Fetischkleidung im Alltag – ein erotisches Signal?
"Ich treffe Dich in der Straßenbahn, im Kaufhaus, in der Bank. Dein Anblick verschlägt mir den Atem.
Nur noch Du - ja, Du!
Du trägst Leder, Lack, oder ihre Imitate, diese glänzenden, meist schwarzen, kühlen Stoffe, eine Lederhose vielleicht, einen Lackledermantel, manchmal diese hohen Stulpenstiefel, die bis übers Knie reichen. Mein Hals ist wie zugeschnürt. Ich vergesse alles um mich herum.
Nur noch Du - ja, Du!
Unberührbar, unnahbar, unverletzlich wirkst Du in dieser Kluft und damit schlichtweg unendlich - geil. Mein harter Schwanz drängt sich schmerzhaft gegen den Reißverschluss meiner Jeans.
Was treibst Du für ein Spiel mit mir!?"
Weiß diese Frau, was sie tut, was sie auslöst, was sie in Bewegung setzt? Weiß sie es in dem Moment, in dem sie sich entscheidet: Heute möchte ich Lack und Leder tragen und möglichst viel davon. Weiß sie es, wenn sich der glänzende Stoff mit seinem typischen knisternden Rauschen über ihre Schenkel schiebt? Wenn er sich perfekt über die Rundungen ihres Pos legt? Wenn der Reißverschluss ihrer Stiefel oder Stiefelletten hoch surrt? Weiß sie, was sie tut, wenn sie jetzt ihren langen Ledermantel vom Bügel nimmt, ihn überstreift und dann ihre Haare unter dem Kragen hervor holt, um sie leicht über ihre Schultern fallen zu lassen? Wenn sie in die schwarzen Handschuhe schlüpft, die sie in jene wunderbare Distanz zur Welt setzen? Die gegenüber jeder Fahrstuhltür, jedem Fahrkartenautomaten oder dem Druckknopf einer Fußgängerampel die dominante Herablassung ausdrücken, nicht mit nackter Haut zu berühren, was heute schon Hunderte vor ihr taten?
Fetischkleidung im Alltag – modischer Schick oder erotisches Signal?
Was stimmt?
MartinS