Die Kraft des Lichts
Das Licht der Sonne ist verstanden –es führt mich, doch es trägt mich nicht!
Ihm kam der Glaubensgrund abhanden.
Ich spür es in der tiefsten Schicht.
In seinen schrägen Wellenmassen
sind Turbulenzen, die versponnen,
sich nur verschlüsselt lesen lassen –
was ist bei diesem „Spiel“ gewonnen?
Der puren Einsichtslosigkeit verfallen
bin ich dem Großen Glück verschrieben,
solang ich, ganz befreit von allen
Denkübungen im Sein verblieben,
den Göttern jenes Opfer bringe,
das sie erbitten, nicht verlangen…
und wenn ich in diesem Chor mitsinge
bin ich gefangen – mit gehangen.
Der „Chor“ ist höllisch, er befiehlt,
daß wir uns ganz, mit Haut und Haaren,
im Geist, der nur im Schmutz rumwühlt
und auch devot mit ihm verfahren,
daß wir dem Kaiser und dem … geben,
was immer die von uns gebrauchen –
im Spinnennetz das Nornen weben,
ganz tief in eine Mühsal tauchen,
die wir beileibe nur ertragen,
wenn wir „die Hand vor Augen“ pflegen
und weiter gar nichts hinterfragen.
„So geh mit diesem höheren Segen“,
sagt eine Stimme aus dem Nichts.
Ich hab den Unterton verstanden
und sehe nun die Kraft des Lichts –
denn ich bin hier nicht mehr vorhanden.
(c) Sur_real