Betrachtungen am 16. September / dunkel
Was in mir stecktDie Nacht ist groß wie ein Beginn,
doch ihre Dunkelheit erschreckt!
Weiß ich noch wo ich wohl bin?
Weiß ich denn was in mir steckt?
Sie rauscht in Einsamkeit herbei
und vor ihr schwebt kein Horizont,
die hört mich nicht, nicht meinen Schrei –
er war wohl nicht so recht gekonnt.
Ihr Mantel, der mir sternlos wacht,
ist wie ein düsteres Versprechen.
Es lautet: Es ist Nacht, `s ist Nacht…
mein Herz will unwillkürlich brechen.
Denn diese Stimme, die da spricht,
kommt aus schwarzem Totenreich –
ich höre und versteh sie nicht…
und doch – ich reagiere gleich.
Ich biete meine Hoffnung auf,
ich wage einen großen Sprung-
wie wend` ich wann den Lebenslauf?
Er thront in der Erinnerung.
Er dominiert mein Sehnen, Handeln,
doch er verführt mich nicht zum Weinen.
Ich will auf Sternenwegen wandeln,
die mir vertraut und sicher scheinen.
Und diese Nacht ist der Beginn,
für einen Weg der mich erweckt –
denn ich weiß niemals wer ich bin,
ich fühle nur was in mir steckt.
*
Unterm Sternenkleid
Die Nacht ist klar – ich bin’s mir nicht,
ich steh im Zwielicht. Dunkelheit!
Schatten steh’n mir im Gesicht –
Himmel zeigt sein Sternenkleid.
Ich bin einsam und ich grüble:
wie tief die Weite ist, der Raum.
Ich weiß Verschied’nes, doch verüble
ich mir Kleinheit, Schaum,
der in ganz leichten Seifenblasen
Fantasien auf kurze Reisen schickt,
in denen sie sich treiben lassen
um dann zu platzen…wie verrückt
ist eigentlich dies Sein, dies Machen,
wo wir doch nichts weiter sind,
als – es ist schon total zum Lachen –
nur Kind um Kind um Kind um Kind…
Wie Wellen zieh’n die Generationen
durch ihre Zeiten, in dem Streifen,
der als fatale Film-Realisationen
inszeniert ist – ich seh‘ die Schleifen,
die sich in klaren Nächten zeigen,
wenn sich die Sternenbilder dreh’n,
sich im Gesamtbild wirr verzweigen
und ich muss kläglich eingesteh’n:
ich bin einsam und ich fühle,
wie alles mir wie Sand zerrinnt.
Die große dunkle Himmelskühle
weist mir den Weg auf dem man spinnt!
(c) Sur_real