Hallo ihr alle,
das finde ich wirklich eine interessante und auch wichtige Diskussion.
Mir scheint auch, dass Angst da eine große Rolle spielt. Die Angst, dass mein Partner/in mich wegen meiner Wünsche verurteilt, angefremdet ist oder mich in der schlimmsten Konsequenz verlässt. Der Partner/ die Partnerin ist häufig der wichtigste Mensch im Leben und daher die Angst, verlassen zu werden, am allergrößten.
Ironischerweise steigt diese Gefahr gerade dann sprunghaft an, wenn man sich sexuell nicht mit dem Partner gemeinsam ausleben kann. Wahrscheinlich kennen es die meisten aus eigener Erfahrung, dass sich gerade in längeren Beziehungen schnell eine unterschwellige Unzufriedenheit aufbaut, wenn man das Gefühl hat, im Bett nicht oder nicht ganz auf seine Kosten zu kommen. Da kann die Beziehung sonst noch so prima laufen; über längere Zeit gesehen ist das für viele Beziehungen das Aus.
Da denke ich, es ist alle Mühe wert, dies Thema immer wieder und wieder offen zu besprechen, auch wenn es anstrengend und nervraubend sein kann und zu Konflikten führt. Im sehr empfehlenswerten Podcast "sex is fun" (kann man über itunes kriegen oder unter
http://www.greatsexgames.com, wirklich klasse, so offen und selbstverständlich hab ich noch nie jemanden über alle möglichen Sexthemen reden hören!) wurde gesagt, es solle das Prinzip gelten: Ich darf dich immer fragen/ bitten und du darfst immer wieder nein sagen, aber ich darf trotzdem von Zeit zu Zeit wieder fragen.
Dann sind die Erfolgsaussichten für das Sexleben (und für eine lebenslange Beziehung!) denke ich gar nicht so schlecht. Es wäre einfach schade, diese Entwicklungschance zu verpassen.
Selber bin ich gerade dabei, bei meinem Partner immer wieder nachzuhaken. Besonders weit sind wir noch nicht gekommen, aber ich glaube, es wird mit der Zeit und von der hat man ja genug, wenn man länger zusammen ist! Ich denke, wenn man mit niemand anderem als seinem Partner zusammenleben möchte, aber sich dennoch sexuell ausleben will (auch mal mit anderen Menschen, wenn der Partner das weiß und akzeptiert oder aber selbst dabei ist), dann wäre es einfach blöd, das Thema nicht immer wieder auf den Tisch zu bringen.
Viele Grüße
Plenilunia