Detail Frage zur Anreden vom Partner/Herren

Das "Sie" erzeugt eine gewisse Distanz die einen kicken kann...aber nicht muss.
Das "Du" steht für "sich kennen", "sich vertrauen" was machen wichtig ist innerhalb ihres BDSM.

Die Antwort liegt in dir und daher kannst auch nur du sie beantworten...oder vielleicht besser, Ihr gemeinsam

Befrei Dich von Klischees und Szene und sei du selbst.
Miß Dich nicht an anderen wie Gordon schon sagt. Es liegt in Dir.

Du sagst "Du" und fühlst "Sie" sagen zu wollen.

Warum machst Du nicht das was du fühlst?

Mach es und sieh in seine Augen dann siehst Du was er fühlt.

Ich halte nichts vom Siezen von Menschen, die mir nahestehen (und beim Vater meines Sohnes, der zugleich noch mein Partner und Top ist, behaupte ich mal, dass er das tut).

Ein "Sie" würde eine künstliche Distanz schaffen, die ich im realen Leben (zu dem auch mein BDSM gehört) nicht gebrauchen kann. Ich behaupte ja, dass auch 24/7 subs längst nicht alles schlucken, was in einer Beziehung passiert, wie zofft man sich dann? So mit einem "Sie"? Ich fände das etwas surreal...

Aber wenn es Spass macht, liebe TE, dann mach es doch einfach und schau mal, wie sich das bei Euch so macht... da brauchst Du doch keine Forumsabsolution für...

noxx

Also wir wollten das auch mal einführen, weil ich das wollte. Da wir aber schon so lange zusammen sind, hat das nie funktioniert.

Inzwischen lassen wir es bei dem Du und es lebt sich damit auch nicht wirklich anderes.

Wir sind ja auch schon sehr lange zusammen, und ER wollte es auch von mir.

Anfänglich war es sehr schwer für mich, aber irgendwann war es die normalste Sache der Welt und es fühlt sich verdammt gut an

Luna

ALso ich und mein Freund/Herr/Herrchen leben es TPE (Total Power Exchange). Sozusagen ein verschärfteres 24/7.
Mir persönlich, hatte das DU nicht mehr gefallen als wir sagten TPE ist das was wir wollen. Aber vor dem SIE würde es mir graußen, das mag ich gar nicht. Sieze meine Lehrer und meinen Herrn stell ich doch nicht auf eine Stufe mit denen. Nein, nein ich "Ihrze" ihn. Es hat etwas Majestätisches, wie man diese Form auch eigentlich nennt Pluralis Majestatis, und zeitgleich zu dem, was mich von ihm distanziert, so baut es auch nähe zu ihm auf. Ich sage nur zu ihm "Ihr" zu niemand anderen und deswegen ist es auch was ganz besonderes für uns. "Du" klingt für mich mitlerweile einfach nur seltsam, außer bei dem Satz "Ich liebe dich" den haben wir gesagt lassen wir so.

Sie

Oh ja, die BDSM-konforme Anrede

Da gibts nur eins: Probieren wie es sich anfühlt.

Wenns passt, dann passts.

Dom bestimmt die Anrede, schaut, wie es sich anfühlt (echt, gekünstelt, albern,...) und ändert es.
Sub braucht sich da eher weniger Kopf zu machen.

Ihre Anrede mir gegenüber haben wir geändert, bis ich merkte, daß sie damit umgehen kann und es authentisch ist...

Wie...
darüber soll ich mir auch noch den Kopf zerbrechen?
Nö - Sub muss fein Danke sagen und ich frage "danke--- was?"

Dann kommt halt was so üblich ist - Herrin, Gebieterin...
Ich lass ihn raten und zappeln und rumprobieren.
"Nö... zu gewöhnlich... sagen doch alle ... klingt doof..." und Sub muss halt denken (unter erschwerten Bedingungen )

Bislang gehalten haben sich sehr persönliche Bezeichnungen. Sind halt unsere.

ein Weg, das Passende zu finden....

Als ich meinen Herrn kennenlernte, ohne zu wissen, dass er mal mein Herr würde, duzte ich ihn.
Wir führten viele Gespräche (oftmals auf schriftlichem Wege) und wurden so vertrauter miteinander...
Die erste Begegnung - das "Du" erleichterte vieles.
Dann, irgendwann, intensivierte sich unser "Verhältnis".
Das war der Moment, in dem mir das Du irgendwie nicht mehr richtig erschien.
Ihn zu duzen kam mir plötzlich so kontrovers im Vergleich zu meinem Fühlen vor.
Ich fühl(t)e tief und innig (was ja eigentlich, nüchtern betrachtet, mehr zum "Du" passt), hatte aber das Bedürfnis ihn zu siezen. Aber so richtig entscheiden was nun besser ist, konnte ich auch nicht.
Irgendwann sprachen wir über dieses Thema.
Am Ende dieses Gespräches stand seine Frage: "Möchtest Du mich denn siezen?" Ohne groß darüber nachzudenken fragte ich ihn, was er denn wolle.
Selbstverständlich kam die kurze Rüge, dass ich eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantworten solle. Ich erklärte ihm dann, dass ich eben das wolle, was er will und für mich selbst deswegen einfach zu keiner klaren Entscheidung finden kann.
Also nahm er mir die Entscheidung ab und "verlangte" das "Sie". Und mir ging das Herz auf

Ich fühle nach wie vor im "Du" was bedeutet, dass ich die Nähe und Verbundenheit weiterhin spüre, die für mich mit dem "Du" verbunden war/ist. Das "Sie" aber macht es für mich zu einem Runden Ganzen.
Ich bin seine Sklavin und als solche habe ich das Bedürfnis ihn mit einem Respektsabstand entgegen zu treten. Dieser verwirklicht sich für mich unter anderem (natürlich nicht ausschließlich) im "Sie". Aber auch als Sklavin fühle ich... Viel tiefer oft sogar als in manch anderen Lebenslagen. Der u.a. durch das "Sie" geschaffene Respektsabstand schafft für mich keinen Abbruch meiner "Du-Gefühle", denn es ist ja nicht zeitgleich ein Seelenabstand.

Siezen nur um des Siezens Willen käme für mich vermutlich nicht in Frage. Beide müssen es für sich (in meiner rosa-roten Plüschvorstellung) so wollen und als richtig empfinden. Ich jedenfalls hätte sonst das Gefühl in eine Rolle schlüpfen zu müssen und das ist einfach nicht das, was ich möchte. Für andere kann aber auch gerade das wieder reizvoll sein.

Jeder lebt sein eigenes BDSM - und dafür gibt es nur die Regeln, die man sich selbst schafft. Es gibt kein nach außen beurteilbares Richtig oder Falsch. Richtig oder falsch ist, was sich für euch richtig oder falsch anfühlt.
Also horche in Dich hinein, wie Du es schon getan hast und probiere es ggfls einfach aus

LG,
eunomia