Radfahrer
Sie mästen sich an der Kollektivschuldund haben die eigene Sicherheit im Visier…
Das Imperium ist schon lange vergangen!
Woher erwarten sie fromm die Huld?
Sie stellen an den Pranger, Fuß bei Klavier –
ihre artigen Sätze sind voller Verlangen.
Es gab sie schon einmal, so brav,
wie sie waren fielen sie nicht groß auf,
ihr Gehorsam war dem der Heutigen gleich.
Keiner von ihnen ist gern Schwarzes Schaf
und keiner stellt sich gegen den Lauf
von einem, gerade regierenden, Reich.
Sie buckeln und treten weil sie nicht sind!
Sie lernen nur auswendig und prüfen nicht,
dabei sind sie immer auf Lob versessen.
Für die Gegenwart sind sie taub und blind,
sie führen sich nicht nur allein hinter’s Licht
und haben die Weisheit mit Löffeln gefressen!
Pass auf. Wenn sie kommen, dann schweig,
wage es nicht ihre Bahnen zu queren:
sie haben alleinig das Recht gepachtet.
Verbirg dich samt deiner Meinung und zeig,
dich als Irrtum, du darfst sie nicht stören –
dulde, daß man dich überhaupt nicht beachtet.
(c) Sur_real