Wenn ich an dich denke
Wenn ich an dich denke dannschwinden mir vor Angst die Sinne.
Auch Gutes gab es dann und wann,
ein wenig Spaß, ein wenig Minne.
Vor allem ist’s Vergangenheit,
die deine Zeichen dominiert –
ich weiß nicht: bin ich schon so weit,
bist du im Bösen abstrahiert,
bist du zu einer Zerr-Gestalt,
zu einem Alptraum schon geworden?
Ich fürchte mich vor der Gewalt –
bei dir will sie stets überborden.
Du warst zu keiner Zeit so lieb,
daß ich für dich in Freuden schmolz,
du nanntest mich nur „Tagedieb“!
Du warst und bist aus hartem Holz.
Für dich zählt nur das Material.
Das Leben hat „normal“ zu sein!
Dein Rachedurst ist nonverbal:
du bist sensibel und gemein.
Sensibel, weil du dich verletzt
wenn gar nichts für dein Leben stimmt,
du hast mich oft in Angst versetzt –
ein Zustand der mir alles nimmt!
Gemein bist du weil du regierst
wo immer du bestimmen kannst,
weil du mich so zum Abgrund führst,
in den du mich mit Lust verbannst.
Du hast mich niemals anerkannt,
du hast verachtet was ich tat –
du dachtest mich stets an die Wand
und sahst in mir nur den Verrat!
Verrat an dir und deiner kleinen,
ja, deiner eng begrenzten Welt.
Du wolltest groß und mächtig scheinen,
hast mich als Deppen hingestellt.
Ich war zu leider gar nichts nütze,
hab dir nur Leib und Zeit gestohlen –
du gabst mir manches auf die Mütze,
deshalb sag ich jetzt unverhohlen:
wenn ich an dich denke dann
schwinden mir vor Angst die Sinne,
ich bin heut ein ganz kleiner Mann –
und deine Liebe ist: pfui Spinne!
(c) Sur_real