Ich frage mich, wieso es so schwierig ist, anzunehmen, dass Devotion aus reiner Lust entstehen kann?
Ich meine, ich hinterfrage meine sexuelle Orientierung und meine Leidenschaft für gewisse Gesten auch sehr oft. Und ich bin eine Frau, die durchaus stolz ist auf ihre Stärke und ihre streitbare, emanzipierte Weltsicht.
Ich denke oft selbst: "Komisch, so richtig miteinander in Einklang zu bringen ist das doch eigentlich nicht..."
Doch. Irgendwie ist es das.
Seit meinem ersten sexuellen Erlebnis, das eindeutig mit Devotion zu tun hatte, wünsche ich mir solche Momente wieder. Ich weiß einfach, dass das in mir drin steckt und dass es mir Lust macht. Auf eine sehr besondere Weise.
Der Text zum Thema Devotion, den ich in meinem Profil stehen habe, ist nur einer von vielen Versuchen, mir selbst meine so geartete Lust zu erklären.
Ob ich mit diesem Empfindungen irgendwie stellvertretend für viele Frauen bin? Wissen tue ich es nicht, aber ich erahne es, nicht nur, aber auch, aufgrund des Feedbacks auf meine Homepage.
Ich denke immer noch, dass gerade vor dem Hintergrund, dass Frauen heute in vielen Bereichen sehr tough sind und auch durchaus sein wollen (!), ihnen devote Gesten im Bett eine ganz besondere, neu entdeckte Lust machen.
Es ist - glaube ich - für devote Frauen und dominante Männer eine ganz besondere Lust, im Bett einmal all die notwendigen Häute und Pellen abstreifen zu können, die für ein modernes Leben wichtig sind, und ganz "primmi" das auszuagieren, worauf sie einfach einen tierischen Bock haben.
Diese Beschreibungen treffen so sicherlich nicht auf alle Devoten und alle Dominanten zu, den Anspruch habe ich auch nicht. Aber meine Erklärungsversuche gehen in diese Richtung und ich kann sagen, dass ich anfange, meinen Frieden damit zu machen, dass ich auch als nach außen hin oft sehr stark wirkende Frau diese Lüste nach dem nicht-stark-sein habe.