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Funny Führer?!?

Funny Führer?!?
So ihr Lieben,

die Bundeszentrale für Politische Bildung hat mich gebeten, ein Stimmungsbild in sexuell aufgeklärten Jugendbewegungskreisen einzuholen. *grins* Dem will ich gerne nachkommen. Also: Es geht um folgendes: Helge ist Hitler. Darf der das? Darf Mr. Katzeklo den einklötigen Führer spielen? Kurz: Darf man über Hitler lachen?

Chaplins "Der große Diktator" war irgendwie toll gespielt, aber insgesamt doch vielleicht eine wenig angemessene Verballhornung, die der Tragweite der Zeit nicht gerecht wurde. Für mich war dann aber "Das Leben ist schön" bezüglich des humorvollen Umgangs (der vielleicht zeigt, daß man den Wahnsinn nur mit der Distanzierung des Mediums Humor überhautp aushalten kann) eine Offenbarung, Begnini wunderbar. Und dann: Walter Moers, die Adolf-Comics und das "Bonker"-Video. Und jetzt also Helge. Was hält man davon. Zwiespältige Gefühle. Jemand den Film schon gesehen?

Eure Meinungen interessieren. Bitte keine Thread-Zerschredderungen in this place! This is real off-topic...

-gats!
Darf man über Hitler lachen?
Moin gats
Auch wenn ich nicht mehr zur Gruppe der Jugendlichen gehöre,möchte ich doch auch meinen Senf dazugeben.
Man darf nicht nur über Hitler lachen,man muss.
Erstens über ihn als Persönlichkeit,dieser himmelweite Unterschied zwischen dem,was er so sagte und dem,was er war und was er tat.
Zweitens und viel wichtiger ist aber die Tatsache,das jede Unterdrückung nur dann funktioniert,wenn die Leute in Furcht leben.Wer aber lacht hat keine Angst.Stell Dir vor: eine Nazi-Kundgebung und alle Leute am Strassenrand lachen sie aus!Wie schnell hätten wir das Problem aus dem Land.
Den Film habe ich noch nicht gesehen,aber warum nicht Helge Schneider als H.,der hat den nötigen Humor und auch das Einfühlvermögen.
mfg erdgnom
Lachen über Hitler
Über die Person Adolf muss gelacht werden!
Der war eine Witzfigur und stellt seine eigen Parodie schon dar.
Über den 2. Weltkrieg und die Folgen nicht!
Hier ist ein schmaler Grat zu bewandern, den sich manche nicht bewusst sind.
Walter Moers und Helge machen das super nur wenn irgendwelche möchtegern Studierte sich über das restliche Drama Lustig machen bekomme ich gelbe Füße.
Ich hab den Film auch noch nicht gesehen, nur einen kleinen Ausschnitt in der Harald Schmidt Show. Dennoch kann ich es mir sehr gut vorstellen, zumal Helge in seinen eigenen Filmen Parodien auf Sherlock Holmes und Western-Genres, Ärzteserien und Musiker-Vitas etc. virtuos und bis zum Exzess zelebriert, das alles gewürzt mit hintergründiger Gesellschaftskritik, also...warum nicht, ich kann ihn mir sehr gut in dieser Rolle vorstellen.

Parodien dienen ja nicht zur Verherrlichung und Glorifizierung irgendwelcher gesellschaftlicher Zustände, sondern ganz im Gegenteil zu deren Enttarnung und Kritik. Deswegen muß man Hitler parodieren und deswegen habe ich keine
moralisch ethischen Fragezeichen, allerdings nur wenn man Opfer dieser Diktatur mit Respekt behandelt und der Humor nicht zum Selbstzweck wird.

Werde ihn mir auf jeden Fall mal anschauen.
********Vamp Frau
310 Beiträge
ich finde..
das hier mal wieder eine maus zum elfefanten gemacht wird..

die sache is schooo sooooooooo lange her.. und irgendwann reichts doch auch mal!!!!!!!!!!!!!!!

bescheuert finde ich auch das sie jetz andem film rumschnippeln mussten und ihn teilweise geändert haben.. da kann ich helge schneiders einspruch voll und ganz verstehn, denn er meinte das ihm jetz der film nich mehr gefällt!!

ich werd ihn mir ansehn!!!is doch lustig wenn hitler als inpotent und so weiter dargestellt wird !!!

*ggg* *ggg*
***an Frau
11.000 Beiträge
Darf man über Hitler lachen?

Man darf und wie perfekt das mal geklappt hat und sich keiner darüber mokiert hat, war in dem Film

SCHTONK.

Welchen Hype es seinerzeit um diese Hitlertagebücher gegeben hat ist mit dem Film von Helge Schneider wohl überhaupt nicht gleichzusetzen, denn damals hat sich eine große Illustrierte aus lauter Mediengier dermaßen blamiert, dass sich das Filmchen eines Helge Schneiders dagegen wie eine kleine Eruption ausnehmen wird.
@Innocent Vamp
die sache is schooo sooooooooo lange her.. und irgendwann reichts doch auch mal!!!!!!!!!!!!!!!

Nichts für ungut, aber ich habe ein ganz merkwürdiges Gefühl, wenn ich so etwas lese. Was reicht, bitte? Und was heißt "schooo sooooo lange"? Schau mal, es gibt immer noch Menschen, die den Holocaust überlebt haben. Was meinst du, wie die sich fühlen, wenn die so was lesen? Nicht nur jeden Tag - so unterstelle ich mal - Erinnerungen an das Geschehene zu haben, sondern dann auch konfrontiert zu sein mit dem Gefühl, daß jetzt lange genug erinnert wurde und man doch bitteschön zur Tagesordnung überzugehen habe (Wie sähe die denn aus?). Man zieht keinen Schlußstrich unter die Geschichte, nicht unter diese. So einfach ist das. Wir alle sind Produkte von ihr - und dieses Land wäre nicht dasselbe, wenn es sie nicht gegeben hätte. Ich kann das an meiner Verwandtschaft sehen. Die sind alle in irgendeiner Weise vom Krieg geschädigt, auch wenn man es ihnen nicht so direkt ansieht wie meinem Onkel, der ein paar Granatsplitter in den Beinen hat. Ferner gibt es Kinder und Kindeskinder von diesen Überlebenden, die nicht genauso fühlen wie die Eltern, durch deren Erzählungen und Traumata aber doch ganz massiv in ihrem eigenen Leben beeinflußt wurden. Ich kenne sie. Das wischt man nicht aus, das geht über Generationen.

Ich greif dich nicht an, dein Gefühl des Überdrusses kann ich nachvollziehen. Ich hatte ein ähnliches Gefühl in der Schulzeit und danach. "Nein, nicht schon wieder!" usw., ist mir alles sehr vertraut, glaub´s mir (und genau deshalb habe ich diesen Thread eröffnet, weil ich in meiner Schulzeit und lange danach immer nur diese ernsthaften Dokumentationen, Spielfilme wie "Holocaust", "Shoah" usw. gesehen habe - und diese Heiterkeit eines Begnini unglaublich klasse fand.) Aber dieses Gefühl ist auch eine haltlose Abwehrhaltung, wie mir dann in Auschwitz ziemlich klar wurde (womit ich jetzt weiß Gott nicht die ultimative Moralkeule auspacken wollte). Schön finde ich das auch nicht, sich mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen, aber ich fürchte, wir kommen einfach nicht drum herum, wie mir in den letzten Jahren deutlich genug geworden ist. In den letzten Jahren, in denen z.B. meine Freundin über eine Künstlerin gearbeitet hat, die im KZ geboren wurde und die das Thema Gedächtnis und Erinnerung zu ihrem Lebensthema gemacht hat - und zwar ohne Trauerränder und Heulsusengesinnung!

Womit wir wieder beim Thema wären (denn ich bitte als Threaderöffner höflich darum, hier jetzt nicht in eine Grundsatzdebatte über "Schon so lange her" einzutreten!!!): Lachen über den Nationalsozialismus, über Hitler usw. Als ich diese Künstlerin kennenlernte, war ich erstaunt, wie heiter sie ist, wie wenig verbittert. Und das finde ich großartig. Und genau deshalb habe ich auch nach der Bedeutung von Humor, Witz, Ironie in diesem Kontext gefragt...

Beste Grüße,
-gats!
... nicht anders kann es sein... diese geschichte..ein faden durch mein leben.. wie kann ich das vergessen ?? die arme des grossvaters nie gefühlt... dieses übermässige essenmüssen bestimmt durch die grossmutter..das zuhause...dieses mitwartenmüssen ohne hoffnung auf wiederkehr.. den wahnsinn ..selbstmord aus angst...diese geschichten ein mittelpunkt meines lebens.. mein vater ! all diese gefühle.. mahlzeiten::fast nie ohne erzählungen..die geschichten nie ohne geschichte.
schoo sooo lange her existiert nicht...nicht für mich... nicht für meine kinder..... sie kennen den ironischen ..den selbstbewussten.. den witzigen grossvater.. musikmachend..blödsinnmachend.. diese lustvolle restfamilie...die freude am leben hat .. diese fantastischen geschichten...die überlebenstrainig sind.... und genau so ist es..von :: ich kann es nicht mehr hören..bis ::erzähle mir mehr..
mein vater..der held meiner kinder
... aber auch die schwere..die grübeleien.. alles hat bedeutung ..alles ! das sehe ich .
er hat mir gezeigt..dieser vater..dass es immer darauf ankommt..bei sich zu bleiben..sich abzugrenzen..was schmerz bedeuten kann... ohne die liebe zu allem zu verlieren....
mein freches maul..meine menschenliebe.. diese offenheit..die skepsis..alles ist geschichte...so sehe ich es. unvergesslich. nur das ist wichtig. diese unvergesslichkeit....damit nie wieder so etwas passieren kann..das geht nur über reden.. nie vergessen... mit heiterkeit..mit respekt..mit lachen...das leben ist schön..genau so.

er wird mit mir in diesen film gehen...ich werde berichten...
*********en80 Mann
859 Beiträge
@**ts
Chaplins "Der große Diktator" war irgendwie toll gespielt, aber insgesamt doch vielleicht eine wenig angemessene Verballhornung, die der Tragweite der Zeit nicht gerecht wurde.
Der Film wurde glaube ich auch zu einer Zeit gedreht, zu der man in der Welt noch nicht wusste was da noch kommt. Chaplin hat auch hinterher gesagt, wenn er das gewusst hätte, hätte er den Film nicht gedreht.

@***an
Darf man über Hitler lachen?
Man darf und wie perfekt das mal geklappt hat und sich keiner darüber mokiert hat, war in dem Film

SCHTONK.
Da hat man, aber mehr über den Spiegel und die Fälscherei gelacht, als über Hitler.
@luemmelchen
*sorry* es war damals der Stern.....

[b]duck[/b] *undwech*

Die Tante *katze*

Ich wundere
mich immer wieder in den letzten Tagen, dass alle Welt diesen Film so ausschließlich mit Helge Schneider verbindet...

Es gibt einen Regisseur, der sich diesen Plot ausgedacht hat. Dieser Regisseur ist Daniel Levy (Alles auf Zucker), dessen Intention sich mir auch nach dem Lesen/Schauen diverser Interviews und Filmausschnitte noch nicht wirklich erschließt. But that's only MHO. Vielleicht werde ich mir den Film anschauen, einfach, um - hoffentlich - ansatzweise zu kapieren, was der Levy sich dabei gedacht hat (haben könnte).

Helge Schneider scheint übrigens schon bereut zu haben, dass er die Rolle angenommen hat:

'Hauptdarsteller Helge Schneider distanzierte sich unterdessen von dem Film: "Es geht nur noch darum, wie Hitler gesehen werden soll: Nämlich als Schwächling. Das ist mir zu profan", sagte der Komiker und Musiker der Schweizer Boulevardzeitung "Sonntagsblick".'

Nun, wie anders will man Hitler denn sehen?? Als Mysterium, wie ich anderswo schon gelesen habe?? Mir persönlich liegt es fern, diesen Mann auch noch zu mystifizieren *roll*

Wer hat hier geschrieben, "es muss doch auch mal gut sein"?
Im Prinzip stimme ich dem zu. Vergessen sollte man trotzdem nicht. Und das ist der schmale Grat, den es zu balancieren gilt.
*********en80 Mann
859 Beiträge
@Haekeltante
*danke* *keinproblem*
klar darf man lachen
ich hab den film natürlich noch nicht gesehen. aber ich denke anhand der ausschnitte, könnte es lustig sein.
ich versteh auch die ganze aufregung nicht. dieser teil der geschichte ist ewig her. und wir haben doch genug getrauert usw...
und warum sollte man so einen kriegsverbrecher nicht verarschen dürfen???
hat doch selbst chaplin schon gemacht...
man sollte einfach vieles lockerer sehen und nicht immer ein drama aus allem machen.
die vielen kritiker machen doch so nur noch mehr auf den film aufmerksam, der sonst vlt an uns vorrüber gegangen wäre... *roll*
natürlich darf man lachen über ihn,auch weinen über den adolf,sympathie haben für onkel adi,ihn hassen oder nichts der gleichen!
wer schreibt mir vor was ich bei einen film empfinden soll,auch wenn es ein film ist über den bösen adolf hitler!
ich kann und werd es nicht verstehen das die deutschen sich immer noch so gebückt halten,obwohl die meisten von uns nichts mit dem dritten reich und seinen untaten zu tun haten!
ich pfeiff auf die aufgezwungende moral,irgendwann reichts!
*****r80 Mann
111 Beiträge
Grundsaetzlich stellt sich die Frage:
Darf man Lachen oder Humor verbieten?
Jeder humoristische Umgang mit zeitgeschichtlichen oder historischen Themen sollte doch in einer pluralistischen Gesellschaft erlaubt sein.
Ab wann ist denn das Lachen nicht mehr erlaubt?
Sobald sich jemand in seinem Glauebn oder seiner Wuerde verletzt sieht?
Lacht jemand bei einem Begraebnis oder einem schweren unfall mit Todesfolge?
Wohl eher nicht,hat jemand gelacht,als in Schindlers Liste der rote Mantel auf dem Kleiderberg lag?
Wohl eher nicht, man braucht dies auch nicht zu verbieten,da es wohl zu Anstand und Erziehung gehoert ein natuerliches Gefuehl fuer gesellschaftlich akzeptierten Humor zu haben.
Werden jedoch Grenzen beruehrt, wie im Falle der eigenen (deutschen)Geschichte,so ist dies immer ein zweischneidiges Schwert.
Zum Einen sagen Viele, das ist fuer mich Vergangenheit und Geschichte, fuer andere ist es immer noch omniprasenter Alltag eines jeden Morgens und Abends. Der Gedanke an alte Zeiten, die selbst erlebt wurden ist selbst so viele Jahre danach immer noch sehr sehr schmerzlich.
Das sollte man niemals ausser Acht lassen.
Sofern Glaueb und Religion nicht verletzt werden und eine Parodie abgehalten wird ist humoristischer Umgang mit deutscher geschichte nie verkehrt, wird es jedoch persoenlich oder verletzend, so ist doch aus meiner Sicht vorsicht geboten.
Wenn man ueber Adolf Hitler lacht, lacht man ja nicht zugleich ueber den holocaust, obwohl der untrennbar mit der Person Adolf Hitler verbunden ist...
Mein Fazit: Lachen duerfen sollte man immerm,sofern man sich genau dessen bewusst ist, was nun Gegenstand des Lachens ist...
*******ase Mann
797 Beiträge
Humor ist, wenn man trotzdem lacht!
Humor ist für mich eine der feinsten und sensibelsten Möglichkeiten, Geschichte aufzuarbeiten. Worüber werden/wurden nicht alles Witze gemacht, über Blondinen, Schwule, Politiker, unterschiedliche Länder, Regionen und Städte ("Was ist der Unterschied zwischen...", Ostfriesenwitze incl. Otto-Filme, Radio Eriwan - Witze in den 70igern usw.) und vor allem über Gott und die Bibel ("Das Leben des Brian"). Was ist nun schlimmer? Sich über eine ganze Bevölkerungsgruppe bzw. gar ein ganze Religion lustig zu machen oder über eine einzige Person???

Jede Form des Humors bedeutet aber auch eine Auseinandersetzung mit den Hintergründen - seien es nun Personen, Gruppen oder Religionen. Und - was will ich denn mehr erreichen...ausser natürlich auch gut zu unterhalten?

Dass das 3. Reich und damit natürlich Adolf Hitler in der deutschen Geschichte einen ganz besonderen (negativen) Platz einnimmt ist keine Frage. Wie viele ernste Filme gab es in den letzten Jahren, die hochgelobt es bis zur Oskar-Nomminierung gepackt haben und in dem damaligen Kontext spielten und sich alle kritisch mit der damligen Zeit auseinandergesetzt haben. Ernst - ja fast depressiv, selbstkasteiend - mit unserer Geschichte umgehen, das können wir Deutschen!!! Man soll ja bloß nicht im Ausland auf die Idee kommen, "wir" hätten vergessen, was "wir" im 3. Reich angerichtet haben - das treibt uns an, habe ich das Gefühl.

Dementsprechend finde ich es gut, dass dieses so ernste Thema, das hoffentlich nie seinen Platz in den Geschichtsbüchern verlieren wird, endlich einmal auch in Deutschland, in einem deutschen Film von der humorvollen Seite aufgearbeitet wird. Und ehrlich gesagt ist es mir schnurzpiepegal, ob der Film ein guter Film ist oder eben nur ein mittelmäßiger - wichtiger finde ich es, dass sich endlich jemand getraut hat, ihn zu drehen.

*sonne*
******_bw Paar
48 Beiträge
lacht bis euch die tränen kommen!!!
Harald Schmidt hat es vorgemacht und Helge Schneider macht weiter.

Lachen über einen dunklen Fleck den wir Deutsche gar nicht gerne sehen.
Warum?
Schuldgefühle die uns auch immer wieder aufs neue eingeredet werden?

Inzwischen liegen mehr als zwei Generationen zwischen der NS Zeit und unserem jetzigen Leben.
Humor ist die beste Möglichkeit um einen Schlussstrich zu ziehen, nicht mehr weiter geduckt als der böse Deutsche durch die Weltgeschichte zu schleichen.

Ja, wir haben eine Vergangenheit die nicht schön war.
Ja, wir wollen nicht daß es vergessen wird.
Aber wir wollen auch nicht ständig mit dem Stigma des Nazinachfahren herumlaufen müssen.

Auch nach Chaplin, der vielleicht seine Hitler-Darstellung im nachhinein bereute, kamen viele die mit Hitler ihre Späße trieben.
Unter anderem Mel Brooks in exzessiver Form.
Darf der das weil er Amerikaner ist?
Dürfen wir das nicht weil wir Deutsche sind?

Doch wir dürfen das!!!

Genau so wie über Nero gelacht wird, wie Cäsar und Napoleon als Witzfigur en dargestellt werden darf auch über Hitler gelacht werden solange der Humor nicht auf dem Rücken der Opfer ausgetragen wird.
Und damit meine ich nicht nur bestimmte Glaubens- oder Völkergruppen sondern auch Zivilpersonen und Soldaten die unter dem Krieg litten.

Ich zumindest freue mich darüber daß wir endlich anfangen Hitler auch mit Humor zu sehen ... lange genug hat es gedauert.
Die Person
des Adolf Hitler ist unweigerlich mit dem Holocaust verbunden und über den kann ich weiß Gott nicht lachen.

Für viele mag es originell und unterhaltsam sein sich eine Parodie über Adolf Hitler anzusehen - sehen die Überlebenden und die Nachfahren der Holocaustopfer das genauso? Ich kann mir nicht vorstellen dass sie Hitler im Nachhinein als eine Witzfigur betrachten können.

Am Anfang des Threads schrieb jemand "an den Strassenrand stellen und Hitler auslachen" ... wer bitte hätte dies vor über 60 Jahren gewagt? Wer konnte damals überhaupt über etwas lachen? Die Menschen egal ob Juden oder Deutsche hatten panische Angst vor Hitler und seinen Schergen.

Sicher, es ist lange her und auch ich kann das Wort "Wiedergutmachung" nicht mehr hören. Was haben wir "wieder gut zu machen"? Ich bin keine Tochter oder Enkelin von Adolf Hitler. Wir alle sind selbst Nachfahren von anderen Opfern - Menschen die den 2. Weltkrieg und das Dritte Reich durchlitten haben, die darin Männer und Söhne verloren haben, die Hunger litten und und und
Aber! Ich kann an einer Parodie auf die Vergangenheit nichts unterhaltsames oder lachhaftes finden.
******_bw Paar
48 Beiträge
Und genau darum geht es ja ....
Aber! Ich kann an einer Parodie auf die Vergangenheit nichts unterhaltsames oder lachhaftes finden.

es geht ja auch nicht darum die vergangemheit lächerlich zu machen.

es geht darum nach 60 jahren über den menschen hitler lachen zu können.

endlich trauen wir uns das.

benigni darf in seinem Film "Das Leben ist schön" das Tabuthema Holocaust mit einem Augenzwinkern anpacken.

dürfen wir das nicht?

Alternativ bleiben wir ehrfürchtig unter unserer deutschen zipfelmütze sitzen und warten nochmal 60 jahre.

Lieber lache ich über Hitler als mich 60 Jahre nach seinem Tod noch vor ihm zu ängstigen, indem ich jedes wort auf dei Goldwaage legen muss.
Und genau darum geht es ja ....
... um das Mitgefühl gegenüber den Opfern und Hinterbliebenen des Holocaust und des 2. Weltkrieges. Ob die sich den Bauch halten vor Lachen? Lachen darüber, vor welcher "Witzfigur" sie einmal Angst hatten? Lachen darüber, welches Leid er ihnen angetan hat?
Oh nein.

Gott sei Dank gibt es heute nicht mehr allzu viele Menschen, die Dank des schnöden Mammons Hitler -und sei es nur als Parodie- noch einmal hören, sehen und erleben müssen.
*******ase Mann
797 Beiträge
@ smooth_gentle
Ich denke, ich verstehe Deine Argumentation sehr gut.

Aber meine persönlich gemachten Erfahrungen haben mir selbst bewiesen, dass wir mit unserer betroffenen Rücksichtnahme vielleicht mal wieder (typisch deutsch *zwinker*) alles viel zu ernst nehmen.

Ich war schon des Öfteren in Israel und habe im Rahmen von Jugendaustausch (war Organisator seitens eines regionalen Sportverbandes) die meiste Zeit dort privat übernachtet - unter anderem zwei mal in Familien, wo die Eltern bzw. Großeltern den Holocaust miterlebt und einmal davon Ausschwitz überlebt haben.

In Diskussionen mit denen (ich war mit beiden Familien in Yad Vashem, der erschütternsten Holocaust-Gedenkstätte, die man sich nur vorstellen kann) über das Thema 3. Reich, Holocaust, Adolf Hitler haben sie ausschließlich Unverständnis für die Art von uns Deutschen, diese Zeit aufzuarbeiten, gezeigt. Sie fanden es gut und wichtig, dass diese Zeit nie vergessen werden darf, dass Deutschland erst recht sensibel mit dem Thema Rechtradikalismus umgehen muß, dass Deutschland sicherlich alleine beim Wort Nationalismus oder Nationalstolz schräg angeschaut wird (off topic: was hat sich das Ausland über unseren Nationalstolz während der Fußball-WM gewundert und drüber diskutiert) - aber, warum muß in Deutschland alles immer nur in Demut und todernst geschehen. Die Israelis kontern und sagen, dass z.B. in Israel die meisten Judenwitze (auch im damaligen Kontext) im Umlauf sind - auch in beiden Familien gab es immer jemand, der offen solche Witze zum besten gegeben hat...und meist waren es die "Alten", die am meisten mitgelacht haben. Sie sagen sinngemäß: Nicht vergessen ist das Eine (das ist die Pflicht!), aber die Art der Aufarbeitung das Andere - und lieber herzhaft drüber lachen, als permanent das "alte" Leid pflegen.
Und ob es jetzt ein Film à la "Schindlers Liste" oder die 70iger/80iger-Jahre-Serie "Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss" ist oder eine Komödie à la "la vita è bella" oder eben der neue Hitlerfilm, ist für die Überlebenden mit Sicherheit wirklich egal. Hauptsache, es wird diskutiert und damit wieder aufgefrischt und gerät nicht in Vergessenheit.

Was sie eher bemängeln ist, dass Jugendliche in Deutschland gar nicht mehr richtig wissen (trotz Schule), was Hitler für ein Mensch war und was er für ein Leid verursacht hat. Und deshalb ist es - und da stimme ich ihnen in der Argumentation voll zu - für die rechtsradikalen Gruppierungen sooo einfach, Nachwuchs zu finden und denen Hitler als verkannten Helden und Retter deutscher Werte zu verkaufen.

Ich persönlich finde, dass ein solcher Film, der Hitler als Lachnummer darstellt, genau diese Heldenverehrung sabotiert und eher zu einem größern Bewußtsein für die Vergangenheit beiträgt, als die Vergangenheit mit "Füßen zu treten".

Und nur, weil ich über etwas, was eindeutig parodistisch, sarkastisch und weit überzogen ist lache, heißt das noch lange nicht, dass ich die Ernsthaftigkeit (und die betroffenen Menschen) hinter dem Thema missachte.

Ich habe in Israel erlebt, dass wir Deutsche viel zu viel falsche Rücksicht gegenüber den damaligen Opfer empfinden, als diese es selbst haben wollen und auch sich selbst gegenüber nehmen.

*sonne*
Gerade wegen des Erinnerns und nicht Vergessens wozu totalitäre Regimes und deren Führer fähig sind, halte ich gute, unterhaltsame wie aufklärende Filme zu dem Thema für wichtig. Einen Helge als Hitler, halte ich aber mit Verlaub eine Zumutung. Und einen boah mir fehlen die Worte Helge mit Charly Chaplin zu vergleichen. Da würde sich der gute Charly in seiner Kiste vermutlich zum Propeller entwickeln.
Das ist erst mal nur ein Geühl nachdem ich einen trailer gesehen habe.
Ich werde ihn mir nun eventuell doch ansehen, sonst kann man ihn sicher nicht beurteilen. Danach mehr...
E.B. zu A.H. Ich spüre nichts! A.H. zu E.B.
vergrößern!"

Also, "Mein Führer" war das Thema.

Ich habe den Film mitlerweile gesehen. Im Prinzip ist es relativ einfach. Also, entweder hält man es für total daneben, einen solchen Film zu drehen (so ja auch manche statements hier) oder eben nicht. Wenn ersteres, dann kann man nicht großartig diskutieren und die kritischen Kritiker haben natürlich recht. Wenn letzteres, dann zweierlei: Erstens: Der Film hat unglaublich witzige Momente, eine feine Beobachtungsgabe - und vor allem eine grandiose Ausstattung (Blondie, Adolfs Schäferhund in Naziuniform, goldene Quitschentchen in Führers Badewanne, "YES BABY, that´s it!!!"). Sehr gut, bring neben "La Vita e bella" noch eine andere Art von humoristischen Umgang ins Geschäft... und deshalb lohnt es sich m.E. wirklich, den Film zu sehen!

ABER: Ich finde den Film insofern problematisch, als er völlig unnötigerweise eine psychologische Erklärungsebene für den armen Adolf bietet (und darüber hinaus eine merkwürdige Sichtweise des Juden - wie auch immer überzeichnet und prinzipiell ironisch gebrochen - an den Tag legt). Klar, uns Adi das Opfer von einem mißhandelnden unzärtlichen Vater wie in weiland Sturm und Drang-Dramen, nein danke, man fühlt sich mit diesem vordergründigen Ansatz fast wie in einer dämlichen Privatsender-Talkshow - und dann wird es natürlich haarig, weil es nun mal zu kurz greift, 1933ff. durch ein pseudo-freudianisches Schmierentheater zu erklären. Dann ist nämlich Adolf ganz fix das Opfer - und solche Filme will ich einfach nicht sehen! Ich verstehe das nicht, wie ein eigentlich so gut gemachter Trash-Film auf dieser Ebene so komplett betriebsblind sein kann. Ich meine, der Film hätte als so gezeichnetes Trashical ja wunderbar funktioniert und eine weitere Ebene der Auseinandersetzung bloßlegen können! So aber bleibt ein insgesamt zwiespältiger Nachgeschmack, ein sehenswerter Verscuh, das Thema neu zu bearbeiten, aber eben kein "großes Kino", das ganz sicher nicht... Und Helge als Führer, nicht schlecht, nicht schlecht. Und man erkennt ihn kaum...

-gats!
****yr Mann
351 Beiträge
Wir Deutschen haben irgendwie
Alle einen Stock im Arsch, sonst würden wir nicht solche Diskussionen führen.
Längst haben wir eine schere im Kopf bei der Frage an die Großeltern, ob sie sich eigentlich nicht lächerlich vorkamen, wie sie mit geiferndem Blick, rechtsärmig getreckt, dem Führer zujubelten.
Wir machen ihn nur allzu gern zum Dämon, weil dann die Frage nach der Verantwortung des restlichen Volkes komfortabel in den Hintergrund rückt.

Hitler ist, völlig zu Recht, ein Teil der Geschichtsdarstellung und Wahrnehmung und erst angesichts der letzten Folge von Guido Knopps „Hitlers Fußpflegerinnen“ wurden wir seiner fast überdrüssig. Aber niemand wird bestreiten, dass er längst wieder zur Medienfigur geworden ist, die von allen Seiten beleuchtet wird. Die Frage, ob dabei Seiten im Dunkeln bleiben sollten, auch menschliche, würde bedeuten, dass wir Angst davor haben, sein Menschenbild darzustellen, und ich glaube da liegt das Problem.

Mich hat schon die Diskussion über den Untergang angeödet, wurden doch da auch „menschliche“ Züge dargestellt. Wie kann man sich dem verwehren, erkennt man doch dabei, dass es Menschen waren, die zu Bestien wurden. Auch er ist als Mensch geboren, bevor er sich selbst und danach die ganze Welt ihn zum Dämon erklärte. Wie praktisch, wenn ER schuld ist, kann es ja niemand anders sein.

Und nun soll ihm auch noch, die Lächerlichmachung verwehrt werden. Die beste Art überhaupt, mit Feinsinn seinen Wahnsinn darzustellen.
Wie kann das falsch verstanden werden. Doch nur von denen, die ohnehin nichts verstehen.

Ich fasse Gat’s Frage als stilistisch auf, weil sie ganz sicher nicht auf den Grundsatz aus ist. Man mag sich über den künstlerischen Gehalt und die Erreichung des Klassenzieles streiten können. Man kann nicht darüber streiten, dass jedes Mittel recht sein sollte, ihn darzustellen. Als Mensch, als Hypochonder, als geprügeltes Kind, als unfreiwilliger Komiker, als Psychopath, als Massenmörder. Aber er ist eben nicht der einzige Massenmörder der Geschichte und alle bekamen ihren Platz in der Filmgeschichte. Hat sich je einer ernsthaft Gedanken darüber gemacht, ob die seinerzeitige Darstellung des Nero politisch korrekt war?
Vor diesem Hintergrund ist es aberwitzig, das Bruno Ganz nach der famosen Darstellung seines Hitlers vollkommen preisfrei blieb.

Woher kommt nur unsere Angst, mit ihm umzugehen? Warum diskutieren wir lieber stundenlang mit offenem Ergebnis, anstatt ihn zuzulassen. Als Figur, meinetwegen auch als Mittelpunkt eines abstrusen Filmplots, der nichts will, als den Wahnsinn aufzeigen.

Besser wir lachen über ihn, als das wir ihn vergessen.
MMMMM
Ich finde auch warum soll man nicht darüber lachen, nur weil der Film aus Deutschland Kommt und Deutsche die Darsteller sind geht ein Schrei durch das besagte Land - wir sind nicht die ersten die sich dieses Thema annehmen....

Aber bei uns wird wieder rumgeschrien....
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