Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4133 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1506 Mitglieder
zum Thema
Wie weit würdet ihr für euren Partner gehen?449
In einer Partnerschaft stellen die meisten von uns hin und wieder die…
zum Thema
Partner sucht aktiv auf anderer Internetplattform Kontakte105
Endlich ist bei meinem Partner alles in Ordnung - jedenfalls dachte…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wachstum aus Beziehungsschmerz

*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Pepita_47
Ich hatte ja auch extra betont:

Hier ein kleiner Ausschnitt daraus, den gesamten Text findet man leicht im Internet

*g*

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Aber
auch ich fand es schade, dass genau diese drei Zeilen fehlten.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Es fehlen auch noch viele andere Zeilen, weshalb ich darauf verwiesen hab, dass der gesamte Text jederzeit im Netz nachgelesen werden kann.

Es gilt eben auch, hier im Joyclub stets das Urheberrecht zu wahren - und ein paar Zeilen als Zitat sind erlaubt, ein ganzer Text eben nicht. Ich hab mir erlaubt, die Passagen auszuwählen, die meiner Meinung exakt zum Thema dieses Threads passen.

Nun sind diese drei Zeilen hier ja nachgetragen worden - und so können wir zum eigentlichen Thema zurückkehren, denke ich mal.

(Der Antaghar)
und ich bitte ausdrücklich alle Lügner, Egoisten und Ausnutzer, denen ich noch nicht begegnet bin, sich zu versammeln und mir mit Anlauf in den Hintern zu treten, damit ich noch ein wenig erwachsener und ein noch besserer Mensch werden kann...

Ich kann diesen Satz im Nachgang des unvollständig zitierten Gedichts von Paolo Coelho schon verstehen. Warum? Weil dieser Coelho-Text die ganze Zwiespältigkeit im Umgang mit schmerzvollen Erfahrungen deutlich macht. Ich glaube zu verstehen, was Coelho gemeint hat. Dass Schmerzen, die wir durch andere zugefügt bekommen, dazu beitragen können, dass wir wachsen und reifen, davon bin ich auch überzeugt, und das habe ich selbst erfahren. ABER: Ich verwehre mich schon dagegen, den Peinigern meiner Seele ein Dankeschön auszusprechen, als ob ihr Verhalten im Nachgang als heroische Tat anzusehen sei.

Außerdem: schon mal daran gedacht, dass es in manchen Situationen durchaus Sinn macht, von Tätern und Opfern zu sprechen, Dinge klar zu benennen und ihnen den Platz zuzuweisen, den sie "verdient" haben: sie nämlich als ungeheuerliche Dinge zu bezeichnen, die nicht einfach schönzureden sind? Auch im Sinne des Opfers und sogar des Täters? Beispiele gefällig?! In den Ohren eines Folteropfers z.B. könnten Texte wie die von Coelho durchaus zynisch klingen.

Insofern halte ich bei der Bearbeitung/Verabreitung schmerzhafter Erfahrungen einen differenzierten und sensiblen Umgang mit dieser Thematik für dringend erforderlich. Meinen Hut ziehe ich übrigens z.B. vor solchen Menschen, die in der Lage sind, die ihnen zugefügten Schmerzen in positive Lebenskraft und Lebensfreude umzuwandeln.

mvG Invincible (w)
*********nd_69 Frau
7.361 Beiträge
Zwiespältig
sind die Gefühle allemal. Und ob man dem Menschen dankbar ist, der einen "so behandelt hat", oder dem Leben, dass es einen diese Erfahrung zum Wachsen machen ließ, ist auch einen Gedanken wert.

Ich jedenfalls bin den Menschen, die meinen Wachstumsprozess ins Rollen gebracht haben, schon "irgendwie" dankbar. Aber eigentlich hauptsächlich dafür, dass sie mich erkennen ließen, wie falsch ich sie vorher sah, welchen Trugschlüssen und Hoffnungen ich aufsaß und nachlief, und wie wenig Sinn es machte, mir ihre Zuneigung und Achtung "erkämpfen" zu wollen.

Und dann kommt auch wieder die Wut darüber, wie sie sich erdreisten konnten, mich so zu behandeln, wie sie es taten.

Auf keinen Fall jedoch renne ich ihnen "Danke"-schreiend hinterher und bettele um mehr.

Ausdrücklich ausschließen von dem Thema möchte ich Fälle, in denen Menschen, nur weil sie zufällig an einem bestimmten Ort waren, Gewalt angetan wurde, oder weil sie unter einem bestimmten Regime leben - sprich, Opfer willkürlicher Gewalt, die es ja auch gibt.

Die andere Sache ist: Wenn man sich diese Einstellung zum absoluten Credo macht, muss man wirklich aufpassen, dass man nicht sein Leben damit verbringt, auch bei Dingen seinen eigenen Anteil zu suchen, die einfach passieren. Vielleicht ist es auch oft mal einfach "Schicksal". Und das ist nicht immer gerecht. Wenn mir heute noch einer einen Stein von der Autobahnbrücke in die Windschutzschreibe wirft, brauch ich nicht meinen eigenen Anteil zu suchen. Der liegt dann einfach nur darin, dass ich zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort war.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Invincible
Meinen Hut ziehe ich übrigens z.B. vor solchen Menschen, die in der Lage sind, die ihnen zugefügten Schmerzen in positive Lebenskraft und Lebensfreude umzuwandeln.

Genau darum geht es wohl Coelho mit seinem Text. Um nichts anderes.

rueckenwind_69 hat das aus meiner Sicht sehr gut, einleuchtend und trefflich erläutert.

Ich bin garantiert - ebenso wie Coelho - niemandem persönlich dankbar, der mir absichtlich weh getan hat. Und ich freue mich auch nicht schon aufgeregt auf den nächsten, der mir emotionale Schmerzen bereitet (alle dem BDSM zugeneigten Leser mögen das jetzt bitte nicht auf ihre Neigung beziehen).

Aber weil ich durch den anderen neben all dem Schmerz auch die Chance bekam, mich damit auseinanderzusetzen und eine noch offene Wunde in mir wahrzunehmen, die noch nicht ausgeheilt war, und mich nun endlich darum zu kümmern, bin ich dafür dankbar, dass ich indirekt durch ihn darauf aufmerksam gemacht wurde.

Das entschuldigt und rechtfertigt keineswegs dessen Verhalten. Und ich werde dennoch immer so frei sein, das Verletzen zu benennen, anzuprangern und zu werten - als das, was es ist.

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Schwierig
wird dieses Thema dann, wenn wir die Koabhängigkeit einer Täter-Opfer-Beziehung betrachten wollten. Aber man sollte unbedingt darauf hinweisen, dass es diese gibt.
generelle Abhängigkeiten
Wann entsteht eine Abhängigkeit? Meistens doch dann, wenn nicht auf die eigenen Grenzen und Bedürftnisse geachtet wird und aus einem Angstgefühl versucht wird, etwas zu retten oder zu kitten oder aber auch, um für sich eine Bestätigung vom anderen zu erhaschen.

Ich glaube, niemand gerät in solch eine Abhängigkeit, wenn das Gefühl bei sich und seiner 100% Wertschätzung befindet.
Jemand der Nein sagt, wo ein gefühltes Nein hingehört und nicht aus einem Abhängigkeitsgefühl zum Ja wird, setzt klare Grenzen und damit auch Unabhängigkeit zum anderen.
Leider brauchen insbesondere Frauen zum Teil viele Jahre, um endlich auch NEIN sagen zu können und sich aus alten Kinderschuhen zu befreien.

Er erfordert Mut um Nein zu sagen, weil, oftmals damit ja auch eine Konfrontation riskiert wird.
Aus Erfahrung kann ich sagen, es lohnt sich.

*g*
@ Madame_Sophia
dass sich immer die richtigen Menschen
zum richtigen Zeitpunkt begegnen und miteinander ihre Erfahrungen machen

Auch wenn ichauf emotionale Verletzungen und die daraus resultierenden Schmerzen lieber lieber verzichten würde -
Deine obige Aussage kann voll unterschreiben.
Diverse Aussage von Psychologen, Esoterikern usw. bestätigen diese Aussage.
Davon abgesehen, habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass -
wenn ich ich einer Situation entziehe, die für mich schmerzhaft werden könnte, garantiert ein Anderer kommt, mit dem ich diese Lektion
lernen kann bzw. muss. Die Seele verlangt danach, bestimmte Erfahrungen zu machen, um

daran wachsen oder habt ihr in nächster Beziehung die selben "Dramen" erlebt? Empfindet ihr, dass das Leben nur Geschenke für euch bereit hält, damit die Seele wachsen kann und zu tiefste Verletzungen heilen können

Von daher betrachte ich jede Begegnung als ein Geschenk -
da ich aber nicht in der Lage bin, zu jeder Zeit en solches "Geschenk" anzunehmen, überlege ich mir gut, welcher Zeitpunkt für mich der richtie wäre, sprich: Auch heute noch weiche ich so manchem "Geschenk" aus und stelle mich dann der Situation, wenn ich sicher bin, mit ihr angemessen umgehen zu können.

Das heisst letztlich auch, dass wir in unseren Entscheidungen frei sind und den Zeitpunkt wählen können, wann wir eine tiefe
Erfahrung machen wollen.

Wer allerdings ständig Auseinandersetzungen ausweicht und
nichts an sich heranlässt. verpasst sämtliche Chancen, seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln, bleibt stecken in der Un-fertikeit.

Und davo gibt es nicht Wenige ......
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Dieses
Thema kann man auch in inhaltlicher Nähe zu


sehen, weil in vielen Fällen der Beziehungsschmerz dann amm stärksten und die Ausweglosigkeit oft am größten ist.
*******se76 Frau
10.883 Beiträge
Madame_Sophia
Ich bin heute mehr den je zuvor der Auffassung, dass sich immer die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt begegnen und miteinander ihre Erfahrungen machen.

Auch ich gebe dieser Aussage von dir völlig Recht. Viele bezeichnen es als "Schicksal", ich aber weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich immer den Menschen als Partner sucht, der im jetzigen Moment das Beste zu sein scheint. Nichts davon ist Schicksal oder Zufall, man sucht sich diese Menschen ganz bewußt aus, und gibt den Partnern Funktionen.

Ein philosophischer Ansatz von mir: ich denke, der Beziehungsschmerz kann daher rühren, dass man feststellt, dass die Funktion des Partners überflüssig geworden ist. Allein die Frage, ob man dann mit dem Partner zusammen bleiben will oder ob man sich trennt, bringt einen/mich schon viel weiter und aus meiner Gewohnheit heraus und läßt mich neue Wege erkennen.

Die Frage war: kann man an Beziehungsschmerz wachsen? Ja!

Ein bischen wirr geschrieben? Entschuldigung *gg*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ich werde
Auch ich gebe dieser Aussage von dir völlig Recht. Viele bezeichnen es als "Schicksal", ich aber weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich immer den Menschen als Partner sucht, der im jetzigen Moment das Beste zu sein scheint. Nichts davon ist Schicksal oder Zufall, man sucht sich diese Menschen ganz bewußt aus, und gibt den Partnern Funktionen.

es weiter als Schicksal bezeichnen, denn es ist unmöglich, diese Menschen zu finden. Zu suchen, mag gehen. Man wird vor allem die nicht einfach finden, denen man normalerweise nie begnen würde.
****usa Frau
2.692 Beiträge
Ich kann nur hoffen dass ich daran wachsen werde, denn ich habe gerade so eine verletzung.
Nach 2 Monaten hat er mich gestern nicht mal erkannt und sich mir vorgestellt. Das ultimative klein und unwichtig fühlen.
Was ich draus lerne? ich weiß es noch nicht
*******se76 Frau
10.883 Beiträge
laborhase
was du daraus lernst? Das du gestern so dermaßen fantastisch ausgesehen hast, dass der Idiot sich dir unbedingt vorstellen mußte.
*troest* Spaß beiseite, tat sicher weh. Nimms dir nicht so zu Herzen, sondern stell dir den Typen in nem rosa Balletröckchen vor.
****usa Frau
2.692 Beiträge
Das Röckchen hatte leider ich an, war ein Fotoshooting *zwinker*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Hier ein paar Zitate aus einem wunderbaren Text von Kelly Priest, die meines Erachtens gut auf den Punkt bringen, was hier das Thema ist:

Mit der Zeit lernst Du, dass eine Hand zu halten nicht dasselbe ist, wie eine Seele zu fesseln, und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet und Begleitung nicht Sicherheit.

Du lernst allmählich, dass Küsse keine Verträge sind und Geschenke keine Versprechen.

Und Du beginnst, Deine Niederlagen erhobenen Hauptes und offenen Auges hinzunehmen mit der Würde des Erwachsenen, nicht maulend wie ein Kind.


*


Mehr dazu kann jeder im Netz finden und nachlesen ...

(Der Antaghar)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.