Mühsal
Mühsal, komm in meinen Garten,zeige mir dein schweres Licht –
ich lege mir derweil die Karten,
füge mich in das Gewicht
aus den Tagen ohne Saft…
sachlich geht die Wehmut um
und die hohe Leidenschaft
fragt nicht mehr nach dem Warum.
Ich bin eingemauert – lange
nage ich an diesem Fluch,
trotzdem war mir niemals bange.
Letzte Stunde – Leichentuch,
das war immer ganz weit draußen.
Nun steh’n Ängste vor der Türe
und in meinen Ohren brausen
zauberhaft die alten Schwüre.
„Lasst mich werden wie ich sein will,
Mächte, hüllt mich selig ein,
meine Wünsche sind nicht still“.
Unzeit füllt mich nicht zum Schein,
alles ist real und kündet
von der Forderung nach dem Jetzt!
Doch was mich damit verbindet
ist es auch was mich verletzt.
Nirgends kann die hohe Schule
der Erfüllung Füße fassen,
„Heiligkeit“ sitzt auf dem Stuhle,
die in Meinungen, in krassen,
all mein Dasein untergräbt,
mir die Kraft zum Atmen nimmt –
was auch immer mir vorschwebt,
es zeigt sich daß es gar nicht stimmt!
(c) Sur_real