Fetisch Fashion Party
Vielleicht bringt es die Bezeichnung von DareDragon auf den Punkt.
Wenn man die Party als diese betrachtet, dann hat sie alle gewünschten Klischees, Vorgaben und Erwartungen sicherlich erfüllt.
Ich persönlich war von ca. 23:00 bis 03:30 Uhr auf der Party und weder mir, noch meinen Begleitungen und Freunden sind derartige Gäste in Straßenkleidung aufgefallen. Es gab einen einzigen Fall, der jedoch sehr schnell mit "Küchenpersonal" erklärt werden konnte.
Mir persönlich ist Diskretion sehr wichtig und derartige "Gäste" (mitunter eventuell durch öffentliche Aushänge aufmerksam gemacht) wären sicherlich ein Punkt, um den sich die Veranstalter bei nachfolgenden Partys dieser Reihe kümmern müssen.
Vielleicht kann man zukünftig auch generell "Farbausschlüsse" überdenken. Denn es gibt sowohl weiße Fetisch-Kleidung, wie auch wunderbare Herren in Anzügen mit weißen Hemden oder besagte Sekretärinnen-Outfits. BDSM und Fetisch muss nicht immer schwarz, dunkel und böse sein.
Für mich hat sich die Frage gestellt, wie die Dresscodes "BDSM" und "Kinky" denn überhaupt genau definiert werden. Wenn man das breite Spektrum der BDSM-Kultur betrachtet, dann sehe ich hier genauso Sekretärinnen wie auch Frauen in barocken Kleidern oder nackt mit Leder und Eisen beschmückt. Wir wissen alle selbst, dass viele Outfits Geschmackssache sind und Fetisch nicht allgemein definiert werden kann.
Vielleicht reicht ja auch ein Dresscode, in dem deutlich wird, dass Straßen- und Alltagskleidung nicht erlaubt ist.
Das die meisten Getränke an der Bar offenbar in der ersten Stunde schon ausgegangen sind ist wirklich sehr verwunderlich. Eventuell sollte sich der Veranstalter da erfahrene Berater aus der Gastronomie zu Rate ziehen.
Es gab tatsächlich viel zu wenige Sitzmöglichkeiten. Alle Highheels-Tragenden werden mir, schmerzend an ihre Füße in der späten Nacht zurückdenkend, sicherlich zustimmen.
Die "XXL Play Area" war mir persönlich auch zu sehr Durchgangsraum und zu stickig und verraucht. Vielleicht lässt sich das ja noch in der nächsten Planung überdenken.
Das viel größere Problem sehe ich allerdings in den Lichtverhältnissen. Er war viel zu dunkel. Mir stellt sich da erneut die Frage, warum BDSM immer dunkel sein muss um offenbar "richtig" zu sein. Ein Punkt ist mein innerer Voyeur/Exibithionist, der in solchen Fällen immer ein wenig unleidig schmollt.
Ein Anderer der, dass ich beim Spiel mit einem Partner auch aus dem Lustgewinn heraus sehen/gesehen werden möchte... zudem finde ich es enorm wichtig, dass man sich gerade dabei "wahr nimmt".
Die "Voyeur Lounge" habe ich nicht als solche gefunden, aber eventuell war damit der zweite weiße Raum mit dem Kreuz drin gemeint. Da scheiden sich dann wohl die Geister der Begrifflichkeiten.
Geschichten wie der Raumduft der Toilettenfrau haben nicht direkt etwas mit der Party und dem Veranstalter zu tun. Ich bezweifle da Vorsatz und gehe einfach mal davon aus, dass es sich um ein Missgeschick, bzw. grobmotorisches Verhalten gehandelt hat. Wie man sich dann anschließend verhält (Entschuldigung) ist Charaktersache und eine Frage der Erziehung. Dem Veranstalter kann auch derartiges nicht zur Last gelegt werden.
Anders verhält es sich mit seinem, hier geschilderten Umgangston, der für mich jedoch auch nicht zwangsläufig was mit Gästen oder der Party zu tun hat. Ich kann verstehen, dass man im Vorfeld und sicherlich auch am Veranstaltungstag sehr großem Streß ausgesetzt ist. Und persönliche Situationen eventuell noch die Laune beeinflussen.
Es ist jedoch eine Sache des Respekts und des Charakters, wie man mit seinem Umfeld umgeht. Wenn man mit dem eigenen Anspruch überfordert, sollte man sich eventuell kleinere Ziele setzen, bzw. die vorhandenen unter mehr Leuten aufteilen und auch etwas aus der Hand geben.
Sonst nimmt man sich doch selbst den Spaß des Abends und das ist doch schade.
Was mich persönlich am Meisten gestört hat war die Tatsache der anfänglichen Überfüllung und der zeitlichen Öffnung der Räume. Wir sind schon später gekommen, da wir aus eigener Erfahrung wissen, dass Partys erst mit abnehmender Gästezahl ihren Höhepunkt erreichen.
Allerdings könnte man da vielleicht auch organisatorisch im Zeitmanagment noch einiges verbessern.
Wenn jemand eine Eintrittskarte zu einer Veranstaltung bezahlt, sollten die versprochenen Räumlichkeiten (Disko erst am 22:00 Uhr und der "Spielbereich" erst ab 00:00 Uhr) auch von Anfang an zur Verfügung stehen. Schließlich ist nicht davon auszugehen, dass alle Gäste über den gesamten Zeitraum vor Ort sind. Wenn ich eine "Ware/Dienstleistung" zum vollen Preis kaufe, möchte ich gerne auch zu 100% die Leistung nutzen.
Alles in allem hatten wir eine schöne Party mit tollen Gästen, vielen Freunden und unglaublich viel Schönem anzusehen. Die Menschen haben sich mit ihren Outfits richtig Mühe gegeben.
Im Chinesischen gibt es für "Krise" und "Chance" nur ein Zeichen. Ich wünsche dem Veranstaltungsteam die nötige Ruhe, all das Resumé ohne Wertung aufzunehmen und den notwendigen Geist, angesprochene Verbesserungswünsche anzunehmen.
Ungebundene Grüße