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Unverbindlichkeit läßt grüßen

Unverbindlichkeit läßt grüßen
Wer wünscht sich nicht, die großen Gefühle der Liebe, Leidenschaft Unzertrennlichkeit wie im großen Kino? Wer wünscht sich nicht den Menschen, für den man die ganze Welt und wieder zurück ist?

Vor einigen Wochen las ich einen Bericht, wie IN es ist Single zu sein und welche vielen Vorteile dies mit sich bringt. Es fehlt an nichts im Leben, außer an der verbindlichen Entscheidung einer Person gegenüber.

Mit all den Möglichkeiten der Vereinfachungen der heutigen Zeit scheint die Entscheidung für die Liebe immer schwieriger zu werden. Niemand möchte verbindlich sein und sich entscheiden, sich festlegen.
Vermutlich war ich mehr Geliebte in meinem Leben als das ich Freundin war. Ich liebe das Abenteuer und habe dafür sich mit jemanden Zuhause zu fühlen vernachlässigt. Bei mir hat es viel mit Angst zu tun, mich zu binden. Ich denke, ich habe die Gründe meiner Bindungsangst
größtenteils gelöst und möchte verbindlich werden.

Freunde erzählen mir, das sie glauben verliebt zu sein und das es ein Traumwochenende war und dann teilt der andere mit, ich bin nicht verliebt, aber wir können Freunde mit Sex sein.
Meine Vermutung ist, der andere hat große Angst einfach verbindlich zu sein und den Versuch zu wagen, wie es wäre, sich für ein großes Gefühl zu entscheiden.

Macht schneller Sex, hier meine ich nicht die schnelle Nummer, sondern der schnelle Sex in einer neuen Begegnung mögliche wachsende Gefühle bereits zunichte bevor sie entstehen können?
Verlernt der moderne Mensch sich in das Wagnis von verbindlicher Beziehung zu begeben ohne diverse andere Optionen für sich offen zu halten? Was bedeutet eigentlich heutzutage noch eine feste Partnerschaft? Sind die Verletzungen in so vielen Menschen so stark, das nur noch unverbindlich geliebt wird?

Wie sind eure Erfahrungen und Empfindungen zur Beziehungsfreudigkeit von Männer und Frauen?

Mein Fazit wird für die Zukunft sein: ich werde keinen schnellen Sex mehr wollen.

Freue mich auf eine rege Diskussion.

*g*
********eams Frau
2.872 Beiträge
Man könnte auch titeln: Die große Liebe - Ein (Wunsch-)Traum ?!

Bei mir war es eher anders herum. Ich habe vor anderthalb Jahren eine Affäre angefangen, die bewusst unverbindlich und nur auf unsere sexuellen Bedürfnisse ausgerichtet sein sollte.

Mit der Zeit schlich sich allerdings eine zunehmende Vetrautheit ein. Wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten über die Bettkante hinaus. Wir haben immer mehr zusammen unternommen und sind schließlich sogar zusammengezogen.

Was wir nicht gefunden - aber auch nicht gesucht haben - ist die große Liebe mit Schmetterlingen im Bauch und "du bist die Welt für mich" usw. Trotzdem gibt es ein großes Vertrauen. Wir sind einander verbunden, stehen füreinander ein und denoch hat jeder auch seine Freiheiten.

Ich glaube, dass die große romantische Liebe, die alle Stürme des Alltags übersteht, ein Ideal ist, dass sich so nur in Einzelfällen realisieren lässt. Als Beziehungsmodell taugt sie in der Regel nicht, auch wenn uns Medien, Märchen und Mythen uns dies immer wieder weismachen wollen.

"...und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende..."

Die Erwartungen, die daran geknüpft werden, sind oft so groß, dass die Menschen enttäuscht und frustriert zurückbleiben. Und auf der ewigen Suche nach dem goldene Gral ("irgendwann muss es ja mal klappen") immer wieder in die gleiche Falle tappen.

Meine These ist, dass die meisten Menschen nicht die Verbindlichkeit scheuen, sondern eher etwas suchen, was es so gar nicht gibt.

Wenn die Hoffnung auf die große Liebe einen durch die Betten möglichst vieler Menschen ziehen lässt, ist man sicher auf der falschen Spur. Natürlich fühlt es sich gut an, dafür sorgt schon die Biologie durch die Ausschüttung von Hormonen, aber dann kommt auch wieder der "Kater".

Was ist also die Alternative? Wenn ich mit den kurzfristigen Glücksmomenten beim "schnellen" Sex zufrieden bin, warum nicht?! Es gibt schlimmere Drogen. *zwinker* Aber dann bitte auch nicht jedes kleine Hormon-Hoch als Schmetterlinge im Bauch missverstehen.

Wenn ich aber auf der Suche nach einer Beziehung bin, hilft nur: Erwartungen drosseln, sich Zeit nehmen, den anderen über den Sex hinaus kennenzulernen, die Geduld aufbringen, um zu wissen, dass dies nicht über Nacht klappt.

Und dann? Ja, dann gibt es vielleicht irgendwann so ein warmes Gefühl für und mit dem anderen, dass sich langsam wie flüssiger Honig ausbreitet, dass Vertrauen und Verbundenheit bedeutet und uns dann auch verbindlicher werden lässt.
Vielen Dank BeyondDreams ...
... für deinen Beitrag.

Mich würde interessieren, wieso du bewusst dich für eine Affaire entschieden hast, wenn es nicht zu indiskret gefragt ist? Und noch eine letzte Frage: gab es mehrere Männer und weitere Frauen bei deinem jetzigen Partner während der Anfangszeit?

Ich meine mit verbindlich nicht, wie ein Hofhund an der Kette zu sein. Sondern die bewusste Entscheidung sich auf einen Menschen zu konzentrieren.

*g*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Sind es wirklich Ängste und erlittene Verletzungen, die viele Menschen heute lieber unverbindlich bleiben lassen?

Oder ist es nicht doch einfach nur die Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, Verantwortung für sich selbst und für andere und für eine Beziehung?

Ich bin auf die Diskussion hier sehr gespannt ...

(Der Antaghar)
Ich denke nicht, das es der UnWILLE ist, Verantwortung zu übernehmen.....viele haben dazu einfach keine LUST mehr...

Dies vor allem, weil sie schon in der Kindheit lernen, im Mittelpunkt zu stehen-heute wachsen (gefühlt) deutlich mehr Einzel(stadt)kinder auf, als früher (wo Großfamilien an der Tagesordnung waren).

Man lernte, zu teilen, Rücksicht zu nehmen-und eben nicht ständig im Mittelpunkt zu stehen.

Heutzutage ist fast niemand mehr "Schuld" (und damit auch nicht verantwortlich)....

Schlechtes Benehmen im Kindergarten? ) = Die Schuld der überforderten Erzieher.
Schlechte Noten in der Schule? = Die Schuld der Lehrer
Keine Ausbildungsplätze?=Schuld der Wirtschaft
Kein Job?=Schuld der Politik.

Wen wundert es da, wenn niemand mehr Verantwortung übernehmen will?

Das ist etwas, das man genauso (von Kindesbeinen an) lernen muss, wie so vieles andere auch....
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Was hat denn der Unwillen, sich zu binden, sich abermals abhängig und verletzbar zu machen, mit Verantwortung zu tun?


Ich trage Verantwortung, die Verantwortung für die Erziehung meiner Töchter habe(n) ich/wir niemals anderen auferlegt - ich hab nen Job, in dem ich Verantwortung für mich und auch für die Arbeit anderer übernehme etc....

Ich habe sowas von gelernt, Rücksicht zu nehmen, schon als Kind/Jugendliche, meine Güte, vor lauter Rücksichtnahme war manchmal gar nichts mehr von mir da - jetzt ist es auch hin und wieder nicht besser.

Kompromissbereit? Heee, wo sind die Kompromisse, ich mache sie. Bin da wahrlich Meister.


Nein, das ist es alles nicht. Ich übernehme doch auch keine Verantwortung für irgend jemanden, wenn ich eine Beziehung mit ihm führe. Wo liegt denn da die Verantwortung?

Es ist das, hmmm, wie soll ich es nennen, mir fällt grad kein besseres Wort für ein, es ist das Investieren von Gefühlen, das Zulassen von Gefühlen, das Abhängig machen vom anderen, das auf ihn konzentrieren, das verdammte Glücklich-sein-Wollen und -Zulassen ...;

Sich-auf-Etwas-vom-Anderen-Freuen, auch das Erwarten, das Warten auf Etwas;

das so Enttäuscht sein, wenns nichts kommt, das Zweifeln, das plötzlich Alleine-Fühlen, wieder und abermals, das ständige Hoch- und Tief;

das ist das, was müde macht, kaputt macht, so müde und krank, dass man lieber verzichtet.
In einer Beziehung ist jeder der Partner gleichberechtigt dafür verantwortlich, das die Beziehung funktioniert-und jeder muss (darüber hatten wir ja schon gesprochen) "Arbeit" in die Beziehung investieren...

Die Beziehungen, in denen nur EIN Partner diese "Bürde" auf sich nimmt, funktionieren i.d.R. nach kurzer oder langer Zeit nicht mehr...

Zudem übernehme ICH in (m)einer Beziehung auch die Verantwortung für meinen Partner..versuche alles, damit es ihm auch gut geht...
Seeleverschenkt ...
... dein Beitrag berührte mich, vielen Dank.
Ich denke, in Teilen kann ich sehr gut verstehen was du meinst und ja, es ist, ich nenne es mal "Lebenszeitinvestition".

Ich würde die Erziehung von Kindern nicht mit der "Verantwortung", obwohl mir dieses Wort in Zusammenhang mit einer Beziehung nicht wirklich gefällt, daher wähle ich das Wort Entscheidung eines Partners gleichziehen, da eine Frau sich ja zumindest, da schon mal für einen Mann, nämlich den Vater ihres Kindes, entschieden hat.

@**rt
wie weit geht dein "alles tun ... damit es deinem Partner gut geht"?
Vermutlich bin ich jetzt vielleicht kleinkariert, aber nein, alles würde ich nicht tun, damit es meinem Partner gut geht. Natürlich kommt es immer auf die Umstände an, worüber wir eigentlich reden.

Ein enger Freund sagte mal zu mir: Liebe ist eine Entscheidung.
Desto länger ich über dies nachdenke, umso mehr muss ich ihm recht geben.

*g*
Zudem übernehme ICH in (m)einer Beziehung auch die Verantwortung für meinen Partner..versuche alles, damit es ihm auch gut geht...

Alles?

Hmmm, schlechte Strategie, würde ich sagen.

Zunächst mal ist jeder für sein Glück selbst verantwortlich. Der Partner kann doch nicht für alles die Verantwortung tragen.

Klar geht´s mir erst mal schlecht, wenn mein Partner sich mal daneben benimmt.

Aber: Die entscheidende Frage ist: Wieso benimmt er sich daneben?

Weil er ein Arschloch ist?
Tja, dann sollte ich schleunigst meine Sachen packen.

Weil er gerade selbst Stress hat und eigentlich nur seine Ruhe haben will?

Tja, dann sollte ER zusehen, wie er sich ein bisschen entstresst - und ICH muss hinnehmen, dass eben nicht jeden Tag alles eitel Sonnenschein sein kann und ich nicht ständig auf Händen getragen werde.

Gut, wenn ich dann selbst imstande bin, zu laufen...
Das "alles tun" ist vermutlich individuell verschieden...

Und das darf auch nicht zur "Selbstaufgabe" führen (wie beispielsweise der Beitrag von @**********henkt vermuten lässt).
Die Entscheidung
Miss Sophie,
da hat dein Freund in meinen Augen absolut recht. Nicht nur eine Entscheidung sondern immer wieder kommen sie daher am Wegesrand und jede ist ein Wegweiser in eine andere Richtung. Aber es fängt damit an, diese Entscheidungen im Konsens zu treffen.

Die besten Erfahrungen habe ich immer gemacht indem ich mich mit meiner Partnerin austausche, was da grad so innerlich passiert bei mir und umgekehrt. Das ist oftmals schmerzhaft, für beide Seiten, da Trugbilder die man sich automatisch von seinem Gegenüber herstellt, zerstört werden und auch manchmal das Selbstbild leidet, wenn nicht die gewünschte Reaktion darauf erfolgt.
Aber damit können beide arbeiten und wenn sie einander wirklich gutes wollen, funktioniert das auch.

So mancher aber verträgt das nicht und tut bestimmte Aspekte in der anderen Person, als absolute No Goes ab, also als kategorischen Trennungsgrund. Gerne genommen dabei die sexuellen Wünsche aber auch Zeiteinteilung, die Art der gegenseitigen Zuwendung etc. bis zum finanziellen.

Wie soll ich aber auf den anderen zugehen, wenn ich weiss, expressis verbis, dass ich mit so mancher inneren Realität von mir meien gegenüber verliere?

Alles ist verhandelbar, nur nicht der Tod.

Und über solche Verhandlungen wächst man aneinander ran und gewinnt Vertrauen. Die dunklen Kämmerchen werden aufgeschlossen und ans Licht der Vernunft geholt.

Eine Beziehung mit einer Frau die dazu nicht in der Lage ist und immer noch nach dem Backform Prinzen sucht, auch wenn sie das Gegenteil behauptet, wäre mir heut nicht mehr möglich.

Aber so eine Einstellung ist sich auch immer dessen bewußt, dass ein "Scheitern" auch eine Option sein kann, wieso auch nicht? Alles andere lenkt einen doch nur auf die falsche Fährte.

Ein typisches Singledasein könnt ich mir gar nicht mehr vorstellen, lieber ein Kuddelmuddel in gegenseitiger Rücksichtnahme. Wen ich mal geliebt habe kann ich doch weiterhin sehr gut leiden dürfen?

Beziehungen sind doch immer komplex, wieso meinen wir aber dann die Frage ob oder ob nicht so einfach mit einem ja oder nein beantworten zu können anstatt jeweils immer den eigenen, gemeinsamen Weg zu suchen?

Das bildet unheimlich und macht definitiv nicht dümmer. Allein sein schon.
Ich sage es mal so: Für mich bedeutet Unzufriedenheit (unglücklich sein ist ja noch mal was anderes) ein Zustand, der sich dann einstellt, wenn irgendwelche Bedürfnisse nicht erfüllt sind.

Wenn ich mich unzufrieden fühle, dann schaue ich als erstes, was ich selbst daran ändern kann.

Wenn´s bei mir im Job mal stressig wird, hilft es zum Beispiel ungemein, wenn meine bessere Hälfte mich in den Arm nimmt und sagt, wie toll ich bin *g* - den Arbeitsberg bewältigen muss ich aber dennoch alleine.
Gewisse Sachen kann der Partner einem nun mal nicht abnehmen.

Und dem anderen die Verantwortung für die eigene Laune zuzuschieben kann eigentlich nur nach hinten los gehen.

Wenn ich in der Beziehung nicht glücklich bin, dann ist mein Partner entweder nicht der richtige - oder das Problem liegt an mir.

Und in beiden Fällen würden mir so einige Optionen einfallen, wie ICH aktiv werden könnte, um diesen Zustand zu ändern.

Gleichzeitig wirkt es sich aber meiner Erfahrung nach auch positiv auf die Beziehung aus, wenn jeder Verantwortung für sich selbst und sein eigenes Wohlbefinden übernimmt.
Antaghar
du bringst mich grad zum sinnieren inwieweit der Begriff "Verantwortung" in einer solchen Konstellation überhaupt etwas zu suchen hat.
Gut für Kinder und andere "Schutzbefohlene" die also auf mich angewiesen sind lasse ich das jederzeit gelten, auch in leichterer Form von Freunden oder hinsichtlich der sekundären Folgen so einer Beziehung, finanziell oder sonst irgendwie.

Aber wenn er sich in die persönliche Ebene als "du bist verantwortlich für mein Gefühlsleben" einschleicht, dann denke ich ist da vom Dogma her irgendwas falsch.
Ich bleibe bei jemandem weil ich will und deshalb auch die Lasten akzeptiere, nicht weil micht mein Verantwortungsgefühl dazu veranlaßt.
Wenn das nicht die inneren Struktur ausmacht, dann hängt irgendwas in der reinen Lehre.

Oder bin ich da zu dialektisch?

In meinen Augen ist vielmehr die Faulheit und Trägheit sich aus seinem Emotionalen Cocon zu befreien, den innerlichen Status Quo aufrecht zu erhalten eine Hauptsache beim Single sein.
"Ich bleibe wie ich bin" mal so ne Werbezeile, oder "zuerst komm ich!"
find ich bezeichnende Schlagzeilen in dem Zusammenhang. Dabei geht doch alles im Leben um Veränderung, sonst wär ich immer noch der Arsch der ich mit 20 war.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ jonathanseagull
Eine interessante Frage, über die es sich gewiss nachzudenken lohnt!

Für mich steht erst mal fest, dass ich für mich selbst und mein Verhalten Verantwortung habe. Ich kann nicht bei allem immer behaupten, dass ich nichts dafür könne, daran seien immer irgendwelche anderen schuld, notfalls die Umstände oder die Gesellschaft.

Und wenn ich eine verbindliche Beziehung eingehe, dann trage ich - so wie ich das bisher sehe - auch ein Stück weit Verantwortung dafür, diese Beziehung zu hegen und pflegen, an ihr und an mir selbst zu "arbeiten" - und mich eben nicht so zu verhalten, wie es viele so gerne tun und es auch in der Werbung so gerne propagiert wird: "Ich bin eben so, ich kann nicht anders, und ich bleib garantiert mein Leben lang so, ich werde mich nicht weiter entwickeln!"

Verbindlichkeit zwischen zwei oder mehr Menschen bedeutet ja auch Verlässlichkeit, eine Art Versprechen, nämlich "füreinander einzustehen" und "zueinander zu stehen" - und für die Einhaltung dessen hab ich die Verantwortung. Verbindlich ist z. B. eine Aussage, wenn ich zu ihr stehe. Und dafür, dass ich zu einer Beziehung stehe, trage ich, soweit ich das sehe, sehr wohl die Verantwortung.

Alles andere wäre ja die hier angesprochene Unverbindlichkeit. Und die tritt in Kraft, wenn ich keine Verantwortung übernehmen, also nicht verbindlich zu jemandem oder etwas stehen möchte.

Übrigens, wenn ich das noch erwähnen darf, hat Verantwortung absolut nichts mit Rücksichtnahme zu tun, wie hier auch schon zu lesen war.

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Es gab sie
schon immer, die Individualisten, auf Deutsch die Beziehungsunfähigen und Beziehungsunwilligen. Und nun ist es angeblich IN, weil man in den Medien aus der Not eine Tugend machen will. Weil es immer mehr Menschen gibt, die sich nicht zutrauen, sich länger als überschaubar binden zu können, dafür immer wieder die sattsam bekannten Paare als Beispiel nennen, die es nicht geschafft haben miteinander, dabei immer die außer Acht lassend, die es trotz aller Unkenrufe schaffen, glaubt man, dass die zu überwindenden Schwierigkeiten riesengroß wären. Dabei fehlt in der Regel nur die Fähigkeit, sich zugunsten beider etwas zurückzunehmen, anzuerkennen, was Gemeinsamkeit an Vorteilen bietet, und natürlich oft auch echte Liebe.

Wenn man bedenkt, dass es früher vor der Romantik sehr oft auch ohne Liebe ging..., allerdings war die Lebenserwartung sehr viel kürzer.

Da es Menschen gibt, die guten Sex ("Chemie") mit Liebe gleichsetzen, muss man allerdings schon auf den Schillerspruch verweisen:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet, der Wahn ist kurz, die Reu ist lang!

*******_sin Paar
841 Beiträge
Wir können uns nicht mehr binden - es gibt zu viel nebenher
Wir befinden uns in einer "multimedialen" Welt mit einem Überangebot an Dingen die unsere Zeit frisst.

Früher war alles besser? - Nein, aber anders und vor allem langsamer.

Schaut man in den "normalen" Alltag eines heute lebenden, modernen, Menschen so erkennt man deutlich den Computer im Mittelpunkt des Lebens und nicht mehr das Leben selbst.

Wie viele Menschen lassen sich von einer Maschine beherrschen, die dazu gedacht war, dass Leben einfacher zu machen?
-- > Wer kommt nicht von der Arbeit heim, und setzt sich vor etwas, das "booten" muss. Sei es PC, Spiele- Konsole, iPod, ipad etc.

Was machen wir am PC?

Oh, wir haben eine Menge Freunde "da draußen"
... gibst Du einen Kommentar über Deinen momentanen Zustand ab, hast Du eine Menge "gefällt mir"; je dämlicher die Aussage und je weniger Niveau umso mehr werden es.
Aber frage mal, wer Dir am Wochenende hilft, den Garten umzugraben... *zwinker*

Um diese ganzen Dinge zu beherrschen, sei es Facebook & Co., das neue Computerspiel oder ein Programm für den Videoschnitt etc., benötigt es Zeit um es zu lernen.
Zeit, die wir vor nicht einmal 20 Jahren nicht gebraucht haben.

Man lernt die Menschen heute nicht mehr in der Disco, im Café oder im Park kennen, sondern "unverbindlich" in der Social- Community...
[letztens ergab eine Studie (!), dass man als Anhänger von Facebook mehr Job- Chancen hat]

Weg vom PC hin zum Überangebot an Möglichkeiten:

Du bekommst heute von jedem Produkt mind. 10 verschiedene Varianten.
Vor einigen Jahren, wusstest Du wer der Marktführer eines Produktes ist. -- > Marktführer war der, mit der besten Qualität !
Hast Du ein Produkt gekauft, war es mind. zwei Jahre "IN" und Du stolz darauf es zu besitzen....

Heute?
Der Markt überschlägt sich. Ein Produkt überholt das andere noch innerhalb der "Ankündigungszeit"...

Die Freizeitangebote haben enorm zugenommen und bist Du nicht dabei, bist Du nicht mehr "IN"..

Was hat das ganze mit der Unverbindlichkeit einer Beziehung zu tun?


ALLES !


Der Mensch wird in ein Multimediales Konsum - Verhalten gepresst und kann sich vor lauter Überangebot nicht mehr retten. Jede Entscheidung die man versucht zu treffen, kann morgen bereits überholt sein.
Auch wenn man es nicht bewusst wahrnimmt.. weil man mitten im System ist, so ist man im Stress, ohne dass man wirklich etwas arbeitet.

Wie passt in diese Zeit noch eine Beziehung? Wenn ich selbst auf der Flucht bin, wie kann ich da noch jemanden mitziehen.
-- > Wie oft höre ich "Für eine Beziehung habe ich keine Zeit"...

Früher baute man sich das Leben um eine Beziehung herum auf und in den aller meisten Fällen war der Beruf dazu da um sich dieses Leben finanzieren zu können. Heute wird "finanziert" und man weiß gar nicht mehr warum ?

Wenn man einfach mal die Zeiten zusammen zählt, die wir heute mit Dingen verbringen, die es vor 20 Jahren nicht gab. Nein, nicht andere ersetzt haben, sondern die es nicht gab !!!!, so kommen wir auf eine Summe die es verwunderlich macht, dass wir eigentlich noch schlafen können.
Leider hat der Tag nur 24h.

Also müssen wir es auf morgen schieben... morgen, morgen, morgen.... und werden niemals bemerken das wir etwas erledigt haben - und da noch eine Beziehung? Wie denn?
Außerdem - vielleicht ist da daraußen doch ein besserer Mensch, als der zu dem wir heue "ja" gesagt haben ? - der iPod ist ja auch irgendwann "alt"

Ob wir so glücklich werden ? Ich behaupte mal "NEIN"...


lg
curious_ER_sin
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Und
dann ist das Leben zu Ende, eh wir es richtig begonnen hatten. So kommt es, dass Leute sich in Klöster zurückziehen und das Leben dort als endlich richtiges Leben begreifen (z.B. Paddy Kelly). Viele tun zwar unendlich viel, aber stets am Leben vorbei. Das Schlimme daran ist, dass man bereits die Kinder in dieses Leben zwingt, dass es neben Hausaufgaben in Mittelschichtfamilien keinen Tag gibt, an dem nicht irgendein Verein oder Nachhilfe wartet.
****ot2 Mann
10.146 Beiträge
Fragen...
Verlernt der moderne Mensch sich in das Wagnis von verbindlicher Beziehung zu begeben ohne diverse andere Optionen für sich offen zu halten? Was bedeutet eigentlich heutzutage noch eine feste Partnerschaft? Sind die Verletzungen in so vielen Menschen so stark, das nur noch unverbindlich geliebt wird?

Wann ist eine Beziehung verbindlich?
Wann ist eine Partnerschaft fest?

Geht es da um den Trauschein?
Das gemeinsame Wohnen?
Oder was?

Ist z.B. Skepsis gegenüber gemeinsamem Wohnen (oder gar dem Trauschein) schon ein Indiz für Unverbindlichkeit?

Im Übrigen:
Mitunter entspringt der Wunsch nach Unverbindlichkeit nicht dem Bedürfnis sich selbst "alle Optionen offen" zu halten, sondern eher dem Zweifel an der Verbindlichkeit und nachhaltigen Beziehungsfähigkeit des Partners/bzw. der Partnerin.
Lg
Gernot
Ist z.B. Skepsis gegenüber gemeinsamem Wohnen (oder gar dem Trauschein) schon ein Indiz für Unverbindlichkeit?

Oh ja!

Als ich letztens jemandem erzählte, dass ich seit 12 Jahren ohne Trauschein mit meiner besseren Hälfte zusammen bin, fiel diese Person fast rückwärts vom Stuhl.

Merke...diese Person war in derselben Zeit bereits etwa 12 Mal "verlobt".

So viel zu dem Thema...
Unverbindlichkeit in Beziehungen
driftet schnell in Beliebigkeit ab.
ich wünsche mir eine Verbindung als " people growing machine".
Für gute Emotions will ich etwas tun!
Investieren,Zeit,Gefühl,meine Hingabe und meine Gedanken.
ich bin ein leiblicher ,sinnlicher Mensch.
ich will spüren,wer mich umgibt.will fühlen,mit wem ich bin.
Von heute zu heute.Weniger interessiert mich nicht, langweilt mich eher.
Ein gutes Kriterium ist auch die Leichtigkeit.wenn etwas schwer ist ,nicht leicht geht,empfinde ich es als falsch.
Vielleicht ist es ja diese Leichtigkeit ,die so vielen Menschen fehlt ,und deshalb wird eine Unverbindlichkeit aufgesetzt,die auch anstrengend sein kann.Und dann verjährt vll die Entwicklung ,weil wir den Dingen nicht ihren Lauf lassen .





,
********nder Mann
2.896 Beiträge
*********phia:
Meine Vermutung ist, der andere hat große Angst einfach verbindlich zu sein und den Versuch zu wagen, wie es wäre, sich für ein großes Gefühl zu entscheiden.

Wer sagt, dass es ein großes Gefühl gibt/gab? Nur weil die eine Seite verliebt ist, heißt es ja nicht, dass die andere Seite das ebenso ist. Und nur weil man verliebt ist, heißt es nicht, dass man eine Beziehung führen muss. Zumal gerade "verlieben" nur das Anspringen auf altbekannte Muster sind und wenn nach Monaten bis Jahren die Desillusion einsetzt der Satz fällt "Ich liebe dich nicht mehr.", obwohl er "Ich bin nicht mehr in dich verliebt." lauten müsste.

Gegenwärtig gibt es nur eine Verbindlichkeit: Die mir selbst gegenüber. Hinzu kommen gemeinsam getroffene Absprachen/Verträge. (Was nicht heißt, dass mir andere Menschen per se egal sind.)

Im Endeffekt ist es eine Sache von Angebot und Nachfrage. Wenn mir eine Frau das geben kann, was ich will, gibt es für mich kaum einen Grund mich nicht zu binden. (Idealerweise bekommt sie von mir auch, was ich will *zwinker* ) Wenn eine Frau bei klarer (beidseitiger) Unverbindlichkeitsklärung mit mir ins Bett geht und anschließend Verbindlichkeiten fordert... kann sie das gerne tun, nur sehe ich keinen Grund diese zu erfüllen.

Offene und ehrliche Kommunikation. Und eher warten, bis man sich exklusiv/monogam bindet, denn Sex hat. (Das meinetwegen auch. Wobei Sexdeprivation zur Bindungsverstärkung wohl eher suboptimal ist. Würde zumindest bei mir nicht ziehen.)
Außerdem - vielleicht ist da daraußen doch ein besserer Mensch, als der zu dem wir heue "ja" gesagt haben ?

Das klingt mir ein bisschen zu sehr nach "früher-war-alles besser-Schnack"!

Mag sein, dass alles ein bisschen schnellebiger geworden ist - zumindest sagt eine mir bekannte Anlageberaterin, dass Facebook und Twitter mitunter Gift und Segen zugleich für die Börse seien...whatever.

Aber immerhin HABEN wir heutzutage eine Fülle am Möglichkeiten, an die früher noch gar nicht zu denken war.

Es ist noch gar nicht so lange her, da durfte der Mann ohne Zustimmung der Frau ihre Arbeit kündigen. Da war man verschrieen, wenn man als "gebrauchtes Expemplar" in die Ehe ging. Und Scheidung ging sowieso schon mal gar nicht.

Ich finde, man sollte auch die positiven Seiten nicht vergessen, die unser ach so neumodisches Zeitalter mit sich bringt.

Was man draus macht, liegt doch an jedem selbst!
Wenn eine Frau bei klarer (beidseitiger) Unverbindlichkeitsklärung mit mir ins Bett geht und anschließend Verbindlichkeiten fordert... kann sie das gerne tun, nur sehe ich keinen Grund diese zu erfüllen.

Danke @********nder!

Man muss sich doch auch mal die Frage stellen: Wer sind denn diejenigen, die sich über Unverbindlichkeit beklagen?
Vielleicht gerade diejenigen, die es gern verbindlicher hätten, es aber nicht bekommen?

Wobei ich sagen muss: Ich plane gerade eine größere Party - und da macht es mich bisweilen auch regelrecht fuchsig, wenn die Leute auf meine Einladung hin sagen: "Weiß ich noch nicht, ich schau mal..." *motz*
*zwinker*
*******dess Frau
950 Beiträge
Der Eingangsbeitrag erscheint mir hier doch etwas zu einseitig zu sein.
Unverbindlichkeit wird als etwas schlechtes dargestellt, dass man entweder nur aus Unfähigkeit oder aus der Verletzung heraus wählt.

Dabei gibt es genug Menschen, die sich einfach für unverbindliche Konzepte entscheiden, weil es besser in ihre Lebensplanung und Gefühlswelt passt. Merke: Nicht jeder Mensch sucht, will oder braucht die grosse Hollywood-Liebesgeschichte.
Dass es ebenso viele Menschen gibt, die aus fragwürdigen Gründen offene Beziehungen, Romanzen, Affären, usw eingehen, das bestreite ich nicht. Aber Unverbindlichkeit per se als negativ zu werten, ist mir zu kurz gedacht.

Zum Thema "schneller Sex": Nein, zumindest für mich kann ich sagen, dass schneller Sex bei mir nicht die Möglichkeit auf nachfolgende Gefühle auslöscht. Im Gegenteil. Guter Sex ist für mich einer der wichtigen Grundpfeiler einer Beziehung. Wenn es im Bett harmoniert, kann man weiterdenken. Ich fände es andersherum belastend, mich erst gross zu verlieben und dann festzustellen, dass es sexuell nicht passt. Dies führt dann bei mir entweder zu einer unbefriedigenden Beziehung oder dazu, dass man sich eben schnell wieder von dem Menschen, in den man verliebt ist, trennt/verabschiedet. Und beide Optionen halte ich für ungünstig.

---

Ich habe in Single-Zeiten unverbindliche Abenteuer geliebt. Dabei ist es auch zu romantischen Gefühlen gekommen, ohne Frage. Aber eben ohne Verbindlichkeit oder Beziehungsanspruch. Und dies war für mich ebenso erfüllend, wie es meine Beziehung jetzt ist. Ich hatte bisher immer das Glück, dahingehend zu jedem Zeitpunkt den passenden Menschen für meine Bedürfnisse zu treffen.
So ist es für mich auch ganz klar, dass ich derzeit keine offene Beziehung führen möchte, mich aber sexuell dennoch nicht auf eine Person beschränken will. Selbst zu wissen, wen und was man will, halte ich dabei auch für sehr wichtig. Und natürlich, dies dann mit (potentiellen) Partnern zu kommunizieren.

(Sie)
mit einer beziehung kommt auch die verantwortung. nur leider ist diese gesellschafft so das geteilte verantwortung jeder für sich so definiert das er den kleineren teil der verantwortung trägt.
jemand der nicht so denkt wird also von seinem partner über jedes gesunde maß hinaus belastet, man ist also, wie hier oft diskutiert, auf einmal für das glücklichsein des partners verantwortlich.

ich habe oft versucht alles richtig zu machen, die große liebe zu finden, doch hatten die damen dann doch ganz eigennützige, egoistische pläne, erklärten mir das ich für sie verantwortlich sei (natürlich nicht wörtlich), was ich dann natürlich auch übernommen habe. von zuhause (mädchen immer lieb, jungs immer böse) kannte ich es ja nicht anders, so wie viele andere auch.

nun gibts bei mir keine verbindlichkeiten mehr, und auf einmal lichtet sich das feld. die schmarotzerinnen meiden mich weil sie merken das es bei mir nix mehr zu holen gibt.

seitdem ich lerne nur noch interessante frauen kennen, die ich nicht nur attraktiv finde, sondern die auch noch dinge machen die mich interessieren. interessante menschen mit interessanten interessen.


ich denke erst wenn man die beliebigkeit für sich entdeckt und menschen austauschbar werden hat man auch die chance sich die entsprechende person, mit der man es probieren möchte, auch rauszupicken.
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