Konfrontation

Verschiedene Geschichten beherbergt dein Gedicht.
Ich habe meine Interpretation darin sehr schnell gefunden.

Gut gemacht.

Barbara

Stimmt, der Text erzählt eine vielschichtige Story.

Mein Aufhänger war die Beobachtung, dass viele Menschen meinen,
aus ihrem frustrierenden Alltagsleben aussteigen zu können, indem
sie sich auf erotische Abenteuer einlassen.
Die werden dann aber schnell zur Sucht und führen in eine
Scheinwelt, ohne etwas am Alltagsfrust zu ändern.
Im Gegenteil: sie erzeugen irgendwann neuen Frust, weil die Droge
nicht wirklich Abhilfe schafft.

Danke für Deinen Kommentar.

Dieter

Ja, das ist wohl eine der Geschichten da drinnen.
Meine ist eine Andere.



Barbara

Der mir wichtige Punkt in dem Text ist es, sich
mit Wünschen und Bedürfnissen zu konfrontieren,
die einen dazu verführen, Dinge zu tun, die einem
früher oder später Schaden oder Schmerz zufügen.

Egal, was man tut:
Mir scheint es richtig, sich bewusst zu machen,
warum und wozu man es tut.



Dieter

Ist es nicht so, das man sich erst immer hinterher, über was auch immer, erst konfrontiert ?
Quasi wie das Kind, das sich erst die Hand verbrennen muß auf der Herdplatte, bevor es überhaupt weiß, was heiß bedeutet ?

Denken die Leute vorher darüber nach, was sie hinterher erwartet ?

Bei einigen ? Dingen ? geht das schon...bei anderen muß man es erst heraus finden.



Barbara

Was für Kinder gilt, gilt vieleicht auch für Erwachsene.
Aber wenn wir von unseren Kindern etwas lernen können,
dann, dass man aus Erfahrungen, die man macht, lernt.
Eine Voraussetzung dafür ist aber, dass man sich mit den
Erfahrungen auseinandersetzt, sich mit ihnen konfrontiert -
und irgendwann begreift, welche Wünsche und Bedürfnisse
eine Handlung ausgelöst haben, die zu wichtigen Erfahrungen
(im Guten wie im Schlechten) geführt hat.

Das Gedicht ist allerdings nicht so pädagogisch gemeint.
Es beschreibt nur etwas, das man bei genauem Hinsehen
selbst erkennen kann.



Dieter

Lieber Dieter,

wieder mal ein Text der zum Nachdenken anregt.

Zu trügerisch ist das Versprechen, dass in der Sucht nach immer mehr enthalten ist. Sei es nach Liebe, Sex, Geld, Erfolg........

Danke, Ljerka.

In einem Punkt widerspreche ich Dir:
es geht mir nicht um das rein kopfgesteuerte Nachdenken.
Mir ist wichtiger, Leser zum Nachspüren zu animieren.
Verführungen funktionieren ja schließlich vor allem über
die emotionale Ebene.

Lieben Gruß
Dieter

Ich bin davon überzeugt, dass das Spüren mit dem Nachdenken anfängt.....

Hhm... ob es immer so beginnt, weiß ich nicht so genau.
Auf jeden Fall hilft das Nachdenken beim Verbalisieren
von Gespürtem.

... das auf jeden Fall!