'Anonymität'
Auf Grund eines lesbischen Pärchens im Bekanntenkreis kam es auch zu der Diskussion, wie so eine Samenspende aussehen könnte.
Ich würde nicht sehen wollen wie das Kind aufwächst.
Sollte sich beispielsweise herausstellen, dass meine Partnerin keine Kinder bekommen kann, so würde ich bei mir die evtl. Gefahr sehen, mich mehr um das durch meinen Samen entstandene Kind zu kümmern. Oder noch schlimmer, mich vielleicht in Erziehungsfragen einzumischen in der trügerischen Wahrnehmung es besser zu können, da ich für einen Teil "meiner selbst" nur das Beste wollen würde.
Wie es in der Praxis dann wirklich wäre weiss ich nicht. Auf Grund meiner vorher dargestellten Gedanken würde ich eine anonyme Samenspende für mich als die bessere Lösung empfinden.
Zu dem Thema Anonymität möchte ich noch anmerken, dass diese in Deutschland nur einseitig gewährleistet ist. Der Spender darf nicht erfahren wo Genmaterial rumrennt. Auch die Eltern des Zöglings haben keine Rechte auf Information von wem der Samen stammt.
Die medizinischen Unterlagen der Samenspende und der donogenen Imsemniation (also Fremdbefruchtung) müssen zwischen 10-30 Jahren aufbewahrt werden. Hier wird die Tendenz wohl zukünftig in Richtung längere Aufbewahrung gehen.
Das Kind hat das Recht, mit Erreichen der Volljährigkeit Information über seinen biologischen "Vater" bzw. Erzeuger zu erhalten. Was widerum nur möglich ist, wenn das Kind über die Fremd-Befruchtung informiert ist und die Unterlagen noch vorhanden sind. Was soweit geht, dass das Kind die Vaterschaft des ihn aufgezogenen Vaters anfechten kann.
Das Recht des Kindes auf Feststellung der gesetzlichen Vaterschaft kann auch durch die Verträge bei der Samenspende nicht aufgehoben werden.
Auch Verzichtserklärungen der Eltern können unwirksam sein, da diese über den Kopf Dritter (also des Kindes) entschieden haben und auch zu dessen Lasten/Nachteil sein können.
Ein auf diesem Wege gezeugtes Kind kann also an den Spender Unterhaltsansprüche stellen und ist ferner ganz normal erbberechtigt.
Angeblich soll in der Niederlanden die Aufbewahrungspflicht für die medizinischen Unterlagen nicht so streng sein, so dass dort vielleicht eher eine absolute Anonymität möglich sein könnte.
Daher gehe ich lieber Blutplama oder Blut spenden.
Bringt zwar weniger Geld, dafür kann ich mir evtl. Ärger sparen. Und man hat immer noch einen kleinen medizinischen Mini-Checkup mit Blutuntersuchung.