Schwindelicorum
Wir wollen alle was wir können,wir sind gesegnet und verflucht –
denn dieses Wollen und Missgönnen,
das hat uns höllisch heimgesucht.
Wir sind gefunden und wir beugen
uns dem Diktat aus dunkeln Trieben,
wir kämpfen, streben und wir zeugen,
wir glauben an die Gold’ne Sieben…
und sind zuletzt doch Marionetten,
die sich noch freuen wenn wer stirbt!
Sich selbst in Ruhm und Glanz zu betten,
den, der sich um das Glück bewirbt
vor allem andern zu enttäuschen –
so heißt das Spiel das uns gefällt!
Den Trost gibt es in tausend Räuschen.
Das ist das Grundgesetz der Welt.
Doch alles schön zu reden ist die Kunst
der hohen (Ein-)Bildung zum Überleben,
denn ohne jeden blauen Dunst
sich einen guten Grund zu geben,
warum der Teufel uns galant beweist
wie schön die ganze Schöpfung ist,
wenn er dich einen Trottel heißt –
dies sei uns höchste Gunst und List.
So bleiben wir stets ungebrochen
und fragen nicht nach gutem Sinn,
denn der ist uns ja schon versprochen
in Schwindel-einen-Lustgewinn!
(c) Sur_real