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Eine Hymne aud Olympie - frei nach Schiller

Eine Hymne aud Olympie - frei nach Schiller
Meniskus der Ärztefreund


Zum Kampf der Drogen im Gedränge,
der auf der brit’schen Landesenge
der Erde Völker so vereint,
zog Meniskus der Ärztefreund.
Ihm schenkte seine Sportlergabe
der Spritzen Inhalt immer voll
die Leistung, die erbraucht als Knabe
aus dem Labor – schön wie Apoll.

Wie werden ihm wohl Siege glücken
wenn er mit ganz erstaunten Blicken
in der Arena – ganz „allein“
(er tritt mit frommem Schauder ein)
dasteht, mit allem Gift in den Gedärmen
(das Publikum begleitet ihn) –
woran soll sich der Arme wärmen,
denn voller Angst ist jetzt sein Sinn?

Seid mir gegrüßt ersehnte Waren,
die mir beim Test Begleiter waren –
kein Zeichen sah man da von euch
und die Medaille macht mich reich!
Von fernher kommen wir gezogen
und flehen um kein Ungemach.
Sei uns das Kampfgericht gewogen,
entdeckt zu werden wäre Schmach!

Was fördert munter uns’re Schritte?
was sieht uns in der Treppchen Mitte?
Wohin geh‘n unsre rechten Wege?
Wie kommen wir an die Beträge?
Wir müssen uns zum Kampf bereiten,
doch bald ermattet sinkt der Leib,
wenn er nicht aufgedopt beizeiten.
Denn taugt er nur noch für das Weib.

Wir rufen nicht ins Leere, keine Götter,
erweisen sich in diesem Fall als Retter,
doch was die Pharmaindustrie uns schickt,
das hat der Mensch noch nicht erblickt.
Wenn wir‘s nicht nehmen, ja dann sterben
wir olympisch, aber unbeweint –
nur durch das Training im Verderben
sind wir im selben Geist vereint.

Nur schwer getroffen sinkt der nieder,
der Ehrlichkeit übt immer wieder.
Ich kann’s nicht hören, kann’s nicht seh’n
Wie Frauenstimmen männlich kräh’n.
Von euch ihr Regierenden dort oben –
wenn schon kein anderer drüber spricht –
erwart‘ ich mehr als das zu loben
was Leben kürzt und Knochen bricht!

Der nackte Leichnam wird gefunden
und bald, obgleich für entstellt befunden,
erkennt gleich jedes kleine Kind,
daß solche Muskeln Humbug sind –
um einen Menschen drin zu finden
in all dem abgestorb‘nen Glanz,
errungen, ohne Wohlbefinden,
braucht man `ne Menge Toleranz.

Der Mensch ist tot. Doch alle Gäste,
versammelt bei dem hohen Feste
verzehren sich schon fast im Schmerz:
dem Sieger schenken sie ihr Herz!
Drum stürmen all die Drogomanen,
(das Volk ist eine üble Brut,
es hilft kein Warnen und kein Mahnen)
mit ihrem aufgefrischten Blut.

Wo ist die Spur, die aus der Menge,
des Durchschnitts flutendem Gedränge,
uns durch der Spiele geile Pracht
zu Superstars kürt – übernacht?
Sind wir nicht Räuber, die sich plagen,
ja, die es allzu gut gemeint
mit diesem Scheiß-Rekordejagen:
wir sind doch nicht wie es erscheint!

Null Wahrheit steigt aus uns’rer Mitte,
wir fälschen alle unsere Schritte…
und während man nach Mitteln sucht
genießt der Sportsmann Frevels Frucht
auf ihres eignen Tempels Schwelle.
Sein Horizont ist stark beengt
und er tritt geistig auf der Stelle,
weil ihn der Erfolgsgedanke drängt.

Theater ist’s, wo sie gedränget sitzen,
es brechen fast der Bühnen Stützen,
herbeigeströmt von fern und nah
sind dumme Völker wartend da,
dampfbrausend wie des Meeres Wogen,
von Spinnern wimmelnd grölt der Bau,
man sieht was Bürgern vorgelogen
mit Augen die so dämlich blau…

Wer foppt die Völker, kennt die Namen,
derer die zusammenkamen
aus jeder Stadt, aus jedem Land,
mit diesem großen Unverstand…
sogar von Asiens weiten Küsten,
von allen Inseln kamen sie,
sie folgten Sensationsgelüsten,
dem Chor, der grausen Melodie,

die völlig Ernst, nach der modernen Sitte,
aus Hochhaus und aus Wellblechhütte,
hervortritt aus dem Hintergrund –
denn es sang ein beruf’ner Mund:
das sind nicht Männer und nicht Weiber,
die sehen nicht mehr sterblich aus,
es steigt das Riesenmaß der Leiber
hoch über Menschliches hinaus.

Ein dunkler Schleier deckt die Seelen,
sie kennen keinerlei Verfehlen –
der Olympiafackel düsterrote Glut
benetzt die Wangen, die kein Blut,
die nur Entschlossenheit noch bergen,
weil vor dem Sprint die Nerven flattern,
verstecken wir sie vor den Schergen,
die Schlangen in uns vor den Nattern.

Wir laufen schauerlich im Kreise.
Ein Ritus der auf seine Weise
uns mehr als die Erfüllung bringt,
wobei er unser Sein verschlingt,
besinnungsraubend und beschwörend.
Und dabei hör’n wir den „Gesang“,
der des Athleten Mark verzehrend,
schön ist wie der alten Leiern Klang:

Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle
bewahrt die kindlich reine Seele!
Ihm dürfen wir nicht rächend nah’n,
er wandelt frei des Lebens Bahn,
doch wehe wehe wer verstohlen,
des Dopings schwere Tat vollbracht,
wir heften uns an seine Sohlen,
denn wir besitzen alle Macht.

Und glaubt er fliehend zu entspringen,
dann landet er in unsern Schlingen,
ihm werfend um den flinken Fuß,
daß er disqualifiziert werden muss.
Wir jagen ihn, wir werfen einen Schatten
auf ihn, wir treiben ihn in Scham und Reu,
denn alle jene sind verraten
deren „Stoff“ nicht völlig neu.

So unheilbringend ist der Reigen,
so fürchterlich wie Todesschweigen,
denn über’m ganzen Treiben schwer,
als ob Gerechtigkeit da wär,
geht feierlich die schräge Sitte
durch des Theaters weite Runde
„wir streiten fair, das ist die Bitte“ –
So kommt es falsch aus aller Munde.

Doch zwischen Trug und Wahrheit schwebt -
es zweifelt jede Brust und bebt –
denn überall herrscht dieser Zwang,
der sich bewegt in unserem Drang,
der erste sein! S‘ ist unergründet,
warum das Schicksal den zerbricht,
der fröhlich ist und noch verkündet
„wir führ’n euch alle hinters Licht“!

Da hört man von den höchsten Stufen
auf einmal brave Stimmen rufen,
„sie da, sie haben wen erwischt –
macht, daß nun sein Anspruch auch erlischt.
Wozu soll dieser Arsch vom Himmel
den ganzen Beifall, den Gewinn,
die Goldmedaille, das Lobgebimmel,
erhalten und das ohne jeden Sinn?“

„Olympiasieger“ – dieser teure Titel,
der öffnet Türen, spendet Mittel,
rührt jede Brust zu äußerster Bewunderung,
spornt an, ist uns Ermunterung
es gleichzutun, sich aufzuraffen,
zu rennen als wie ein Gepard,
zu turnen besser noch als Affen,
als größter Held der Gegenwart.

Doch immer lauter wird die Frage
und ahnend fliegt‘s mit Blitzesschlage
durch alle Herzen. „Gebet acht!
das ist der Pharmabosse Macht!
Der fromme Mensch erscheint gebrochen…
Medaille für Herrn Dr. X
Wir haben‘s längst gespürt, gerochen,
hier läuf‘ts doch nur mit faulen Tricks!

Doch wem wird dieses Wort entfahren?
Im Busen möcht‘ man es bewahren;
umsonst tut sich die Wahrheit kund –
stopft jedem Unhold gleich den Mund,
der da verlangt „Sport vor den Richter“.
Daraus wird doch kein Tribunal,
denn niemals gesteh‘n die Bösewichter –
die andern trifft der Rache Strahl.


(c) Sur_real
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