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Sich im anderen Geschlecht fühlen: Was heisst das?

*******987 Mann
16 Beiträge
hallo und nochwas!!
das ist in der pychatrie uni klinik in köln. bin in abulanten terapie dort. sie sagen wenn es so weit ist mit testo zu nehmen kann sich die pychose noch sterker ausbrechen . die machen mich echt bekloppt
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
traurig
Eigentlich ist es traurig, dass bei der Beschreibung Abgrenzungen und Abwertungen bemüht werden müssen.

letztlich fühlen sich TVs und TS aus irgend einem Grund im falschen Geschlecht. Erst wie man damit umgeht trennt die beiden.

Mit transvestitsichen Fetischismus (ICD 10 F65.1) hat dass alles nichts zu tun. Die wenigsten TVs würden wohl diese Diagnose verpasst bekommen.
F65.1
Hallo Konstanze, interessant was Du sagst. F65.1 ist nur eine Nr. und lässt sich unter Wikipedia nachlesen, aber was ist eigentlich genau damit gemeint? Äusserlich gesehen würde man vielleicht sagen, es trifft zu falls eine starke sexuelle Komponente beim Ausleben der Weiblichkeit mitspielt. Aber es spiegelt wenig von den inneren Gefühlen wieder, die ein vollständiges Bild einer Frau realisiert sehen wollen, nicht nur ein eben mal geil machen und fertig. Meinst Du das damit, dass nur wenige TVs unter F65.1 fallen? Denn bei vielen spielt sicher Fetischismus mit, oder siehst Du das anders? Und dann kommt halt immer die Frage auf, die man sich auch selber sehr oft stellt, spiele ich nur mit der Weiblichkeit, ist es meine Art die Sexualität auszuleben, oder ist die sexuelle Komponente nur ein Aufschrei wie sich das Innere ausdrückt. Oder anders gefragt: Treibt die sexuelle Gier das Ausleben der Weiblichkeit oder drückt sich die Weiblichkeit u.a. im Fetischismus aus? Für mich eine sehr schwierige Frage, die ich mir oft stelle und trotz vielen Grübelns bin ich bisher exakt 0.0 weitergekommen. Hast Du einen Millimeter geschafft? *hilfe*
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Denn bei vielen spielt sicher Fetischismus mit, oder siehst Du das anders?
Ja das sehe ich anders, wie oben ausgesagt.

zunächst muss man unterscheiden über was man spricht. Fetischismus gibts im umgangsprachlichen und im medizinischen Bereich. Und hier ist sicherlich Zweiteres gemeint.

Dann sollte man sich klar machen, was Fetischismus im med. Sinn bedeutet. Dies trifft nur dann zu, wenn man irgendwelche Gegebenheiten oder Gegenstände zwingend braucht um sexuelle Erfüllung zu finden.

Übertragen auf TVs bedeutet, dass man sein Kleidchen zwingend braucht um sexuelle Befriedigung zu erfahren. Es bedeutet aber nicht, dass jede sexuelle Tätigkeit, die ein TV macht ihn zum Fetischisten macht.

Männer, Frauen, Schwule, Lesben, alle haben Sex, warum sollte plötzlich Sex bei TVs böse sein?

Sexualität mag ein Verstärker oder/und Katalysator bei TVs sein, aber in den wenigsten Fällen ein Motiv.

Ich habe viele Bekannte, die als Zimmertransen ihr Transendasein sehr sexuell gelebt haben. Als sie den Schritt nach aussen machten und ihr Transentum sozial auslebten, fiel die sexuelle Komponente weg bzw. auf ein normales Maß.

Letzlich ist meine Aussage dahingehend, dass die meisten TVs der Kategorie F64.1 zuzuordnen sind, und nicht F 65.1

Und weitergehend sage ich, dass die seelische Basis von TVs und TS die gleiche ist, sie leben es nur unterschiedlich aus. Dies kann man auch recht gut an der Harry Benjamin Skala erkennen.
die Welt ist kompliziert ...
Sexualität mag ein Verstärker oder/und Katalysator bei TVs sein, aber in den wenigsten Fällen ein Motiv.

ja, da magst Du recht haben. Es ist aber trotzdem sehr schwer die Dinge für sich selber zu unterscheiden. Es ist irgendwie ein zentraler Punkt, denke ich, um den es sich immer wieder dreht und an dem auch die Wissenschaft zerbricht. Fakt ist, dass bei jeder eine Entwicklung stattfindet, ein bestimmter Weg gegangen wird, der von innerlichen Gefühlen und vom äusseren Umfeld gesteuert wird. Je stärker nun aber die sexuelle Komponente mit hineinspielt - jetzt mal ganz offen gelassen, ob daraus Schlussfolgerungen gezogen werden dürfen oder nicht - desto schwieriger wird die eigene Selbstbeurteilung ob man sich Gefühle im Rausch einbildet oder ob man nur seinen inneren Gefühlen einen bestimmten Ausdruck verleiht. Ich finde das sehr schwierig.

Übertragen auf TVs bedeutet, dass man sein Kleidchen zwingend braucht um sexuelle Befriedigung zu erfahren. Es bedeutet aber nicht, dass jede sexuelle Tätigkeit, die ein TV macht ihn zum Fetischisten macht.

Auch hier sprichst Du wieder etwas an, was mich zum Nachdenken anregt. Regelt Autogynäphilie nur die Intensität oder ist es reiner Fetischismus? Auch dies kann ich für mich nur schwer beantworten, da ein solch intensiver Schalter halt schon den Verdacht aufkommen lässt, man macht sich der puren Lust wegen nur etwas vor. Zumindest hätte ich Schwierigkeiten einem Aussenstehenden etwas anderes als Schlussfolgerung zu verkaufen. Man könnte zur Verteidigung noch sagen man flüchtet sich aus der Not heraus dort hinein, tröstet sich sozusagen damit, aber richtig überzeugend tönt das auch nicht.

Ich habe viele Bekannte, die als Zimmertransen ihr Transendasein sehr sexuell gelebt haben. Als sie den Schritt nach aussen machten und ihr Transentum sozial auslebten, fiel die sexuelle Komponente weg bzw. auf ein normales Maß.

Das mag der Schlüssel zur Unterscheidung sein.

Danke Dir sehr für die Anregungen!
Liebe Grüsse
Melanie
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*kopfschüttel*
Hallo Meli,

deine Antworten scheinen sehr stark von deinen persönlichen Gefühlen geprägt zu sein. Darum hab ich mir mal dein Profil und deine Beiträge in diesen Thread durchgelesen und bin zu folgenden vermutungen gelangt.

  • * Du fühlst dich weiblich
    • Du warst noch nie getranst vor der Tür
    • Du hast masssive Ängste ausgelacht zu werden bzw. gesellschaftlich nicht akzeptiert zu werden.
    • Du lebst deine weiblichkeit auf sexueller Ebene mit einer Frau aus
    • Du leidest darunter


Mein Rat wäre, suche dir einen anderen Weg, als den Sexuellen, um deine Transidentiät auszuleben.

Aber du hast ja Anngst, obwohl du keinerlei Erfahrung hast, ausgelacht zu werden. Und du betrachtest die TGs, die ihr Sein öffentlich leben als "kindsköpfe". kopfschüttel

Das mag der Schlüssel zur Unterscheidung sein.

Zur Unterscheidung von was? (Subject Prädikat Objekt)

Wenn du meinst, zur Unterscheidung von fetisch TVs von nichtfetisch TVs, dann Nein, das ist kein Kriterium.

Die unterscheidung ist die Frage "kann ich auch normalen Sex haben" oder "brauche ich zwingend mein Kleidchen dazu". das hat auch nichts mit quantitaiven Maßstäben zu tun, sondern nur der innere Zwang zählt.

Regelt Autogynäphilie nur die Intensität oder ist es reiner Fetischismus?

nochmals Subject Prädikat Objekt

Welche Intensität soll per Autogynäphilie geregelt werden?
Was ist reiner Fetischismus?

Dieser Satz ergibt keinen Sinn, sowohl nicht im kontext als auch nicht als Antwort auf meine, von dir zitierte, Aussage.

Versuche bitte genau zu schreiben, was du meinst. Nicht nur, dass andere es besser lesen können, sondern vor allem für dich. Wenn du deine Argumentationsketten sauber durchstrukturiert aufs Papier bringst, merkt man ganz schnell, wenn man sich selbst verrannt hat.

Und zum Satz selbst. Da beides Theorien sind, wie Transidentität entstand sein könnte, war deine Frage evtl. dahingehend, wie sich das verhält.

Zum TV-Fetischismus habe ich bereits ausgeführt, dass dieser eigentlich nicht wirklich vorhanden ist. Ganz klassisch, mit Behauptung, Begründung und Beispiel.

Diese Ausführung kann man annehmen, oder man kann dagegen argumentieren.

Sie zu ignorieren und weiterzumachen als ob sie nicht existiert, grenzt an eine sinnlose Diskussion.

Die Theorie Autogynophilie vom Sexologen Blanchard sagt in grundlegend aus, dass TV/TS versuchen die Traumfrau (die sie nicht bekommen) selbst zu werden.

Dazu ein Beispiel: wenn man verschiedenen Menschen die Aufgabe gibt, sie sollen ein Auto (ohne sonstige Vorgaben) bauen, so werden lauter verschiedene Autos rauskommen. Der eine fährt gerne sportlich, der andere hat gerade ein Kind bekommen und baut nen Kombi, der Dritte wohnt im Gebirge und weis aus Erfahrung, dass ein Allradler für ihn sinnvoll ist...

Wenn nun jemand mit Transidentität anfängt sein andere Seite auszuleben, so ist es selbstverständlich, dass er versucht das zu leben, was ihm bisher bei Frauen gefallen hat, was er aus erfahrung gut findet, was er kennt. Dass es dabei Geschmacksverirrungen gibt oder sie nur Ausschnitte darstellen Brautkleid, Reizwäsche, ... ist dabei egal.

Auf jeden Fall ist es ein völlig normaler, nachvollziehbarer und logischer Vorgang, auf diese Weise vorzugehen.

Blanchard dreht es einfach um und behauptet, dieser Vorgang sei die Ursache. Naja, zum Glück wird in der Fachwelt Autogynophilie nicht wirklich ernst genommen.

Andere Frage, bestimte Aussagen von dir, lassen mich vermuten, dass du wegen TransXXXXX in psychischer Behandlung bist oder warst, ist das so?
einfach ...
Hallo Konstanze,

also erstmal vielen lieben Dank, dass Du Dir überhaupt soviele Gedanken über mich oder meine manchmal vielleicht etwas verwirrenden Gedankengänge machst. Aber bezogen auf mich persönlich ist vieles anders als Du vermutest. Ich könnte das jetzt alles aufzählen, aber ich will das nicht, wird eh keinen interessieren und gehört nicht hierher.

Sorry, wenn meine Subjekt-Prädikat-Objekt Konstruktionen nicht verständlich waren, das passiert halt schon mal wenn ein Gedanke durch den Kopf fährt und aufs Papier gebracht werden will, obwohl er gerade nicht optimal in den Zshg. passt. Vielleicht habe ich den Begriff Autogynäphilie falsch verstanden. Ich habe es als den Begriff für das Phänomen verstanden, dass man sich in den Körper einer anderen (am besten fremden und attraktiven) weiblichen Person hineinversetzt um damit dem Gefühl der Weiblichkeit möglichst nahe zu kommen. Wenn der Begriff etwas anderes bedeutet, nämlich wie Du sagst, dass man damit eine Kompensation für die nie erhaltene Traumfrau erhalten möchte, dann habe ich den Begriff falsch benutzt und bin natürlich mit Dir einer Meinung, dass dies völliger Käse ist. Aber egal, meine Frage ging dahingehend ob es sich bei diesem Phänomen, so wie ich es oben beschrieben habe, um einen Fetish oder um ein tiefes Gefühl für die Weiblichkeit handelt, und wie man dies für sich selber beurteilen kann. Ich verstehe Deine Antwort, Du sagst einfach das tiefe Gefühl für die Weiblichkeit ist bei allen TGs da, es äussert sich halt nur in verschiedenen Formen und man sollte darüber hinaus die Form nicht qualifizieren, so wie ich es an anderer Stelle - Kritik angenommen, sorry dafür - getan habe. O.k., wenn dies der Ausgangspunkt ist, dann erübrigen sich alle weiteren Fragen und Du hast in der Tat recht, dass jede weitere Diskussion sinnlos ist, wenn ich nicht irgendwas gegen Deine Auffassung vorzubringen habe. Auch wenn sie mir ein bisschen zu einfach erscheint, besticht sie eben gerade dadurch auch, und daher lass ich es lieber, zumal mir nix Gescheites mehr einfällt und vor allem auch gar nichts dagegen einfallen will. Müde Gedanken-Köpfe neigen einfach zum Nicken, wenn ihnen die einfachste Lösung angeboten wird *zwinker*

So hoffe ich, dass die Objekte diesmal an der richtigen Stelle waren *zwinker* und falle jetzt erstmal ins Bett.
Liebe Grüsse
Meli
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Oh, man darf durchaus eine andere Meinung haben als ich. aber ich erwarte Argumente, vor allem wenn ich welche gebracht habe, die meine Ansicht stützen. Und wie oben beschrieben hast du meine Argumente Ignoriert. Und das nenne ich eine schlechte Diskussionsbasis. Also bitte nicht meine Aussage verdrehen.

Und ich bin tatsächlich der Meinung, dass man seine Auslebensform nur dann qualifizieren sollte, wenn es notwendig ist. Alles andere läuft darauf hinaus, dass eine Form als besser als die andere gewertet wird.

Und das ist blödsinn und führt zu streit.


Ps.: einfach Theorien sind oft die sinnigsten.
also ...
erstens habe ich Deine Argumente nicht ignoriert und zweitens habe ich nichts verdreht. Was soll dieser Blödsinn???

Du äusserst hier lediglich ein Gefühl, es geht hier nicht um mathematische Beweise. Und Dein Gefühl entspringt Deiner subjektiven Empfindung, es kann für Dich richtig sein, für alle anderen kannst Du komplett daneben liegen. Daher antworte ich Dir nicht mit Gegenargumenten, sondern wenn überhaupt mit "Gegengefühlen". Das interessiert Dich aber nicht und daher ist diese Diskussion in der Tat sinnlos.

Nichts ist einfach, was Gefühle angeht.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
weil du meine sachlichen Argumente nicht widerlegen kannst, antwortest du nicht mit Argumenten, sondern mit Gefühlen?

Nuja, es wird dir niemand widersprechen, wenn du dich als Fetischist fühlst, aber schließe doch bitte nicht von dir auf andere.

n8
häh?
wäre Dir dankbar, wenn Du allmählich mit dem Unsinn aufhörst alles zu verdrehen. Erstens geht es mir nicht darum Deine "sachlichen" Argumente zu widerlegen, da es gar keine Argumente, sondern Gefühle sind - und Gefühle kann man nicht widerlegen. Zweitens fühle ich mich nicht als Fetischist - so wie alles andere persönliche, was Du über mich spekulierst, Blödsinn ist. Und drittens behaupte ich nicht, dass irgendjemand anderes ein Fetischist, inkl. Dir - zufrieden?

Wäre ganz nett, das Thema vom Thread mal wieder zu beachten ...
Ich glaube, auf diese Frage wird man keine allgemeingültige absolute Antwort erhalten können ...

Und dabei beziehe ich mich nicht nur auf die Subjektivität dieses Prozesses ... sondern vor allem darum, dass es keine feste, einzugrenzende Erscheinung ist ...

... sondern ein PROZESS


Weiblich fühlen, BEWUSST weiblich fühlen wird sich vor allem nur ein Individuum, das in irgendeiner Weise in Konfrontation dazu steht. Klar, auch Frauen fühlen sich manchmal "unbeschreiblich weiblich", aber ich glaub dass sich darin nur ausdrückt, dass sie sich in ihrem Geschlecht erfolgreich fühlen, attraktiv, so wie auch Männer ein Gefühl dafür haben können als Mann anzukommen.

Dieses Weiblich fühlen, um das es hier als Thema geht ist aber ein Weiblich fühlen im Kontrast, in der NICHT- SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT.

Am Anfang ist vielleicht nur das Gewahrwerden, DASS etwas nicht stimmt. Aber ist deses Aufdämmern des eigenen Schicksals schon ein weibliches Empfinden?

Ach .. ich kenne diese philosophisch und soziologisch durchzogenen Diskussionen ... was ist biologisch, was ist gesellschaftlich festgelegt? Wie kann ein "Mann wissen, wie eine Frau fühlt". In der Ethnologie nennt man diese Perspektive ethnozentrisch. Und sie ist für Außenstehende unmöglich zu erreichen - gespiegelt in der Frage: Wie ist es ein Pferd zu sein?

Auf meinem mittlerweile nicht mehr ganz so kurzen Weg machte ich viele Entwicklungsschritte, die sich für mich im Nachhinein in meiner Erinnerung auflösten wie Spuren im Wüstensand. So viel kann ich sagen: Ich war am Anfang des Prozesses, nach seinem Ausbruch, ganz bestimmt keine Frau. Ich war ein Mensch, den die Unvereinbarkeit von innerem Empfinden, Körperbild und sozialer Rolle so weit unter Druck gesetzt hat, dass ich meine tiefen Ängste überwinden und mich der Öffentlichkeit stellen musste.

Über die Schritte davor, Kindheit, Jugend, erstes Bewusstwerden habe ich viel reflektiert, habe abgewogen, vielleicht auch interpretiert ... und erstaunt festgestellt wie viele Zeichen vor dem Ausbruch schon an der Wand waren. Aber in meiner männlichen Erscheinung konnte ich sie nicht sehen. Diesen Prozesse dürften die meisten durchlaufen, die mit einer gewissen Bewusstsheit begabt sind.

Doch dieses suchen in der Vergangenheit ... liefert keine Antworten. Letztendlich bleibt nur jeder Person einzeln die Wahl den Gefühlen zu folgen oder sich rational gegen die Gefühle zu entscheiden. Man muss ins Wasser springen um zu erfahren ob es einen trägt. Risiko!

Ich erfuhr, dass Weiblichkeit sich in mir entwickelte ... aus einem Keim, der vermutlich schon vor meiner Geburt angelegt war und sich einfach nicht verdrängen lassen wollte. Bei normaler Entwicklung wächst dieser Keim zu einem Mädchen heran und dieses Mädchen entwickelt sich zur Frau .... Bei mir hat sich stattdessen eine dauerhafte Improvisation entwickelt ... aber nicht das Ziel des Keimes.

War die Wahrnehmung in meiner Kindheit und Jugend nur eine idealisierte Persönlichkeit? Ein Ziel, eine Fluchtpersönlichkeit?

Heute kann ich sagen: Nein. Sicher bin ich nicht so, wie ich mich als Kind gesehen, visualisiert habe. Aber ja, ich habe diese Gefühle, ja ich bin authentisch und lebe ungebrochen. Mein Wesen ist androgyn, nicht männlich, nicht ganz weiblich ... eine Melange aus beiden, unentmischbar, kein Frankensteinmonster mit männlichen Armen, weiblichen Beinen usw. Früher sah ich mich als femininer Mann, wie einen Engel ... doch ich merkte, dass ich zu weiblich dafür bin. In der männlichen Welt gibt es einfach keine Platz für mich ... keinen Platz für meine Gefühle, für meine Wahrnehmung, für meine Körperästhetik.

Dieses androgyne Gefühl spiegelt vielleicht meine Gehirnentwicklung wieder, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geschlechtstypisch abgelaufen ist. Simpel gesagt: Mein Gehirn bekam im entscheidenden Moment nicht genug Hormone um komplett zu vermännlichen. Wieviel Frau, wieviel Mann in meiner Gehirnstruktur zu finden ist ... das lässt sich sicher nicht beantworten, zu groß ist die Variabiliät bei beiden Geschlechtern.

Aber dieses Gehirn blühte auf, als mein Körper sich zu verweiblichen begann ... die Depressionen ließen rasch nach, ich wurde offener für therapeutische Ansätze. Ich fühle mich so gut in meinem Körper, ein Gefühl, das mir seit meiner Kindheit fremd war. Es ist so gut nicht mehr darüber nachzudenken, ob eine Geste, eine Äußerung, meine Mimik zu weiblich wirkt. Ich bin einfach nur ich selbst ... und stoße auf keine Hindernisse, muss mich nicht korrigieren! Auch das ist mir unbekannt seit meiner Pubertät. Damals fing ich an andere Männer nachzuahmen ... um unauffällig zu sein. Heute lebe ich aus meiner Mitte heraus.

Die Hormone verändern mich massiv ... auch innerlich. Es ist eine Reise, eine lange Reise und sie endet erst mit dem Tod. Bei jeder Frau beginnt der Prozess der Weiblichkeit irgendwann in der Phase zwischen Kindheit und Jugend ... und endet mit dem letzten Atemzug. Fortwähend verändert sich Weiblichkeit, die Phase vor der Fruchtbarkeit ist eine andere als die gebärfähige Zeit und die wieder anders als die PMS Zeit und die wieder anders als das hohe Alter. In jeder Phase fühlt sich Weiblichkeit anders an .. ich bin mir sicher, dass mir das jede Frau bestätigen wird.

So kann es, bei allem guten Willen, keine erschöpfende Antwort auf diese Frage geben.
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