ach paulinchen....
du nimmst manche dinge viel zu persönlich!
aber kann man/frau vielleicht mal darüber nachdenken, dass die/der geliebte auch ohne ein hehres oder weniger hehres ziel zu verfolgen und ohne kalte berechnung in solche situationen hineinrutschen kann???
hier gebe ich dir vollkommen recht...es kann passieren und ohne berechnung erfolgen.
wie ich mitbekommen habe, bist du vorwiegend in der rolle der geliebten gewesen. aus sicht der geliebten, denke ich, sieht man manche sachverhalte anders, wie aus sicht derjenigen person, die sich mit einer geliebten/einem geliebten einläßt.
und hier, denke ich, existieren 2 verschiedene welten über die auffassung dessen, was eine geliebte/ein geliebter ist und welchen stellenwert sie/er hat.
ich bin zwar noch recht jung, dennoche habe ich 3 jahre lang, trotz fester beziehung, alles mitgenommen was irgendwie machbar war.
nach den ersten 3 beziehungsjahren mit eitel sonnenschein bin ich grundsätzlich nur 2 gleisig gefahren..manchmal hatte ich auch noch jemand anderes für bestimmte dinge in petto, die beide, also weder der partner noch der geliebte mitmachen wollten.
warum habe ich mir einen geliebten zugelegt? was waren meine ambitionen?
..ich wollte dem alltag entfliehen...mich nicht mit problemen des anderen rumschlagen müssen. das prickeln spüren...jemanden finden, der mir gut tut...ich wollte frau sein und habe mir diese bestätigung bei meiner zweitbeziehung geholt. ich wollte für mich wissen, ob ich begehrenswert bin...es schaffe, jemand anderen um den verstand zu bringen und um den kleinen finder zu wickeln. ich wollte jemanden zum spielen...jemanden, der mir selbstbestätigung in der hinsicht gibt, dass ich begehrenswert bin. und dieser jemand sollte mich möglichst lieben. denn sonst hätte ich nur die hälfte der freude daran gehabt...es waren tolle männer..und sie haben mir wirklich viel bedeutet und unendlich viel gegeben. aber sie hatten ein manko: sie haben sich mit mir eingelassen, obwohl sie wußten, dass ich vergeben bin. und genau aus diesem grund habe ich sie niemals als gleichwertigen partner angesehen. einer war besonders toll, aber er war letzlich nur mein lieblingsspielzeug..auch wenn ich emotional an ihm hing.
letztlich habe ich an ihm meinen marktwert getestet und auf seine kosten mein ego auf vordermann gebracht... und immens viel spaß gehabt. dies ist übrigens ein phänomen, das ich sehr oft bei anderen ebenfalls beobachten konnte. aber wenn man sich mit dem jeweiligen menschen unterhält, wobei die männer hier stets schlimmer wie die frauen waren, ist meine intention äquivalent zu denen der anderen. keiner hat wirklich den menschen als solches zu schätzen gewußt..ich auch nicht..und im nachhinein tut es mir unendlich leid. denn das hat eigentlich niemand verdient! alles ist gut, solange die person nicht mit irgendwelchen problemen ankommt, die anfangen belastend zu werden.deswegen ist es in meinen augen nichtmal eine aufrichtige freundschaft.
und die rolle der geliebten/ des geliebten:
wenn man aber eine ehemalige geliebte bzw einen ehemaligen geliebten befragt, so sind die intentionen gänzlich anderer natur. die wenigsten schaffen es, es so zu sehen wie es ist. viel spaß auf befristete zeit...ohne alltagsprobleme und ohne ansprüche. irgendwann kommen hoffnungen und ansprüche ins spiel. meist ist das der moment wo die liaison beendet wird...weil sie anstrengend wird...menschlich..emotional. am schlimmsten ist der wunsch, die gleiche berechtigung wie der eigentliche partner zu finden. wozu? diejenigen, welche sich eine zweitbeziehung zulegen, wollen in den seltensten fällen einen neuen partner.
sie wollen jemanden, durch den sie sich gut fühlen..besser wie zu hause. aber auf kosten des geliebten/der geliebten. denn wenn der mensch uns so wertvoll wäre, wie es glaubt zu sein, dann würden wir uns anders der person gegenüber verhalten. sie gleichberechtigt anerkennen, respektieren und stets uneigennützig zur seite stehen. so ist dem aber nicht...(es ist eine reine zweckbeziehung).
man versucht zwar das gefühl zu geben, dass es so wäre. aber dies hört meist dort auf, wo wir jemanden finden, der die wünsche besser erfüllen kann. der wieder neuen schwung und das prickeln bringt.
aus genau diesen gründen haben geliebte keinen allzu hohen stellenwert. dies hat auch nichts mit arroganz zu tun..aber ganz ehrlich: wer gibt sich gerne für eine beziehung her, opfert zeit und emotionen nur um dem anderen zu gefallen und immer zu wissen, wenn derjenige keine lust mehr hat, ist er/sie weg?
zum sterben zuviel, zum leben zu wenig.....
und dazu sehe ich noch den moralischen hintergrund: wenn es schon so wenig ist was man bekommt und man weiß, dass der-/diejenige nicht mit offenen karten gegenüber dem eigentlichen partner spielt, warum tut man das? letzlich gibt es 2 verlierer...der hauptschaden liegt beim gehörnten partner, die geliebte/der geliebte muß sich sowieso irgendwann damit abfinden... .
wieso läßt man sich als geliebte/r freiwillig und ohne nachzudenken darauf ein, eventuell eine ganze familie mit zu zerstören? wieso nimmt man in kauf, anderen menschen durch das eigene verhalten so weh zu tun? klar kann man sagen, der partner hätte statt mir auch jemand anederen gefunden...aber ist das wirklich die antwort, die einen ruhig schlafen läßt?
existiert denn niemals die angst, das wenn man mal einen eigenen partner hat, irgendeine andere das tut, was man früher selbst getan hat?
denkt man wirklich niemals daran wie es wäre selbst auf dem scherbenhaufen zu sitzen? verletzt, gebrochen..und mit 2 kindern?
man kann keine grenzenlose rücksichtnahme verlangen..aber irgendwie kommt mir das schon suspekt vor. wie kann man toleranz verlangen, wenn man anderer leben mit zerstört? schon deswegen würde ich mich niemls freiwillig als geliebte hergeben...und dort sehe ich auch das hauptdefizit...was die mangelnde toleranz verursacht.
...dies sind gedanken die zur anregung dienen! aber mir ist durchaus bewußt, dass alles was man sagt sowieso gegen einen verwendet wird
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