Ja! Ich gestehe!
Einen schönen Thread hast du da aufgemacht....und einen schönen Satz hast du da geschrieben (okay, eigentlich zwei Sätze):
habt ihr schon einmal damit gespielt? Also, ich bin so anmaßend und sage, ja ihr habt ...
Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschen, dass er irgendwann (oder war es: immer?) mit anderen Menschen spielt - bewußt oder unbewußt....zumeist unbewußt! Und ich finde, da sind immer Gefühle berührt - die eigenen und die des/der Anderen.
Die meisten dieser Spiele sind nicht schlimm - vor allem dann nicht, wenn beide sie bewußt und zu gegenseitigem Nutzen spielen. Bewußt heißt, sich aller möglichen Konsequenzen des Spiels bewußt sein und Respekt vor den Gefühlen des Anderen haben.
Liebe ist nichts anderes, als das größte und mächtigste Spiel mit Emotionen überhaupt. Zwei Menschen, die sich kennenlernen, sich ineinander zu verlieben beginnen, die spielen miteinander...sie turteln, sie necken sich, sie ärgern sich im Spaß.....sie spielen miteinander und mit ihren Gefühlen.....ha! und zwar bewußt!!! Alles andere zu behaupten, heißt die Augen vor der realen Welt zu verschliessen und sich selbst zu verleugnen - da bin ich jetzt ganz nachdrücklich provokativ (und gebe Ebolaone recht!!!).
Etwas anderes ist wenn man sich des Spiels nicht bewußt ist, es gar ignoriert oder unbewußt/bewußt in Kauf nimmt, dass der/die Andere verletzt wird. Auch ich habe dies schon gemacht....nachdem eine langjährige Beziehung schmerzhaft zu Ende ging und ich dannach eine Frau kennengelernt hatte, die mir zeigte, was Zärtlichkeit und Sexualität auch noch sein kann. Ich gebe zu - rückwirkend betrachtet -, ich habe sie ausgenutzt, ich habe meine Gefühle für wichtiger bewertet wie ihre. Ich habe ihr das Gefühl gegeben, aus uns könnte was werden....Liebe. Ich habe meine Gefühle (die eben nicht Liebe waren, sondern vielleicht eher Gier nach Zärtlichkeit, nach Geborgenheit, nach Lust, nach Pflege des eigenen männlichen Selbstwertgefühls,....was weiß ich noch alles) mir selbst und ihr verleugnet. Und als ich endlich mir selbst bewußt wurde, dass ich sie nicht liebe und auch nicht lieben werde und dann mich zurückgezogen habe.....da habe ich sie verletzt, schlimm verletzt!
Du fragst, wie ich damit umgegangen bin, wie ich mich ihr gegenüber damals verhalten habe?!
Ich habe mich nicht gut gefühlt, weil mir nichts ferner gelegen hat, als sie zu verletzen und ich es (aus Egoismus) dann doch getan habe. Noch heute nach über 8 Jahren überkommt mich ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke. Damals habe ich ihr versucht zu erklären, was in mir vorgeht. Ich denke, es war der jämmerliche Versuch, mein Gewissen zu erleichtern, für etwas Verständnis zu bekommen, wofür es zumindest von dieser Person kein Verständnis geben kann.
Ich habe mir fest vorgenommen, zukünftig sensibler auf meine und die Gefühle anderer zu schauen und sehr genau abzuwägen, welches "Spiel" ich gerne mitspielen möchte und welches nicht. Ob es mir immer gelingt, weiß ich nicht! Ich bin ein Mensch - und beileibe nicht perfekt. Aber ich versuche es!