht mich in meinem Zwiespalt klein.
Erfroren sind die Glieder deiner Nähe
und ungelebt bist du als das,
was ich am liebsten in dir sähe –
ja, du überschreitest jedes Maß!
Du bist – und das ist zweifelhaft,
vermessen in der ganzen Größe –
etwas das Raum und Sorgen schafft:
die Stille selbst, doch mit Getöse!
Kein Werk, kein Mut und keine Tat
sind dir genehm, du bist – ein Weib!
Dein Innenleben schreit „Verrat“ –
Du übst ihn aus zum Zeitvertreib…
Denn du stehst über jedem Gott,
ein jeder kniet vor deinem Licht
und fürchtet sich vor deinem Spott…
du bist des Mannes Weltgericht!
(c) Sur_real