Statt einer Antwort ...
... wollen wir ausnahmsweise mal folgenden Text zur Diskussion stellen, verbunden mit der Frage, ob es im Normalfall so ist, was Ihr meint?
(Der Text stammt aus einem buddhistischen Weisheitsbuch und versucht aufzuzeigen, wie die meisten Menschen handeln und welche Entwicklungsschritte es gibt.)
Sieben Schritte
1.)
Ich gehe eine Straße entlang. Da ist ein großes und tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein. Ich bin verloren … ohne Hoffnung.
Ist ja auch nicht meine Schuld! Was kann ich dafür, dass da ein Loch ist?
Es hätte sich eben jemand darum kümmern müssen, dieses Loch zu beseitigen.
Und es dauert endlos, bis ich wieder heraus komme.
2.)
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein großes und tiefes Loch im Gehsteig.
Ich hab vergessen, dass da ein Loch ist und falle wieder hinein.
Wieso hat noch keiner das Loch beseitigt? Unverschämtheit!
Nur deshalb ist es schon wieder passiert. Meine Schuld ist es jedenfalls nicht!
Und es dauert wieder sehrlange, da heraus zu kommen.
3.)
Wieder gehe ich diese Straße entlang. Das Loch ist noch immer da.
Ich tue so, als sähe ich es nicht – und falle schon wieder hinein.
Ich kann es nicht glauben, dass es tatsächlich noch mal geschehen ist.
Aber es ist auf keinen Fall meine Schuld! Und es dauert noch immer ewig …
4.)
Ich gehe die gleiche Straße entlang. Da ist immer noch ein Loch im Gehsteig.
Ich sehe es! Aber ich falle immer noch hinein – aus purer Gewohnheit.
Es ist eben mein Muster, in Löcher zu fallen, da kann ich doch nichts dafür!
Also muss ich schon wieder viel Zeit und Kraft darauf verwenden,
aus diesem blöden Loch heraus zu kommen.
5.)
Wieder gehe ich diese Straße entlang. Da ist ein Loch im Gehsteig.
Ich sehe es, meine Augen sind offen, ich weiß genau, wo ich bin.
Ich schaffe es trotzdem nicht – und falle prompt wieder rein.
Es ist aber eindeutig meine eigene Schuld.
Und ich komme rasch wieder raus.
6.)
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Ich sehe das Loch im Gehsteig.
Und übernehme endlich, zum ersten Mal, Verantwortung für mich selbst..
Ich gehe drum herum! Endlich!
Mann, bin ich vielleicht clever.
7.)
Ich gehe eine andere Straße entlang, in der kein Loch ist.
Ich habe begriffen, dass manche Strassen der falsche Weg sind
Und man hin und wieder neue Wege gehen muss.
Ich bin mir endlich meiner selbst bewusst geworden –
also selbstbewusst. Und endlich lebe ich – und werde nicht mehr gelebt!!!